0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1516 Views

Arbeitskreis im Hartmannbund: „Wir müssen uns jetzt auch unangenehmen Wahrheiten stellen!“

(c) Semanche/Shutterstock.com

Der Arbeitskreis der Jungen Ärztinnen und Ärzte im Hartmannbund sorgt sich vor dem Hintergrund der aktuellen Versprechen von Bundeskanzler Olaf Scholz, es werde keine Leistungskürzungen geben, um das Solidarsystem. Bei ähnlichen Aussagen vor zwei Jahren wurde dieses Zukunftsversprechen bereits kritisiert.

Scholz hatte in seiner letzten Pressekonferenz vor der Sommerpause auf Nachfrage zur schlechten Finanzsituation in der Gesetzlichen Krankenversicherung und Pflegeversicherung erklärt, Leistungskürzungen für die Versicherten kämen für ihn ganz klar nicht infrage. „Das ist eine schlechte Nummer, mit der bin ich nicht einverstanden.“

Keine klare Perspektive für die Medizin

„Es gibt nach wie vor keine klare Perspektive, wie wir die Versorgung in zehn Jahren sicherstellen können“, sagte der Vorsitzende der Jungen Ärztinnen und Ärzte, Dr. Moritz Völker. Die Versorgungssituation sei schon jetzt prekär und werde durch den demografischen Wandel verstärkt. Der Arbeitskreis ist überzeugt, dass der momentane Standard perspektivisch nicht gehalten werden kann. Das entspreche auch dem Ergebnis einer Befragung des Demoskopischen Instituts Allensbach (IfD) im Auftrag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Menschen verlieren Vertrauen in deutsches Gesundheitswesen

In der Umfrage zeigte sich jeder zweite in Deutschland überzeugt, dass die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems erodiert, viele Befragte hätten von eigenen schlechten Erfahrungen berichtet, so Renate Köcher, Chefin des Allensbach-Instituts, in ihrem Beitrag für die FAZ (€). In früheren Umfragen sei das gute und sichere deutsche Gesundheitswesen für rund 80 Prozent der Befragten immer ein besonders positiver Aspekt des Landes gewesen. Jetzt liege die Zufriedenheit nur noch bei 67 Prozent. Die Befragten berichteten von langen Wartezeiten auf Arzttermine und Erfahrungen mit fehlenden Medikamenten, auch Ärztemangel in ihrer Region wurde häufiger genannt, vor allem in Ostdeutschland.

„An dieser Wahrheit kommen wir nicht vorbei“

Steigende Kosten und Personalmangel verstärken die Probleme des Gesundheitssystems zusehends. „Änderungen in Nutzung und Umgang mit dem System sind unvermeidbar. Ein ,Weiter so‘ wird eine ungesteuerte Begrenzung der Leistungen nach sich ziehen, denn die Arbeitskraft, -zeit und die Ressourcen sind begrenzt. An dieser Wahrheit kommen wir nicht vorbei. Wenn wir das vermeiden wollen, muss die limitierte Verfügbarkeit offen kommuniziert werden. Gleichzeitig muss die Effizienz des Systems durch Verringerung des Dokumentationsaufwandes, einen raschen und massiven Ausbau der Digitalisierung und die Steuerung von Patientenströmen gesteigert werden“, so Völker weiter.

Prävention stärken, ehrliche Debatten führen

Die jungen Ärztinnen und Ärzte sprechen sich zudem für einen Bedeutungszuwachs von Prävention aus und wünschen sich eine lautere und ehrlichere gesellschaftliche Debatte, um Perspektiven sichtbar zu machen und wenn nötig auch unkonventionelle Lösungen zu finden. Sicher sei, dass zeitnahes Handeln deutlich mehr Akzeptanz finden werde, als die notwendigen Veränderungen in die Zukunft zu verschieben.

Reference: Studium & Praxisstart Politik Nachrichten Praxis

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
20. Nov 2024

Kompetenz und Einfühlsamkeit lernen

Zahnmedizinische Behandlung von Menschen mit Behinderungen – neues Kursformat für Zahnmedizinstudierende an der Universität Mainz
19. Nov 2024

Den Weg in die eigene Praxis gut vorbereiten

Wieder zwei Plätze zu gewinnen für das Praxisgründerseminar Österreich Anfang Februar 2025 – Einsendeschluss 15. Dezember 2024
18. Nov 2024

Die Anliegen der aktiven Zahnärzteschaft vertreten

Die verkleinerte Bundesversammlung sollte nun auch jünger und repräsentativer für die Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Praxis werden
18. Nov 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – November 2024
18. Nov 2024

„Wir müssen gemeinsam agieren“

Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer beschließt Verkleinerung – neue Weiterbildungsordnung, GOZ und Resolutionen
15. Nov 2024

Mehr als Füllungen und Kronen: künftige Entwicklungen in der Zahnmedizin

Antrittsvorlesung von Prof. Falk Schwendicke an der LMU München handelte von aufsuchender Versorgung, KI und Prävention
14. Nov 2024

Nicht davon abhalten lassen, in die Selbstständigkeit zu gehen

Gesundheitspolitik, Spielräume der Standespolitik und Angebote für den Nachwuchs: der KZVB-Vorstandsvorsitzende Martin Hendges zu Gast bei „Dental Minds“
14. Nov 2024

Führung und Kommunikation in der Zahnarztpraxis

Neues Buch „Das ICH im WIR – wie Miteinander gelingt“ von Dr. Karin Uphoff