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Stichwort Alter: Zwei Seminare zu Generationenthemen von DGAZ und KZV Berlin am 9. und 10. September 2022

(c) Ingo Bartussek/Shutterstock.com

Was ist Alter? Eine Frage, bei der die Antwort auch vom Zusammenspiel der Generationen abhängt. Mit zwei ganz unterschiedlichen und doch zusammenhängenden Themen aus diesem Umfeld beschäftiget sich die DGAZ – Deutsche Gesellschaft für AlterszahnMedizin e.V.) mit freundlicher Unterstützung der Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) Berlin am 9. und 10. September 2022 im Rahmen zweier Kurse.

Bei der ersten Veranstaltung geht es um ein Problem, das in der Regel mit dem höheren Lebensalter einher geht: „Unterstützung im Umgang mit Menschen mit Demenz zur Sicherung der Mundgesundheit“ nach der Marte-Meo-Methode steht im Mittelpunkt des ersten Kursus. Die in den 1980er-Jahren entwickelte Methode (übersetzt: „aus eigener Kraft“) liefert wertvolle Unterstützung beim Umgang mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind.

Das zweite Thema lautet: „Generationen im Praxisalltag – Durch Wissen und Verständnis Konflikte im Alltag vermeiden“. Hier steht das Verständnis für gesellschaftliche Entwicklungen und etwa die Wertesysteme der Generation Z (die ab 1997 Geborenen) und den Generationen Y sowie Z im Mittelpunkt. Beide Kurse finden in der Geschäftsstelle der KZV Berlin statt und sind auch getrennt buchbar.

Vortrag zur Demenz nicht nur zahnmedizinisch interessant

Den „Marte Meo“-Vortrag empfiehlt DGAZ-Präsidentin Prof. Dr. Ina Nitschke, MPH, nicht nur wegen der zahnmedizinischen Aspekte: „Dieser Kurs wendet sich nicht nur an Zahnärztinnen und Zahnärzte, die Patienten mit Demenz betreuen. Von den hier vermittelten Strategien kann jeder Mensch auch im Privaten profitieren, also wenn ein Familienmitglied davon betroffen ist. Das Motto dabei: Unnötige Konflikte erkennen und den Umgang üben.“ Vorgestellt wird die Methode von Sabine Grupe, Marte Meo-Supervisorin, Gesundheitswissenschaftlerin und Diplom-Pflegewirtin. Sie gehört dem neu gebildeten Internationalen Marte-Meo-Kompetenzzentrum der Heimstiftung Bremen an. Dort wird seit langem mit diesem Konzept gearbeitet.

Wissen um mögliche Demenzerkrankung wichtig

Kognitive Defizite, Multimorbidität und zunehmende Abhängigkeit führen dazu, dass die Pflege der Zähne und des Mundraums vernachlässigt werden. Weiterhin führen Polymedikation und reduzierte Flüssigkeitsaufnahme zu Mundtrockenheit, die gleichfalls Auswirkung auf die orale Gesundheit und die Lebensqualität hat. Zahnärzte und zahnmedizinisches Fachpersonal können hier eine wichtige präventive Rolle übernehmen. Im Wissen um eine mögliche Demenzerkrankung können sie diagnostische und therapeutische Fehlentscheide vermeiden, orale Erkrankungen frühzeitig behandeln, nötige Maßnahmen zur Erhaltung der Mundgesundheit ergreifen und diese bei Patienten sowie Betreuenden anregen.

Guten Kontakt und Kooperation fördern

Menschen mit Demenz zeigen häufig ein ablehnendes Verhalten bei Tätigkeiten, die sie verunsichern. Wann kann ein Mensch mit Demenz kooperieren und vertrauensvoll eine Zahnbehandlung zulassen? Dazu bietet Marte Meo Ansätze, wie sich ein guter Kontakt herstellen lässt, wie eine angenehme Atmosphäre entsteht und wie jemand zu selbstständigem Handeln angeleitet wird.
Teil zwei dieses Kurses geht in die zahnärztliche Praxis. Dr. Claudia Ramm schildert abschließend in ihrem Vortrag: „Wie kann die Umsetzung der Marte Meo-Methode in der zahnärztlichen Praxis erfolgen?“ Die erfahrene Zahnärztin erläutert dabei, wie sie sich dem Thema Demenz angenähert hat.

Generationenstress im Praxisalltag vermeiden

Das Thema der verschiedenen Generationen im Praxisalltag, für viele inzwischen mit leidvollen Erfahrungen gespickt, geht die DGAZ-Präsidentin, Prof. Nitschke, gemeinsam mit Ramona Waterkotte an. Die ausgebildete Zahnmedizinische Fachangestellte, Pflegefachkraft und Soziologin wird dabei gemeinsam mit Prof. Nitschke auf die Unterschiede zwischen den Generationen eingehen. Denn häufig brechen junge Menschen ihre Ausbildung in den Praxen wieder ab.

„Um Personal für Praxis zu sichern, müssen die Generationsunterschiede verstanden werden“, erläutert die DGAZ-Präsidentin. Dabei gehe es auch um Aspekte der Erziehung und Sozialisation: „Woher kommen die unterschiedlichen Einstellungen, was haben Helikoptereltern anders gemacht als die neuen sogenannten Rasenmähereltern, was ist im Alltag zu beachten?“ Mehr Hintergrundwissen helfe meistens für bessere Kommunikation und Zusammenarbeit, sind die Referentinnen überzeugt.

Weitere Infos und Anmeldung zu beiden Veranstaltungen auf der DGAZ-Homepage.

Quelle: DGAZ Alterszahnmedizin Fortbildung aktuell Patientenkommunikation Team

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