0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1432 Aufrufe

Die empathische Beratung als wirkungsvolles Werkzeug zur Verbesserung der häuslichen Prophylaxe

Hilfsmittel der häuslichen Prophylaxe.

(c) Johnson & Johnson

Patienten wollen aktiv zum Erhalt der eigenen Gesundheit beitragen. Doch trotz eines soliden Wissens rund um die Gesunderhaltung verschiedener Körperregionen, ist der Mundraum mit Zähnen, Zahnfleisch und Zunge für viele Patienten ein unbekanntes Terrain. 
Der Blick in bundesdeutsche Mundhöhlen zeigt: In Deutschland sind in der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen rund 43 Prozent von moderater Parodontitis betroffen. Da der Erfolg zahnmedizinischer Prävention erheblich auch auf der Mundpflege-Kompetenz der Patienten beruht, ist ein empathisches Beratungsgespräch ein wirkungsvolles „Werkzeug“ zur Verbesserung der häuslichen Prophylaxe. Oft helfen bereits ein paar praktische Tipps und Hinweise der Prophylaxeexpertinnen oder -experten, um Patientinnen und Patienten zu einer gründlichen Mundpflege zu motivieren.

Trotz gründlichen Zähneputzens ein ungenügendes Reinigungsergebnis?

„Ich putze doch sehr gründlich, weshalb kann ich dennoch Beschwerden haben?“ Diese Fragen kommen in Prophylaxegesprächen immer wieder auf. Wie auch die fünfte deutsche Mundgesundheitsstudie belegt, sind 70 bis 85 Prozent der Befragten überzeugt, viel oder sehr viel für die eigene Mundgesundheit tun zu können [1]. Dennoch zeigen epidemiologische Daten Defizite in den mechanischen Mundhygienemaßnahmen: Häufig wird nicht das Niveau erreicht, das nötig ist, um parodontale Erkrankungen zu vermeiden. ,  Denn: Um den sich fortlaufend neu bildenden Biofilm und die damit einhergehende mikrobielle Belastung des Mundraums in Schach zu halten, bedarf es eines umfassenden häuslichen Biofilmmanagements. Die mechanische Zahnreinigung mit Hilfe einer Hand- oder elektrischen Zahnbürste alleine reicht dazu oft nicht aus. Mit folgenden drei Argumenten können Sie Ihren Patienten anschaulich erläutern, weshalb das so ist und wie sie ihre Mundhygiene verbessern können:

  • Durch Zähneputzen allein wird nicht der gesamte Mundraum gereinigt, da die Zähne nur ca. 25 Prozent des Mundraums ausmachen.
  • Das Ergebnis der Mundhygiene ist unter anderem auch von der Putzdauer, den individuellen Fähigkeiten sowie Eigenschaften der Hilfsmittel abhängig [3]
  • Hilfsmittel zur Reinigung der Interdentalräume sowie Mundspülungen mit antibakterieller Wirkung können zusätzlich zum Zähneputzen die Effektivität der täglichen Mundhygiene optimieren [3]

Interdentalraumreinigung: Interdentalbürsten oder Zahnseide?

Bild: Johnson & Johnson
Bild: Johnson & Johnson
Oft sind Betroffene unsicher, wie sie ihre Zahnzwischenräume am besten säubern. Tatsächlich stellen sich auch viele Experten die Gretchenfrage der Interdentalreinigung: Zahnseide oder Interdentalbürsten?

Interdentalbürsten

  • Für Patientinnen und Patienten mit größeren Zahnzwischenräumen
  • In verschiedenen Größen erhältlich und für engere als auch weitere Zahnzwischenräume geeignet

Zahnseide

  • Bei sehr engen Zahnzwischenräumen, die vollständig von der Interdentalpapille ausgefüllt sind
  • In der Anwendung anspruchsvoller als Interdentalbürsten

 

Ist der Einsatz von Mundspülungen sinnvoll?

Die S3-Leitlinie „Häusliches chemisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis“ spricht sich deutlich für die Nutzung von Zahnbürste und Interdentalbürsten oder Zahnseide ergänzt durch Mundspülungen aus [3]. Das Spülen mit einer Mundspüllösung mit antibakterieller Wirkung (wie zum Beispiel Listerine), die ergänzend zur mechanischen Reinigung angewendet wird, verbessert die Mundhygiene, indem eine zusätzliche Plaquereduktion erreicht wird. Keime im Biofilm befinden sich auch abseits der Zähne, wo die mechanische Reinigung mit der Zahnbürste oder Interdentalpflege nicht hinkommt. Somit trägt das ergänzende Spülen mit antibakterieller Mundspülung zur Reduktion des dentalen Biofilms bei [3].

Quellen:
[1] Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) – Kurzfassung. Institut der Deutschen Zahnärzte im Auftrag von Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung. 1. Auflage. BZÄK/KZBV, Berlin, Köln. 2016; 6-8; 24-26
[2] van der Weijden FA, Slot DE. Oral hygiene in the prevention of periodontal diseases: the evi-dence. Periodontol 2000. 2011; 55:104-123
[3] DG PARO, DGZMK. S3-Leitlinie: AWMF-Register-Nr. 083-022
[4] DG PARO, DGZMK. S3-Leitlinie: AWMF-Register-Nr. 083-016

 

Argumente für die zusätzliche Anwendung von Mundspülungen mit antibakterieller Wirkung:

  • Potenziell pathogene Keime im Biofilm befinden sich auch abseits der Zähne, dort wo die mechanische Reinigung mit der Zahnbürste oder Interdentalpflege nicht hinkommt – zum Beispiel in der Mundhöhle. Mundspüllösungen als Flüssigkeit erreichen somit quasi den gesamten Mundraum [4].
  • Damit trägt das ergänzende Spülen mit Mundspülungen mit antibakterieller Wirkung zur Reduktion des dentalen Biofilms bei und hilft dadurch Zahnfleischproblemen vorzubeugen [4].
  • Mundspülungen mit einer speziellen Zusammensetzung ätherischer Öle können dauerhaft zum Einsatz kommen: Auch bei längerfristiger Anwendung von sechs oder mehr Monaten sind Zahnverfärbungen nicht zu erwarten und es kommt zu keiner Beeinträchtigung des Gleichgewichts der gesunden Mundflora. 

Fazit

Patientinnen und Patienten empathisch, individuell und auf Augenhöhe zu beraten ist unerlässlich. Was sind die relevanten Gesundheitsfaktoren, in welcher Lebenssituation befindet sich der Patient und wie ist der persönliche Informationsstand rund um die Prophylaxe? Diese Informationen helfen Ihnen dabei, passende Anknüpfungspunkte für das Patientengespräch zu finden.

Quelle: Johnson & Johnson Zahnmedizin Prävention und Prophylaxe Patientenkommunikation Team

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
Klinisches Bild einer Oberkieferfront mit drei abgebrochenen Frontzähnen.
22. Aug. 2025

Mikromorphologie bei direkten Frontzahnrestaurationen – so gelingen vitale, naturanaloge Reflexionen

Moderne Kompositmaterialien ermöglichen mit naturanaloger Form- und Konturgestaltung hochästhetische Versorgungen
Eine Gruppe junger Menschen steht vor einem alten Bus mit der Aufschrift „Kelly Family“ vor Bäumen im Hintergrund auf einem Schotterweg.
21. Aug. 2025

Mit Resilienz und Stärke fit für den Klinikalltag

Medizin- und Zahnmedizinstudierende in Bonn trainieren persönliche Fähigkeiten mit besonderen Referentinnen und Referenten
Das Bild ist zweigeteilt. Links ist Dr. Christian Hammächer und rechts Prof. Dr. Dr. Eik Schiegnitz zu sehen, die beide ein weißes Hemd tragen.
21. Aug. 2025

Implantologie im interdisziplinären Dialog

DGI-Kongress 2025 als Zugpferd im Rahmen der Gemeinschaftstagung – rund 30 weitere Fachgesellschaften und Fachgruppen
Schwarz-Weißbild einer lächelnden Frau mit kurzen grauen Haaren.
21. Aug. 2025

Neue Teilmatrizen für kniffelige Fälle – jetzt ausprobieren

Tester für das neue Quad Ergänzungs-Teilmatrizensystem von Garrison Dental gesucht
Auf einer zahnärztlichen Ablage liegen zwei Untersuchungsinstrumente und eine Spritze, im HIntergrund ein hellgrüner Patientenstuhl vor einem Schrank mit türkisen Schubladen.
19. Aug. 2025

Bei Lokalanästhesie: „Mit Patientinnen und Patienten reden, ihnen zuhören, sie im Blick haben“

Ein Blick auf mehr als 30 Jahre Erfahrung in der zahnärztlichen Lokalanästhesie mit Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. dent. Frank Halling
Ein mit orangenen Präpariernadeln gehaltenes präpariertes Stück menschlicher Schleimhaut in einer Versuchsapparatur mit einem Scangerät am oberen Bildrand.
18. Aug. 2025

Neue Endo-Technik erkennt Speiseröhrenkrebs noch früher

Kombination zweier Verfahren detektiert mikroskopische Veränderungen auch unter der Schleimhautoberfläche
Klinisches Bild auf Oberkieferfrontzähne, der Zahn in der MItte ist abgebrochen mit einem Loch in der Mitte und verletztem, leicht blutendem Zahnfleisch.
15. Aug. 2025

Chirurgische Extrusion als präprothetische Vorbehandlung

Biologisch-technische Grundlagen und klinische Resultate einer besonderen zahnerhaltenden Technik
19 Junge Menschen stehen in zwei Reihen nebeneinander, die vordere Reihe kniet. 17 von ihnen halten ein Zertifikat in der Hand, zwei ein weißes T-Shirt mit einem großen Logo und der großen Zahl 2025.
14. Aug. 2025

Fachlicher Input und internationales Netzwerken

Ivoclar Summer School ging 2025 in die nächste Runde – neu dabei ist das King’s College London