Enretec ist einer der führenden Entsorgungsspezialisten für alle Abfälle, die in Zahnarztpraxen entstehen. Dass das Unternehmen mit Sitz im brandenburgischen Velten dabei den Klima- und Umweltschutz fest im Blick hat, bringt bereits der Firmenname zum Ausdruck: Enretec steht für Entsorgung und Recyclingtechnik. Mit dieser nachhaltigen Ausrichtung ist das Familienunternehmen auch Partner der Initiative „DIE GRÜNE PRAXIS“.
Das Interview mit Martin Dietrich, Gründer und Geschäftsführer von Enretec, ist der Auftakt zu einer vierteiligen Artikelserie, die wertvolle Tipps rund um die rechtssichere und umweltschonende Entsorgung von medizinischen Praxisabfällen gibt.
Herr Dietrich, welche Arten von Praxisabfall müssen fachgerecht entsorgt werden?
Martin Dietrich: In Deutschland müssen medizinische Abfälle von A wie Amalgamabscheider über Behandlungseinheiten, Chemikalien, Spritzen und Kanülen bis Z wie Zähne über einen zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb entsorgt werden. Die Aufzählung zeigt schon, dass viele unterschiedliche Abfallarten mit entsprechend verschiedenen Gefahrenpotenzialen in einer Zahnarztpraxis anfallen. Es liegt auf der Hand, dass bei deren Entsorgung die Sicherheit für Mensch und Umwelt an oberster Stelle steht. Daher empfehlen wir zum Beispiel Sammelbehälter für die unterschiedlichen Abfälle. Das macht Mülltrennung so einfach und sicher für das Praxispersonal.
Woran lässt sich erkennen, ob ein Entsorger umweltschonend arbeitet?
Dietrich: Zum Beispiel an der Zertifizierung nach dem europäischen Umweltmanagementsystem EMAS – „Eco-Management and Audit Scheme“. Dieses Zertifikat dokumentiert, dass ein Unternehmen einen wirksamen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leistet und gesellschaftliche Verantwortung übernimmt. Da wir von Anbeginn maximal umwelt- und klimabewusst arbeiten, haben wir uns vor einigen Jahren freiwillig nach EMAS prüfen lassen.
Wie sieht Ihr aktiver Beitrag zum Klima- und Umweltschutz aus?
Dietrich: Wir arbeiten CO2-neutral und gewinnen rund ein Drittel unserer Energie aus Sonnenenergie. So weit wie möglich reduzieren wir Papier. Das merken auch unsere Kunden, für die wir mit dem Portal „myEnretec“ eine einfache digitale, papierlose Archivierung für ihre Entsorgungsbelege geschaffen haben. Hier findet man auch wichtige Informationen und Web-Seminare rund um die Abfallentsorgung.
Außerdem entsorgen wir den Praxisabfall ohne lange Transportwege ausschließlich in Deutschland. Dabei ist Abfall für uns kein Müll, sondern ein Rohstoff. Abfälle werfen wir nicht einfach auf Deponien und in Verbrennungsanlagen. Bei uns geht der Praxisabfall – so weit wie es möglich ist – in innovative Aufbereitungsprozesse, um wiederverwertbare Wertstoffe zu gewinnen.
Bitte nennen Sie ein Beispiel für Praxisabfälle, die Sie für ein zweites Leben aufbereiten.
Dietrich: Es gibt zahlreiche Beispiele: Röntgenchemie wird im Entsorgungsprozess weiter veredelt und dann bei der Zementherstellung wiederverwertet. Spritzen-, Kanülen- und Skalpellabfälle dienen der Energiegewinnung. Wir arbeiten mit einer speziellen Verbrennungsanlage zusammen, die die Energie aus dem Verbrennungsprozess für die Warmwassergewinnung und Fernwärme von Berlin einsetzt. Und schließlich unser Herzensthema: Extrahierte Zähne, die ein zweites Leben in Wissenschaft, Forschung und Lehre finden können – wenn das Praxisteam sie in unseren speziellen Zahnboxen sammelt.
Worauf sollten Praxisteams bei der Entsorgung von medizinischen Abfällen achten?
Dietrich: Wichtig sind rechtssichere Entsorgungsbelege, die nur zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe ausstellen dürfen. Dann das Thema Transport: Werden Praxisabfälle nicht fachgerecht transportiert, besteht die Gefahr, dass diese in die Umwelt gelangen, Menschen verletzen oder die Ansteckungsgefahr erhöhen. Um das zu vermeiden, lassen wir alle Abfälle mit Spezialtransportern direkt in der Praxis abholen. Für den Transport stellen wir auslaufsichere und wiederverwertbare Spezialboxen zur Verfügung. Denn wir arbeiten immer mit dem Anspruch, die Umwelt zu schützen. Das treibt uns an.
Martin Dietrich, Gründer und Geschäftsführer von Enretec, hat das Unternehmen 1985 noch während seines Studiums in Berlin gegründet, um medizinische Abfälle aus Zahnarztpraxen umweltfreundlich zu entsorgen.
Sein Ziel für die Zukunft: „Wir arbeiten bereits daran, bestimmte Teile eines gebrauchten Produkts so weit zurückzuführen, dass wir sie in neuen Produkten wieder verarbeiten können. So können wir Abfälle reduzieren.“
In einer kleinen Serie informieren die Experten des Unternehmens über
- Nachhaltiges Abfallmanagement
- richtige Entsorgung von gefährlichen Abfällen
- richtige Entsorgung von Elektroaltgeräten/Behandlungseinheiten