0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
5178 Aufrufe

ABS weiter ausbauen und auch ambulanten Bereich einbeziehen

(c) DGI

Antibiotika-Resistenzen nehmen zu. „Es ist höchste Zeit, in Krankenhäusern, aber auch vor allem im ambulanten Bereich den rationalen Umgang mit diesen lebenswichtigen Medikamenten zu verbessern. Ein ganz wichtiges Element, um dieses Ziel zu erreichen, ist das Antibiotic Stewardship, kurz ABS. Das müssen wir dringend weiter ausbauen“, sagte Edith Bennack, Apothekerin im St.-Elisabeth-Krankenhauses in Köln beim pharmacon, einem internationalen Kongress der Bundesapothekerkammer.

Bennack: „Ein ABS-Team kann die für den jeweiligen Patienten am besten passenden Antibiotika auswählen und auch ihre Anwendungsdauer anpassen. Dadurch sinkt die Gefahr für Resistenzen.“

Überdosierung vor Operationen

Für die Entstehung von Resistenzen sind Art und Umfang der Antibiotikagabe verantwortlich. In Krankenhäusern wurden verschiedene Probleme beobachtet. Bennack: „Ein Beispiel: Vor einer Operation ist es üblich, ausgewählte Antibiotika zu geben. Nach Expertenschätzungen entfallen auf diese perioperative Gabe rund 10 Prozent aller Antibiotika-Gaben im Krankenhaus. Die Einmalgabe würde meist ausreichen. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass diese Arzneimittel aus falsch verstandener Vorsicht länger als einen Tag gegeben werden. Das fördert die Entwicklung von Resistenzen und zudem die Infektion des operierten Patienten mit dem ‚Problemkeim‘ Clostridoides“.

85 Prozent der Antibiotika ambulant verordnet

Die Umsetzung von ABS gelingt nur im Team, an dem unter anderem Krankenhausapotheker, Infektiologen und Krankenhaushygieniker beteiligt sein sollen. Für die Umsetzung von ABS in Krankenhäusern fordert eine S3-Leitlinie eine Vollzeitstelle pro 500 Betten. Diese Empfehlung ist bei weitem noch nicht in allen Krankenhäusern umgesetzt.

85 Prozent aller Antibiotika werden ambulant verordnet. Dennoch wurde das ABS in diesem Versorgungsbereich bislang noch nicht etabliert. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf, da bisher Überwachungsmechanismen zwingend nur für den Krankenhausbereich vorgeschrieben sind“, sagte Bennack.

Titelbild: Shutterstock.com/Viewfinder
Quelle: ABDA Interdisziplinär Bunte Welt

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
27. März 2025

Vom Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Diagnostik bis zur Robotik im OP-Saal

Zahlreiche Neuheiten in der MKG-Chirurgie sind auf der IDS in Köln zu sehen
21. März 2025

Haben Sportler schlechtere Zähne?

Sportlernahrung enthält häufig viel Zucker und Säure – Tipps für Sportlerinnen und Sportler
20. März 2025

Mundgesundheit und mentales Wohlbefinden stärken

Am 20. März ist Weltmundgesundheitstag „A happy mouth is … a happy mind“
19. März 2025

IL-12: Wie ein Entzündungsbotenstoff Alzheimer anfeuert

Kombinationstherapie könnte den Verfall des Gehirns möglicherweise ausbremsen
17. März 2025

Roboter-assistierte, interdisziplinäre OP hilft Patienten mit gestautem Lymphwasser

Experten der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG) berichten über innovatives Verfahren
10. März 2025

24 Leistungen mit medizinisch zweifelhaftem Nutzen identifiziert

Gemeinsame Studie der TU Berlin, der TKK und dem Zentralinstitut für kassenärztliche Versorgung (Zi)
6. März 2025

Auch über 18-Jährige profitieren von der HPV-Impfung

Welt-HPV-Tag: Schutz vor Gebärmutterhals- oder Analkrebs, Kopf-Hals-Tumoren und Genitalwarzen
5. März 2025

Hohe Krankheitslast verursacht Anstieg bei Antibiotika-Verordnungen 2023

Trend zu höherem Verbrauch 2023 auch in anderen EU-Ländern erkennbar