0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
5656 Views

Rolle der Selbstverwaltung bei Digitalisierung stärken – KZBV zur Verbändeanhörung des Gesundheits-Digitalagentur-Gesetzes

(c) KZBV/Darchinger

Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) sieht im Referentenentwurf eines Gesundheits-Digitalagentur-Gesetzes (GDAG) positive Ansätze, übt aber Kritik am zunehmenden Einfluss der Gematik, der weit über die Betriebsverantwortung für die Telematikinfrastruktur (TI) hinausgeht.

Bereits auf der Vertreterversammlung der KZBV hatte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KZBV, Dr. Karl-Georg Pochhammer, am 5. Juni 2024 in Frankfurt (Main) die Kritikpunkte der Vertragszahnärzteschaft am Gesetzentwurf dargelegt. Anlässlich der Verbändeanhörung im Bundesgesundheitsministerium am 7. Juni 2024 erklärte er nun: „Wir fordern schon lange, dass die Gematik endlich mehr Verantwortung für einen stabilen Betrieb der Telematikinfrastruktur übernimmt. Dass dies im Referentenentwurf aufgegriffen wird und die Digitalagentur künftig mehr Durchgriffsrechte zur Stabilisierung des TI-Betriebs erhält, begrüßen wir.“

Kritik an erneuter Ausweitung der Kompetenzen über TI hinaus

„Kein Verständnis haben wir allerdings dafür, dass das Bundesgesundheitsministerium die Aufgaben und Rechte der Gematik darüber hinaus deutlich erweitert und bereits eine erneute Vergrößerung des Kompetenzbereichs ankündigt. Der Fokus der Digitalagentur muss auf der Steuerung des Betriebs der TI und dem stabilen und funktionalen Bereitstellen der Basistechnologien liegen“, so Pochhammer.

Rolle der Selbstverwaltung stärken

Auf deutliche Ablehnung der KZBV stoßen auch die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, die Digitalagentur teilweise an den Verhandlungen der Selbstverwaltung zu beteiligen und damit in die originären Belange der Selbstverwaltung einzugreifen. Stattdessen fordert die KZBV, die Rolle der Selbstverwaltung in der Digitalisierung des Gesundheitswesens deutlich zu stärken und die Expertise derjenigen einzubeziehen, die täglich die Versorgung gestalten.

Interoperabilität für PVS und ePA muss praxistauglich sein

Auch hinsichtlich der Interoperabilität, also dem Setzen von technischen Standards bei (zahn-)medizinischen Daten zum interdisziplinären Austausch oder zur Unterstützung der elektronischen Patientenakte über die Grenzen der Praxisverwaltungssysteme hinweg, positioniert sich die KZBV klar.

Dr. Ute Maier, stellvertretende Vorsitzende des Vorstands der KZBV
Dr. Ute Maier, stellvertretende Vorsitzende des Vorstands der KZBV
Foto: KZBV/Darchinger
Dr. Ute Maier, die stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der KZBV, erklärte dazu: „Aus Sicht der Zahnärzteschaft begrüßt die KZBV grundsätzlich eine stärkere Interoperabilität im Gesundheitswesen. Allerdings muss damit auch zwingend eine Bürokratieentlastung für die Praxen einhergehen. Mit dem elektronischen Beantragungs- und Genehmigungsverfahren – einer durch die Selbstverwaltungen selbst und ohne Einflussnahme vom Bundesgesundheitsministerium oder von der Gematik etablierten TI-Anwendung – wurde ein die Praxen entlastender Goldstandard für die digitale Transformation des Gesundheitswesens gesetzt. Die KZBV ist bereit, ihr Expertenwissen einzubringen, damit der wichtige Themenkomplex Interoperabilität im Versorgungsalltag positiv sowohl von den Praxen als auch von den Patientinnen und Patienten wahrgenommen werden kann.“

Reference: Politik Telematikinfrastruktur

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
24. Apr 2025

LZK Baden-Württemberg feierte 70-jähriges Bestehen

„Ohne Baden-Württemberg stünde die Zahnärzteschaft in Deutschland nicht da, wo sie heute ist“
22. Apr 2025

Viele wohlgesetzte Worte, wenig Zählbares

Was der Koalitionsvertragsentwurf für Gesundheit und Pflege vorsieht – eine Kolumne von Dr. Uwe Axel Richter
22. Apr 2025

Leicht positive Erwartungen bei Haus- und Zahnärzten

Stimmung hellt sich auf, Fachärzte erwarten wenig Besserung – Stimmungsbarometer der Stiftung Gesundheit
17. Apr 2025

„Wir müssen wahrnehmen, wie die neue Generation tickt“

Dental Minds #25 mit Prof. Dr. Dietmar Oesterreich über Angebote und Sichtbarkeit für angestellte Zahnärztinnen und Zahnärzte und Versorgungsprobleme auf dem Land
16. Apr 2025

ePA für ZahnÄrzte spätestens ab 1. Oktober 2025 verpflichtend

„ePA für alle“ soll ab 29. April 2025 bundesweit „hochgefahren“ werden – Übergangsfrist für „Leistungserbringende“ sollte für Einarbeitung genutzt werden
16. Apr 2025

Stichwort Wischdesinfektion: keine weltfremde Überregulierung

Bundeszahnärztekammer veröffentlicht Praxisleitfaden, um Unsicherheiten zu beseitigen
15. Apr 2025

Land will Mittel für Medizinische Hochschule Brandenburg kürzen

Studium von Medizin und Zahnmedizin – MHB sieht breite Unterstützung gegen drohende finanzielle Kürzungen
14. Apr 2025

Mit „mehr Prävention“ ist noch nichts gelöst

Für die Zahnärzteschaft bietet der Koalitionsvertrag im Kern wenig – der Kommentar von Dr. Marion Marschall, Chefredakteurin Quintessence News