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Altmarkkreis Salzwedel und KZV LSA vereinbaren Kooperationen – bereits das zweite Projekt der KZV LSA

(c) Ingo Menhard/Shutterstock.com

In der zahnärztlichen und kieferorthopädischen Versorgung steht dem Land Sachsen-Anhalt in naher Zukunft eine Ruhestandswelle bevor. Davon stark betroffen: Der Altmarkkreis Salzwedel. Die Versorgungsprognose für die Region sieht düster aus. Bereits aktuell unterschreitet der Versorgungsgrad, der das zahlenmäßige Verhältnis von Zahnärzten zu Einwohnern beziffert, die Marke von 100 Prozent.

Bis 2030 wird der Versorgungsgrad dort voraussichtlich auf rund 50 Prozent sinken. Um diesem Schwund zu begegnen, haben Landkreis und Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KZV LSA) ein gemeinsames Paket zur Nachwuchsförderung geschnürt.

Im Juni 2022 haben Landrat Michael Ziche und die Vorstände der KZV LSA, Dr. Jochen Schmidt, und Dr. Bernd Hübenthal, gleich zwei Kooperationsverträge unterzeichnet und damit eine Grundlage für die gezielte, gemeinsame Gewinnung von zahnärztlichem Nachwuchs für die Region geschaffen.

Kombi-Stipendium für Studium in Pécs

Zum einen wurde die Auslobung eines Kombi-Stipendiums für diejenigen jungen Menschen vereinbart, die im Förderprogramm der KZV LSA ein Zahnmedizin-Studium an der ungarischen Universität Pécs absolvieren. Während die Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt hierbei die Studiengebühren in Höhe von rund 77.000 Euro trägt, kann ein Stipendiat/eine Stipendiatin pro Jahrgang nun zusätzlich monatlich 800 Euro vom Landkreis erhalten. Im Gegenzug verpflichten sich die Stipendienempfänger, nach dem fünfjährigen Studium, in eigener Praxis oder in Anstellung in einer Zahnarztpraxis im Altmarkkreis tätig zu werden. Um den Kontakt in die Region zu halten beziehungsweise zu vertiefen, sollen den Stipendiaten schon während der Studienzeit Patenpraxen zur Seite gestellt werden.

Förderung auch für Studierende in Deutschland

Auch Zahnmedizinstudierende an deutschen Hochschulen können, beginnend zum Wintersemester 2022/23, von einer Förderung des Altmarkkreises Salzwedel profitieren. Der Landkreis sattelt damit auf das bereits bestehende Stipendienangebot der KZV LSA auf – und erweitertet es sogar: Pro Jahr vergibt der Altmarkkreis Salzwedel fortan ein Stipendium in Höhe von monatlich 800 Euro für die gesamte Dauer der Regelstudienzeit. Bewerben können sich hierfür sowohl Studienanfänger als auch Studierende in höheren Semestern. Wer zum Zuge kommt, verpflichtet sich ebenfalls, nach Studienabschluss als Zahnarzt/als Zahnärztin zwischen Arendsee und Drömling zu wirken.

Kreis will aktiv gegen Medizinermangel vorgehen

„Der Blick auf die Zahlen der Versorgungsprognose bis zum Jahr 2030 für unseren Landkreis bereitet Sorgen. Schon jetzt haben einige Altmärkerinnen und Altmärker Schwierigkeiten, wohnortnah ärztlich versorgt zu werden – ein Problem, das wir im Bereich zahnmedizinischer Versorgung vermeiden wollen. Und genau deshalb unterstützt der Altmarkkreis Salzwedel die KZV Sachsen-Anhalt gleich mit zwei Förderangeboten bei der Suche nach zahnmedizinischem Nachwuchs So geben wir gleich zwei Zahnmedizinstudierenden die Chance, nicht nur ihren Traumberuf ohne Finanzsorgen zu studieren, sondern auch sicher in unserem schönen Altmarkkreis in die berufliche Zukunft zu starten“, erklärt Landrat Michael Ziche.

Finanzspritze für Studierende willkommen

„Unsere Freude darüber, dass der Altmarkkreis Salzwedel unsere Bestrebungen, die zahnmedizinische Versorgung in Sachsen-Anhalt zu sichern, nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten unterstützt, ist groß“, so KZV-Vorstandsvorsitzender Dr. Jochen Schmidt. „Nachdem sich bereits der Burgenlandkreis mit einem Kombi-Stipendium an unserem Programm für ein Auslandsstudium der Zahnmedizin beteiligt, folgt jetzt der Altmarkkreis Salzwedel mit einem ebensolchen. Dass sich darüber hinaus auch Zahnmedizinstudierende an deutschen Hochschulen dank einer Finanzspritze des Altmarkkreises Salzwedel voll auf das Studium konzentrieren können und sich um die Lebenshaltungs- und Studienkosten weniger Sorgen machen müssen, begrüßen wir sehr. So sichert sich der Landkreis qualifizierten zahnmedizinischen Nachwuchs für eine wohnortnahe Versorgung im Doppelpack“. Ein Modell, das, so hofft Dr. Schmidt, Schule machen könnte.

Bewerbungen bis Ende November direkt an den Kreis richten

Vergeben wird durch den Altmarkkreis Salzwedel jährlich pro Stipendienform ein Stipendium. Interessierte richten Ihre Bewerbung direkt an den Altmarkkreis Salzwedel, Karl-Marx-Straße 32, 29410 Salzwedel.

Bewerbungen um ein Stipendium für Zahnmedizin-Studierende an deutschen Hochschulen sind in diesem Jahr noch bis zum 30. November 2022 möglich, in den folgenden Jahren jeweils bis zum 31. Oktober. Einzureichen sind neben einem Motivationsschreiben hinsichtlich der späteren zahnärztlichen Tätigkeit im Altmarkkreis Salzwedel, das Abiturzeugnis, ein aktueller Lebenslauf sowie der Nachweis über die Zulassung zum Studium beziehungsweise die aktuelle Immatrikulationsbescheinigung.

Ruhestandswelle trifft auf fehlende Nachfolgerinnen

Von den niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzten, die heute in Ruhestand gehen, findet nur jede zweite/jeder zweite eine Nachfolge für die eigene Praxis. 50 Prozent der Praxen scheiden somit endgültig aus der Versorgungslandschaft aus – mit den entsprechenden Konsequenzen für das Praxispersonal und die Patientinnen und Patienten.

Aufgrund der Altersstruktur der Zahnärztinnen und Zahnärzte in Sachsen-Anhalt wird dieses Missverhältnis in den kommenden Jahren noch dramatischer. In weniger als zehn Jahren werden von den circa 1.600 Zahnärztinnen und Zahnärzten im Land kaum mehr als 800 verbleiben. Um dem drohenden Zahnarztmangel im Land zu begegnen, vergibt die Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KZV) – als erste KZV bundesweit – beginnend zum Wintersemester 2022/23 jährlich zwölf Stipendien für Studienplätze der Zahnmedizin an der ungarischen Universität Pécs, fördert angehende Zahnmedizinerinnen und -mediziner an deutschen Hochschulen und unterstützt zahnärztliche Vorbereitungsassistentinnen und -assistenten.

Reference: med.dent.magazin Politik

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