0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2269 Views

Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Kramer wird Nachfolger von Prof. Dr. Dr. Rudolf Reich an der MKG-Klinik der Universität Bonn

Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Kramer ist neuer Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie (MKG-Chirurgie) am Universitätsklinikum Bonn. Der 51-jährige Nachfolger von Prof. Dr. Dr. Rudolf Reich übernimmt die Leitung der Klinik, an der etwa 60 Mitarbeiter tätig sind. Er will das ausgedehnte Behandlungsspektrum am Standort Bonn – von der Weisheitszahnentfernung über implantatgetragenen Zahnersatz bis hin zur Korrektur von Kieferfehlstellungen – weiter ausbauen. Dabei setzt er vor allem Akzente in der Behandlung von angeborenen Fehlbildungen und der Tumorchirurgie im Kiefer- und Gesichtsbereich.

Prof. Kramer kommt von der Universitätsmedizin Göttingen, wo er als Leitender Oberarzt in der MKG-Chirurgie tätig war. Seine akademische Ausbildung führte ihn unter anderem an die Universität Harvard in Boston (USA), wo er sich mit den biologischen Entstehungsprozessen des Gesichtsschädels auseinandersetzte.

Ziel: Fächerübergreifende Zusammenarbeit

Bei einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, der häufigsten angeborenen Fehlbildung des Gesichts, verwachsen während der Embryonalentwicklung die verschiedenen Gewebefortsätze des Gesichts und des Mundraumes nur unzureichend – zwischen Lippe, Kiefer und mitunter auch dem Gaumen bleibt eine Lücke. „Es ist inzwischen möglich, dass alle Funktionen weitgehend normalisiert werden – Atmung, Kauen, Schlucken, Gehör, Sprechen, Wachstum des Gesichts und natürlich auch das Aussehen“, konstatiert Prof. Kramer. Deshalb ist sein Ziel, auch besonders schwere angeborene Fehlbildungen seiner Patienten zu korrigieren. „Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist dabei ein Schlüssel für optimale Behandlungsergebnisse.“ Daher freut sich der neue Chefarzt auf die enge Zusammenarbeit unter anderem mit den Kieferorthopäden und den HNO-Ärzten am Bonner Standort in der Behandlung von jungen und erwachsenen Patienten.

An erster Stelle steht der Erhalt der Lebensqualität

Die Behandlung von bösartigen Tumoren im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich erfordert fast immer deren Entfernung. Hierbei können kleinere Defekte zum Beispiel im Bereich der Lippen, der Wangen- und Stirnregion meist recht unauffällig mit plastischen Operationstechniken behandelt werden. Bei ausgedehnten Befunden liegt das Augenmerk auf den Möglichkeiten Eigengewebe zu verpflanzen, um wichtige Funktionen wie Sprechen, Kauen und Schlucken möglichst wenig zu beeinträchtigen. Den individuell bestgeeigneten Gewebeersatz führt der neue Chefarzt gegebenenfalls mit mikrochirurgischen Verfahren durch. Nach der Entfernung des Tumors werden die sehr kleinen Blutgefäße des verpflanzten Gewebes an die Blutversorgung der neuen Umgebung unter dem Mikroskop angeschlossen.

Früherkennung entscheidend

„Wir können uns mit intraoperativen Navigationssystemen in der komplexen Anatomie des Kopf-Hals-Bereiches präzise orientieren und unsere Rekonstruktionstechniken der Defektgeometrie dreidimensional anpassen“ berichtet Prof. Kramer. Dennoch ist es natürlich günstiger, in einem möglichst frühen Erkrankungsstadium mit der Behandlung zu beginnen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. „Die Früherkennung von Haut- und Mundschleimhautveränderungen ist für die Prognose des Krankheitsverlaufs von entscheidender Bedeutung“ erklärt Prof. Kramer.

Den Ursachen auf der Spur

Krebserkrankungen in der Mundhöhle zählen mit sechs Prozent aller Tumorerkrankungen zu den weltweit häufigsten Malignomen. Die genauen Mechanismen der Entstehung und Ausbreitung sind im Detail noch nicht völlig geklärt. Daher untersuchen Prof. Kramer und sein Team mit zell- und molekularbiologischen Methoden die gegenseitige Beeinflussung von Tumorzellen und benachbartem Gewebe. „Je besser wir den Tumor verstehen, desto effektiver können wir ihn in Zukunft therapieren.“

Prof. Kramer ist dem Ruf an die Bonner Universität gern gefolgt. „Bonn ist eine spannende Stadt mit einem aktiven Universitätsleben und einer hohen Internationalität“, sagt der Familienvater von zwei Kindern im Alter von sieben und neun Jahren.

Das Titelbild zeigt (von rechts) Prof. Franz-Josef Kramer, den ärztlichen Direktor und Vorstandsvorsitzenden Prof. Wolfgang Holzgreve und Kramers Vorgänger Prof. Rudolf Reich. Bild: Johann Saba/UK Bonn
Reference: Rheinische Friedrich-Willhelms-Universität Bonn Zahnmedizin Chirurgie Menschen

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
25. Nov 2024

Mikrochirurgischer Zugangslappen mit intraoperativer Behandlung einer Wurzelresorption in der Oberkieferfront

Fallbeispiele aus dem neuen Buch von Dr. Otto Zuhr und Prof. Dr. Marc Hürzeler „Entscheidungsfindung im Spannungsfeld von Parodontologie und Implantattherapie“ (Teil 1)
22. Nov 2024

Prof. Gerhard Schmalz ist Brandenburgs erster Zahnmedizin-Professor

Aus Leipzig an die MHB Theodor Fontane gewechselt – der Region schon länger verbunden
22. Nov 2024

Neuer Name, bewährte Qualität

Coltene: Roeko Flexi Dam wird Teil der HySolate-Produktfamilie – künftig auch in Grün erhältlich
21. Nov 2024

Der Beginn der „stillen Revolution“ in der Zahnheilkunde

Das Cerec-System: Von der Inlay-Maschine zur Netzwerk-Instanz (1) – Prof. em. Dr. Dr. Werner Mörmann skizzierte Status und Zukunft
19. Nov 2024

Neuartige Kariostatika für langfristigen Zahnerhalt

Millerpreis für herausragende Forschung in der Zahnmedizin geht nach Regensburg
15. Nov 2024

Mehr als Füllungen und Kronen: künftige Entwicklungen in der Zahnmedizin

Antrittsvorlesung von Prof. Falk Schwendicke an der LMU München handelte von aufsuchender Versorgung, KI und Prävention
15. Nov 2024

Dentaurum bleibt dem Standort Deutschland treu

Dentalunternehmen investiert umfassend in Standort Ispringen
14. Nov 2024

Zahnfleischgesundheit ist wichtiger Teil der Diabetesversorgung

EFP weist zum Weltdiabetestag am 14. November auf Verbindungen von Zahnfleischerkrankungen und Diabetes hin