0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
7635 Views

ERC Starting Grant in Höhe von 1,5 Millionen Euro für das Würzburger Forschungsprojekt OralNiche

Plattenepithelkarzinom der linken Tonsillenloge und damit der Region in der Munhöhle, in welcher die höchste Wahrscheinlichkeit einer HPV-Assoziation vorliegt (etwa jedes dritte Tonsillenkarzinom ist HPV-assoziiert).

(c) PD Dr. Heinz-Theo Lübbers, Dr. Martina Schriber, Quintessenz Zahnmedizin 2/19

Das orale Plattenepithelkarzinom ist die häufigste bösartige Tumorerkrankung der Mundhöhle. Es unterscheidet sich von Patient zu Patient sehr deutlich, etwa darin, was die Entstehung von Metastasen oder das Ansprechen auf die Therapie betrifft. Warum ist dieses Karzinom so vielfältig? Das will Dr. Kai Kretzschmar in seinem neuen Projekt OralNiche herausfinden.

Der Gruppenleiter am Würzburger Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum für Krebsforschung erhält dafür eine hochkarätige Förderung: Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) hat ihm einen Starting Grant in Höhe von 1,5 Millionen Euro bewilligt. Diese Auszeichnung wird in einem europaweiten Wettbewerb an herausragende Nachwuchsforschende vergeben. Das Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum für Krebsforschung ist eine gemeinsame Einrichtung des Universitätsklinikums (UKW) und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU).

Blick richtet sich auf Stammzellen der Mundhöhle

Im Mittelpunkt des neuen Projekts steht das orale Epithel, die oberste Zellschicht in der Mundhöhle und auf der Zunge. Sie ist einzigartig durch ihre strukturelle Diversität und ihre unterschiedlichen Mikroumgebungen (Nischen). Um ihre Vielfalt zu verstehen, ist ein Blick auf die Stammzellen nötig, die das Epithel durch stetige Zellteilungen aufrechterhalten. Über die ortsspezifische Vermehrung und Reifung dieser Zellen ist bislang nur wenig bekannt.
Das soll sich ändern: „Wir werden erstmals die verschiedenen Pools der Oralepithelstammzellen systematisch und umfassend charakterisieren“, sagt Kretzschmar. Sein Team will die Mechanismen entschlüsseln, die der Vielfalt des oralen Epithels zugrunde liegen, und ihren Beitrag zur Vielfalt der Plattenepithelkarzinome beschreiben.
Der Würzburger Krebsforscher möchte am Ende auch verstehen, warum die Karzinome so unterschiedlich auf die Therapie ansprechen. Für die Patientinnen und Patienten könnte das zu einer verbesserten Behandlung führen. „Unsere Erkenntnisse könnten außerdem auf andere Gewebe und Tumorarten übertragbar sein und somit einen modellhaften Ansatz für die Krebsforschung bieten“, erklärt Kretzschmar.

 ERC-Preisträger Dr. Kai Kretzschmar. Bild: Angela Riedel/Universität Würzburg
ERC-Preisträger Dr. Kai Kretzschmar. Bild: Angela Riedel/Universität Würzburg
Kai Kretzschmar, Jahrgang 1985, studierte Biologie in Frankfurt am Main und in Cambridge (UK). Anschließend promovierte er 2014 an der Universität Cambridge zur Zellbiologie der Haut. Für seine Doktorarbeit erhielt er 2015 den Nikon-Nachwuchspreis der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie. Nach der Promotion wechselte er ans Hubrecht-Institut in Utrecht (Niederlande). Dort arbeitete er über Hautstammzellen und Herzregeneration und entwickelte neuartige Organoid-Modelle zur Erforschung der Hautepidermis und der Immuntherapie gegen Darmkrebs.2020 kehrte der Biologe zurück nach Deutschland. Hier baute er am Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum für Krebsforschung des UKW und der JMU eine Nachwuchsgruppe auf. Mit rund 1,2 Millionen Euro von der Deutschen Krebshilfe gefördert, erforscht sein Team seitdem die zellulären und molekularen Grundlagen von Kopf-Hals-Krebserkrankungen.

Betätigungsfeld auch für Studierende

Dank der 1,5 Millionen Euro vom ERC kann Kretzschmars Gruppe nun weiter wachsen. Für OralNiche sind derzeit eine Postdoc-Stelle und zwei Promotionsstellen vorgesehen. Auch Studierende der Lebenswissenschaften können im Labor Praktika oder Bachelor- und Masterarbeiten absolvieren. 

Kontakt:
Dr. Kai Kretzschmar, Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum für Krebsforschung, Institut für Virologie und Immunbiologie, Universität Würzburg, Telefon: +49 931 31-88085, E-Mail: kai.kretzschmar@uni-wuerzburg.de

 

Reference: Zahnmedizin Chirurgie Interdisziplinär

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
Zwei gezeichnete Schädelumrisse in seitlicher Ansicht, in denen der Luftstrom als graue Fläche eingezeichnet ist. Im linken Schädel geht der große Luftstrom durch die Nase, ein kleiner durch den Mund, im Rachenraum ist ein Engpass rosa eingefärbt. Im rechten Schädel sind die Verlagerungen im Ober- und Unterkiefer durch die Umstellungsosteotomie rot und mit den Schraubplatten (Osteosyntheseplatten) angezeigt, der Luftstrom geht nur durch die Nase und ist ungehindert.
25. Jul 2025

Chirurgische Therapie des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms

Es gibt verschiedene Optionen, die nachhaltig wirken, jedoch nicht ohne Risiko und Nebenwirkungen sind
Schmuckbild Kalender Juli 2025
25. Jul 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Juli 2025
„Was mich überrascht hat, ist tatsächlich die Entwicklung der Zahnlosigkeit“
24. Jul 2025

„Was mich überrascht hat, ist tatsächlich die Entwicklung der Zahnlosigkeit“

Prof. Dr. A. Rainer Jordan spricht in Folge #28 von Dental Minds über Überraschendes, Zukunftsweisendes und Hintergründe der DMS 6
Interdisziplinäres Forum für die moderne Zahnmedizin
23. Jul 2025

Interdisziplinäres Forum für die moderne Zahnmedizin

4. Gemeinschaftskongress der zahnmedizinischen Fachgesellschaften setzt Impulse für die Zukunft der Zahnmedizin
Eintauchen in die Welt der Intraoralscanner
22. Jul 2025

Eintauchen in die Welt der Intraoralscanner

Mehr Durchblick und wichtige Entscheidungshilfen: 9. Jahrestagung der DGDOA am 20. September 2025
Team-Event im sommerlichen Ambiente
21. Jul 2025

Team-Event im sommerlichen Ambiente

ZFZ Stuttgart: Sommer-Akademie 2025 widmete sich an zwei Tagen dem Thema „Wissen trifft Praxis“
Prof. Frank Schwarz neuer Präsident der Osteology Foundation
17. Jul 2025

Prof. Frank Schwarz neuer Präsident der Osteology Foundation

Staffelübergabe an der Spitze der Osteology Foundation – Übernahme vom Schweden Prof. Christer Dahlin
Austausch soll intensiviert werden
17. Jul 2025

Austausch soll intensiviert werden

Bayerische Landeszahnärztekammer und Special Olympics Bayern werden Kooperationspartner