Die Delegiertenversammlung der Landeszahnärztekammer Hessen Ende Juni in Kassel stand im Zeichen eines vertrauens- und respektvollen Austauschs mit der Politik auf Landes- und Bundesebene. Kammerpräsidentin Dr. Doris Seiz stellte anhand vieler Beispiele dar, wie dieser Dialog im ersten Jahr der Legislatur durch den neuen Vorstand intensiviert worden ist.
Präsenz auf Parteitagen mit einem Infostand war in vielen Fällen der Schlüssel zu weiterführenden persönlichen Kontakten und der Gelegenheit, die Schwierigkeiten, mit denen sich der zahnärztliche Berufsstand konfrontiert sieht, im Detail vorzustellen und Lösungen aus dem Berufstand vorzuschlagen, berichtete sie. Bei den vielen Gesprächen standen vor allem der Bürokratieabbau und die Vermeidung neuer Auflagen sowie die längst überfällige Möglichkeit einer leistungsgerechten Vergütung moderner zahnmedizinischer Versorgung im Mittelpunkt.
Vertrauensbasis schaffen für Lösungsvorschläge der Fachleute
„Wir suchen und nutzen intensiven Kontakt zur Politik und platzieren unsere Wünsche, Forderungen, Bedenken bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Es ist essenziell, dass sich der persönliche Kontakt zu den Politikerinnen und Politikern – vor allem im Gesundheitsbereich – kontinuierlich intensiviert und man lernt, einander zu vertrauen. Um bei Gesetzgebungsverfahren oder der Verminderung unnötiger Auflagen Fortschritte zu erzielen, muss zwar kompetent im Austausch auf Augenhöhe Fachwissen vermittelt werden; es muss aber zuvor eine auf Vertrauen fußende Gesprächsgrundlage geschaffen worden sein. Meine Erfahrung aus vielen Gesprächen ist, dass die Politikerinnen und Politiker für ausgewogene Lösungsvorschläge aus Sicht der Fachleute offen und dankbar sind“, sagt Dr. Doris Seiz, Präsidentin der Landeszahnärztekammer Hessen.
Beitragsordnung an veränderte Berufsausübung anpassen
Traditionell bildeten Fakten und Fragen rund um die Hessische Zahnärzteversorgung einen weiteren Schwerpunkt der Versammlung. Zudem widmeten sich Vorstand und Delegierte dem wichtigen Thema einer gerechteren Gestaltung der Mitgliedsbeiträge, die der Veränderung der Formen zahnärztlicher Berufsausübung Rechnung trägt. „Die freiberufliche Niederlassung in eigener Praxis ist schon lange nicht mehr die einzige Art und Weise, wie Zahnärztinnen und Zahnärzte tätig sind. Anstatt immer wieder im Einzelfall mit Ausnahmeregelungen zu reagieren, haben wir eine grundlegende Überarbeitung der Beitragsordnung umgesetzt, die einer größeren Vielfalt der heutigen Berufsausübung Rechnung trägt“, kommentiert Vizepräsident Dr. Maik F. Behschad diesen wichtigen Punkt.
Auf dem Weg zur digitalen Kammer
Neben vielen weiteren Themen, wie Fortbildung und Fachkräftegewinnung wurden auch die vielen Schritte hin zu einer umfassenden Digitalisierung der Verwaltungsvorgänge vorgestellt. „Wir sind bereits ein gutes Stück auf dem Weg zu einer digitalen Kammer vorangeschritten und anhand der neuen digitalen Services in unserem Portal lässt sich sehr gut aufzeigen, dass Ressourcenschonung und Verbesserung der Dienstleistungen der LZKH Hand in Hand gehen“, so Präsidentin Seiz.