0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1002 Views

Durch Viren verursachte Infektionen der oberen Luftwege sind in der Pandemie deutlich seltener aufgetreten

(c) L Julia/shutterstock.com

Die nicht-pharmazeutischen Maßnahmen gegen die Ausbreitung von SARS-CoV-2 haben nicht nur zu einem Rückgang von anderen Atemwegserkrankungen neben Covid-19 geführt, so das Deutsche Ärzteblatt vom 7.Juni 2021. Eine Studie aus Südkorea in Circulation (2021; DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.121.054785) belegte, dass auch das Kawasaki-Syndrom bei kleinen Kindern deutlich seltener geworden ist.

Grippewelle fiel aus

Das Tragen von Masken und die körperliche Distanzierung sowie Schulschließungen haben überall zu einem Rückgang von akuten Atemwegsinfektionen geführt, die meist durch Viren verursacht werden und in den ersten Lebensjahren am häufigsten sind. Nach den Daten des „Global Influenza Hospital Surveillance Network“, die Gabriela Gomez von der London School of Hygiene and Tropical Medicine in Science (2021; 372: 1043-1044) vorgestellt hat, ist in diesem Winter nicht nur die Grippewelle praktisch ausgefallen. Auch Infektionen mit RS-Virus, Rhinoviren, Metapneumovirus, Parainfluenzaviren und den endemischen Coronaviren sind deutlich seltener aufgetreten.

Ein Team um den Pädiater Jong Gyun Ahn von der Yonsei Universität in Seoul machte auf eine weitere Folge aufmerksam: In Südkorea ist die Zahl der Kleinkinder, die am Kawasaki-Syndrom erkrankt sind, stark zurückgegangen, seit die Regierung im Februar eine strikte Maskenpflicht und andere nicht-pharmazeutische Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Sars-CoV-2 eingeführt hat.

Kawasaki-Syndrom tritt vor allem in Südostasien auf

In den Vorjahren erkrankten in Südkorea, das nach Japan die weltweit zweithöchste Inzidenz am Kawasaki-Syndrom hat, in der Zeit zwischen Februar und September, dem saisonalen Gipfel der Erkrankungen, 31,5 Personen auf 100.000 Einwohner am Kawasaki-Syndrom. Zu 83 Prozent waren es Kinder unter 5 Jahren. Im Jahr 2020 blieb der saisonale Anstieg aus. Die Inzidenz betrug zwischen Februar und September nur 18,8 Erkrankungen auf 100.000 Personen. Das sind 58 Prozent des erwarteten Wertes. Der größte Rückgang entfiel auf die Kinder unter 9 Jahren. Bei älteren und bei Erwachsenen, bei denen das Kawasaki-Syndrom jedoch sehr selten ist, war kein Rückgang erkennbar.

Die Zahlen bestätigen die Vermutung, dass das Kawasaki-Syndrom, dessen Ursache ungeklärt ist, eine Reaktion des Körpers auf eine frühere Atemwegsinfektion ist. Warum die Erkrankung vor allem in Südostasien auftritt, ist unbekannt. Die Erreger der Atemwegserkrankungen sind die gleichen wie im Westen. Experten vermuten deshalb, dass genetische Faktoren die Empfänglichkeit für das Kawasaki-Syndrom erhöhen.

Die Kinder entwickeln hohes Fieber, das von einer Konjunktivitis, einem Exanthem, einem Enanthem (Rötungen von Lippen und Mundhöhle mit „Erdbeerzunge“), Schwellungen und Rötungen an Händen und Füßen und einer zervikalen Lymphadenopathie begleitet wird. Den Symptomen liegt eine nekrotisierende Vaskulitis zugrunde, die auch die Koronararterien schädigen kann. Dort kann es zu größeren Aneurysmen und zu einer Störung der kardialen Durchblutung kommen.

Reference: Bunte Welt

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
4. Jun 2025

Klinikspende für humanitäre Aktion: Zweites Leben für altes Klinikinventar

Dentale Netzwerker im Großeinsatz bei Räumung einer Klinik – vier LKW mit Hilfsgütern für die Ukraine gepackt
3. Jun 2025

Theater unter Druck: „Mehr Zahlen, mehr Projekte, mehr Unsicherheit“

„ladies dental talk“ zum 11. Mal in Berlin: Am 2. Juli 2025 mit der Talkgästin Karla Mäder, Leitende Dramaturgin am Deutschen Theater Berlin
30. May 2025

Einweg-Vapes: süß und bunt – aber nicht harmlos!

Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai informiert das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit über gesundheitliche Risiken von Einweg-Vapes und anderen Nikotinprodukten
8. May 2025

So könnte die Ernährung der Zukunft aussehen

Fraunhofer Leitprojekt „FutureProteins“ gewinnt im Indoor-Anbau Proteine und Rohstoffe aus Pflanzen, Pilzen und Algen
7. May 2025

„Wir können zeigen, wie großartig Düsseldorf ist“

„ladies dental talk“ zum 22. Mal in Düsseldorf: Am 21. Mai 2025 mit der Talkgästin Claudia Monréal, Moderatorin bei Antenne Düsseldorf
7. May 2025

Immer mehr Hochbetagte im Krankenhaus

Krankenhausreport 2025 zeigt: Kliniken sind auf steigende Anzahl pflegeintensiver Patienten nicht vorbereitet
7. May 2025

Dentalstudio Sankt Augustin erhält Green Dental Award 2025

Auszeichnung für umfassendes, ressourcenschonendes Nachhaltigkeitskonzept beim Laborneubau
6. May 2025

Weniger Krebs durch umweltfreundliche Ernährung

Aktuelle Studie und Metaanalyse zeigen Zusammenhang zwischen nachhaltigen Ernährungsweisen und Krebsrisiko