0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1476 Views

Bundeszahnärztekammer plädiert für Reform des dualen Systems mit Augenmaß

Bundeszahnärztekammer informiert: Das duale System aus Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung (GKV und PKV) ist das tragende Element des erfolgreichen deutschen Gesundheitswesens. Untersuchungen zeigen, wie überlegen diese Struktur gegenüber anderen Gesundheitssystemen ist. Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) plädiert daher für Reformen mit Augenmaß, die die medizinische Versorgung der Patienten sichern statt verknappen. Grundsätzlicher Strukturreformbedarf besteht hingegen nicht.

Das deutsche Gesundheitssystem ist eines der besten weltweit. Dennoch müssen in einer älter werdenden Gesellschaft Anpassungen von der Politik angegangen werden. PKV-Patienten sollten nicht mit ihren Beiträgen finanziell überfordert werden, GKV-Patienten sollten frühzeitig Zugang zu medizinischen Innovationen haben.

Für ein hochkomplexes Gesundheitssystem kann es allerdings keine simplen Lösungsmodelle wie z.B. eine Bürgerversicherung geben. Denn ein Einheitssystem wird innovationsträge, weil der Wettbewerb fehlt. Neue Behandlungsmethoden und innovative Medizinprodukte werden in Deutschland über die PKV anschubfinanziert. Damit wirkt sie als Impulsgeber für die GKV. Der internationale Vergleich zeigt: In Ländern mit einheitlichen Krankenversicherungssystemen wie z.B. Großbritannien kommt es zur massiven Rationierung von medizinischen Leistungen. Als Reaktion entstehen exklusive private Versorgungsstrukturen für Besserverdiener.

In Deutschland hingegen finanzieren die beiden getrennten Versicherungssysteme eine gemeinsame medizinische Infrastruktur. „Hätte Deutschland nur ein einheitliches gesetzliches Vergütungssystem, wären sämtliche ärztlichen Leistungen nach GKV-Vorbild budgetiert – es käme zu Leistungseinschnitten und Innovationszurückhaltung. Der Wettbewerb der Systeme in Deutschland kommt letztlich allen Patienten zugute“, so BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel. „Im europäischen Ausland gehören z.B. viele zahnmedizinische Behandlungen nicht zum Leistungsumfang der nationalen Gesundheitsdienste. Patienten müssen in diesen Ländern ihre Behandlung vollständig selbst bezahlen. Das wäre eine Verschlechterung für die Patienten in Deutschland. Deshalb sollte mit Umsicht reformiert werden und nicht zerschlagen. Ein Systemwechsel würde nach einigen Jahren die harten Folgen zeigen.“

Foto: Shutterstock, KittyVector
Reference: BZÄK Politik Wirtschaft

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
15. Aug 2024

Immer mehr gewalttätige Patienten in den Praxen

KBV-Vorstand fordert, Arztpraxen in neues Gesetz aufzunehmen – Justizminister will prüfen
14. Aug 2024

Gesundheitsgesetze: Kassenärzte schreiben an Abgeordnete

Nach der Sommerpause stehen Krankenhausversorgung, GVSG und weitere Gesetze zur Beratung und Verabschiedung an
13. Aug 2024

Mehr Klarheit bei ästhetischen Eingriffen

Bundesgerichtshof mit Entscheidungen zu Werbung und Abrechnung – DGPRÄC sieht positive Wirkung, Heilpraktiker weiter problematisch
12. Aug 2024

App statt Zahnarzt

Barmer bietet ihren Versicherten kostenfrei die Dentinostic-App für Zahnprobleme an – Streit um App-Angebot für Hauterkrankungen
12. Aug 2024

Aktualisierte Information der BZÄK zur PZR

Bundeszahnärztekammer veröffentlicht neues Papier – beliebte Patienteninformationen nicht fortgeführt
12. Aug 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – August 2024
5. Aug 2024

Der Feind meines Feindes …

Der Aufstand des BKK-Dachverbands gegen die Politik ist mehr als eine Sommerloch-Aktion, analysiert Dr. Uwe Axel Richter
31. Jul 2024

Medizinernachwuchs sorgt sich um die Versorgung der Zukunft

Arbeitskreis im Hartmannbund: „Wir müssen uns jetzt auch unangenehmen Wahrheiten stellen!“