0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1972 Views

Forschungs- und Videopreise während der Jahrestagung verliehen – ab 2025 werden die Preise Wechsel vergeben

Die Preisträger und Laudatoren der Forschungs- und Videopreise 2024 (v.l.): Kirsten Johannes, Dr. Kathrin Seidel, Prof. Dr. Jan-Frederik Güth, Dr. Bernd Reiss, Prof. Dr. Florian Beuer, Dr. Mats Böse, Malte Bagratuni, Dr. Tuba Aini, Dr. Christine Yazigi, Prof. em. Dr. Matthias Kern

(c) AGK+/M. Kern

Als Höhepunkt einer spannenden Jahrestagung hat die Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e.V. (AG Keramik+) im voll besetzten Saal des Internationalen Congress Center Dresden am Ende November 2024 ihre Forschungs- und Videopreise verliehen. Der Preis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten wurde in diesem Jahr gedrittelt und ging an Autorinnen und Autoren der Universitätskliniken Berlin, Frankfurt (Main) und Kiel. In der Kategorie Videopreis wurde ein Film aus der Uniklinik Frankfurt a.M. ausgezeichnet.

Mehr als 200 Teilnehmer beim traditionellen Symposium

Im 25. Jahr ihres Bestehens hat die AG Keramik+ ihr traditionelles Symposium als Forum im Rahmen des DGI-Kongresses in Dresden veranstaltet. In einem bis auf den letzten Patz besetzten Saal verfolgten mehr als 200 Teilnehmer die spannenden Vorträge. DGI-Past-Präsident Prof. Dr. Florian Beuer (Charité) und ZTM Andreas Kunz (Berlin) präsentierten ihr keramisches Konzept auf Implantaten. Eine minimalinvasive Alternative zur Implantatversorgung stellte Prof. em. Dr. Matthias Kern (Kiel) mit seinen Klebebrücken aus Zirkoniumdioxid für den Front- und Seitenzahnbereich vor. Prof. Dr. Stefan Wolfart und Dr. Lukas Waltenberger (RWTH Aachen) loteten in ihrem Vortrag aus, welche Formen der vollkeramischen Versorgung in der Implantatprothetik heute praxisfähig sind.

Ein Highlight des Symposiums war die Verleihung der Forschungs- und Videopreise durch den Vorsitzenden der AG Keramik+, Dr. Bernd Reiss, mit den Präsentationen der Arbeiten durch ihre Autoren. Drei gleichwertige Preise verlieh die AG Keramik+ für besonders fundierte und praxisrelevante wissenschaftliche Arbeiten. In der Kategorie Videopreise wurde ein Preis vergeben.

Forschungspreis 2024: Implantatkronen aus Hybridkeramik oder Zirkoniumdioxid-verstärkter Glaskeramik?

PD Dr. Stefano Pieralli, Malte Bagratuni, Dr. Insa Herklotz, Dr. Lauren Bohner, Dr. Mats Böse – Evaluation of implant-supported single crowns made of a hybrid and a zirconia-reinforced ceramic: a randomized clinical trial

Der Zahnarzt Malte Bagratuni stellte die Ergebnisse einer randomisierten klinischen Studie aus der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre an der Charité Berlin vor. In dieser Studie wurden implantatgetragene Einzelkronen aus zwei unterschiedlichen Materialien miteinander verglichen. Eine erste Auswertung 418 Tage nach der prothetischen Versorgung zeigte zwei Frakturen in der Gruppe der Hybridkeramik-Kronen, entsprechend einer durchschnittlichen Überlebensrate von 84 Prozent. In der Gruppe der Zirkoniumdioxid-verstärkten Glaskeramik wurden keine Frakturen beobachtet. Die Unterschiede in den Überlebensraten waren jedoch statistisch nicht signifikant (p=0,168).

Forschungspreis 2024: Wie muss das Präparationsdesign gestaltet werden, damit möglichst wenig Substanz abgetragen wird?

Dr. Kathrin Seidel, Kirsten Johannes, Prof. Dr. Eva Herrmann, Basel El-Sabbagh, Dr. Tuba Aini, Dr. Tugba Zahn, Prof. Dr. Jan-Frederik Güth – Quantitative analysis of substance removal during tooth preparation for full ceramic restorations using digitally generated preparation designs

Dr. Kathrin Seidel und die Zahnärztin Kirsten Johannes aus der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik in Frankfurt (Main) präsentierten ihre Ergebnisse einer quantitativen Studie. Sie hatten analysiert, welche Faktoren das Volumen des Zahnhartsubstanzabtrags bei der Präparation am stärksten beeinflussen, und wie diese Parameter hinsichtlich des gesamten Substanzabtrags zusammenwirken. Dabei nutzten sie ein neuartiges digitales Verfahren zur Gestaltung von Zahnpräparationsgeometrien mit einer 3-D-Grafiksoftware. Den höchsten Einfluss auf den Substanzabtrag hatte der Abstand vom Präparationsrand zur Schmelz-Zement-Grenze (SZG). Ein möglichst großer Abstand bei gleichzeitiger Minimierung der Abschrägungstiefe verringert demzufolge den Substanzabtrag.

Forschungspreis 2024: Sind Klebebrücken aus Zirkoniumdioxid erfolgreich als Ersatz für einen fehlenden Schneidezahn?

Dr. Christine Yazigi, MSc, Dr. Lisa Türp, Prof. Dr. Matthias Kern – Long-Term Outcome of Anterior Cantilever Zirconia Ceramic Resin-Bonded Fixed Dental Prostheses (RBFDP) – Lateral versus Central Incisor Restorations

Im Kieler Team des erst kürzlich emeritierten Prof. Dr. Matthias Kern entstand die klinische Langzeitstudie zur Bewertung der Überlebens-, Retentions- und Erfolgsraten von Klebebrücken (Resin-Bonded Fixed Dental Prostheses) aus Zirkoniumdioxid als Ersatz für Inzisiven im Ober- und Unterkiefer. Die Autorin Dr. Christine Yazigi stellte die Studie vor. Untersucht wurden 310 Klebebrücken von 241 Patienten, die im Zeitraum von 2001 bis 2022 versorgt worden waren. Die Überlebensrate der Versorgung nach 15 Jahren lag bei 98,7 Prozent, die Retentionsrate bei 94,5 Prozent. Mit dieser Langzeitstudie können die sehr guten klinischen Ergebnisse dieser minimalinvasiven Versorgungsart für den Frontzahnbereich belegt werden.

Videopreis 2024: Wie überträgt man die etablierte Bisslage bei einer bimaxillären Gesamtrehabilitation?

Dr. Tuba Aini, Maximilian Schepp – Smarter Workflow bei bimaxillärer Gesamtrehabilitation

In ihrem Filmbeitrag und Vortrag stellte Dr. Tuba Aini (Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik in Frankfurt am Main) einen strukturierten und sequenziellen Workflow zur Umsetzung einer provisorischen Versorgung in einen definitiven keramischen Zahnersatz vor. Der Ansatz eignet sich insbesondere für eine bimaxilläre Gesamtrehabilitation, bei der es schwierig ist, die etablierte Bisslage präzise zu übertragen. Die Methode sieht eine schrittweise Restaurierung nach Sextanten und Kiefern vor: Sextant für Sextant wird das Provisorium (hier eine Polycarbonatschiene) eingekürzt, das Bissregistrat erstellt und die temporäre Versorgung (ein Chairside-Provisorium) eingesetzt. Auch die Eingliederung der definitiven Keramikversorgung erfolgt schematisch von hinten nach vorn.

Ausblick

Um die einzelnen Wettbewerbe der AG Keramik+ künftig mehr in den Fokus zu stellen, werden der Forschungs- und Videopreis ab 2025 im jährlichen Wechsel vergeben. Der Einsendeschluss für den AGK+ Forschungspreis 2025 ist der 31. März 2025. Der nächste Videopreis wird im neuen Turnus für 2026 ausgeschrieben.

Die Filme der AGK+ Videopreise sehen Sie auf dem YouTube-Kanal der AG Keramik+. Weitere Informationen zu den Wettbewerben der AG Keramik+

Reference: Zahnmedizin Zahntechnik Praxis Menschen

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
Prof. Florian Beuer auf der Bühne der Stadthalle Nürtingen vor rotem Vorhang.
8. Aug 2025

Minimalinvasive Restaurationen – was wir wissen und wissen sollten

ADT 2025: Prof. Florian Beuer berichtete über die erste prothetische Konsensuskonferenz Ende 2024 in Madrid
Produktbild eines Sealermaterials in der Spritze und Produktpackung
8. Aug 2025

Für eine vorhersagbare Wurzelfüllung

30 Jahre AH Plus: Endodontischer Sealer von Dentsply Sirona feiert runden Geburtstag
Zwei Roboter im Vordergrund mit menschenähnlicher Figur stehen beziehungsweise sitzen auf einem Tisch an einem Messestand, dahinter sitzt ein Mann.
7. Aug 2025

„Deutlich digitaler, aber wenige echte Innovationen“

Rückblick auf die Internationale Dental-Schau 2025 von Dr. Michael Hopp
Prof. Dr. Dr. Stefan Listl hält lächelnd seine gerahmte Urkunde in die Kamera. Er steht draußen, hinter ihm ist eine Gebäudewand und hohes Gras zu sehen, rechts neben ihm ein unscharfer Strauch oder Baum.
6. Aug 2025

IADR ehrt Prof. Dr. Dr. Stefan Listl

Internationaler Forschungspreis der Zahnmedizin geht ans Heidelberg Institute of Global Health
Eine vielversprechende Kombination für die Geweberegeneration
5. Aug 2025

Eine vielversprechende Kombination für die Geweberegeneration

Das viskoelastische Gel REGENFAST® vereint das biologische Potenzial der Inhaltsstoffe Polynukleotide und Hyaluronsäure
Säugling, dem ein Speichelfaden aus dem Mund läuft
4. Aug 2025

Spucke: Saft mit Superkraft

Tag der Zahngesundheit (TdZ) widmet sich der Bedeutung von Speichel
Die Grafik zeigt von links die digitale Rekonstruktion eines echten Zahns, den Zahn im Querschnitt und Wurzelkanäle mit Pulpa.
4. Aug 2025

Ein 3D-gedruckter Zahn, der alles kann

UK Würzburg setzt neue Maßstäbe in der zahnärztlichen Lehre – praxisnah, wissenschaftlich fundiert und zukunftsorientiert
Klinisches Bild zeigt die Anwendung eines Pulverstrahlgeräts zur Reinigung von Unterkieferzähnen mit einem blauen Zahnfleischschutz auf der rechten Bildhälfte.
4. Aug 2025

Zähne retten und erhalten

Quintessenz Zahnmedizin 7-8/2025 bietet Beiträge aus Zahnerhaltung, KFO – und ein „bewegtes Repetitorium“