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ProDente informiert über Zahnschmerzen – verschiedene Auslöser kommen in Frage

(c) pressmaster/shuttterstock.com

ProDente informiert über die Ursachen von Zahnschmerzen und gibt Erste-Hilfe-Tipps. Die bekannteste Ursache von Zahnschmerzen ist Karies. Werden die Zähne nicht ausreichend gesäubert, bildet sich Zahnbelag. Kariesbakterien wandeln Zucker in zahnschädigende Säuren um. Diese greifen zunächst den Zahnschmelz an. Nach einer längeren Zeit kann ein Loch im Zahn entstehen. Ist schließlich das Zahnbein, auch Dentin genannt, im Inneren betroffen, reizt dies die empfindlichen Nervenzellen im Zahnmark. Sie leiten den Schmerz weiter. „Je tiefer die Karies vordringt, desto stärker wird der Schmerz“, verdeutlicht Prof. Dr. Elmar Hellwig, Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Freiburg. „Oft strahlen die Zahnschmerzen bis in den Ober- beziehungsweise Unterkiefer und können sich zu den Schläfen hochziehen.“

Entzündung kann in Wurzel und Kiefer vordringen

Dringen Kariesbakterien sogar bis in die Zahnwurzel vor, kann sich der Zahnnerv entzünden. Greift die Entzündung über die Wurzelspitze bis in den Kieferknochen und das umliegende Gewebe über, zeigt sich als typisches Anzeichen eine erwärmte Schwellung, die klassische „dicke Backe“. Sie ist oft mit Eiteransammlung (Abszess) verbunden und meist sehr schmerzhaft. Eine Wurzelbehandlung und eine Öffnung der Schwellung sind dann notwendig.

Ursachen – Zähne, Mund und Kiefer

  • Entzündliche Erkrankungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) führen zwar erst in einem fortgeschrittenen Stadium zu Schmerzen, sind aber durch Symptome wie Zahnfleischbluten, Zahnfleischschwellungen und Mundgeruch zeitig zu erkennen.
  • Bei freiliegenden Zahnhälsen durch eine Parodontitis, einer Entzündung des zahnumgebenden Gewebes (Zahnhalteapparat), oder falsches Zähneputzen können Zähne auf die Reize süß, sauer, heiß und kalt empfindlich reagieren. Das ungeschützte Zahnbein leitet den Schmerz weiter.
  • Auch defekte Füllungen und beschädigter Zahnersatz (Kronen und Brücken) schützen das empfindliche Zahninnere nicht mehr richtig und können zu Zahnschmerzen führen.
  • Haben Taucher Hohlräume in den Zähnen durch undichte Füllungen oder Karies, kann der Druckunterschied beim Tauchen Schmerzen auslösen (Barotrauma).
  • Weitere Ursachen für Schmerzen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich können sein: Funktionsstörungen der Kiefergelenke, Zahnerosionen und Zahnabrasionen, ein Zahnunfall oder der Durchbruch von Milch- oder Weisheitszähnen.

Ursachen – andere Erkrankungen

  • Herzinfarkt und Angina pectoris: Die Schmerzen in der Brust können auch bis zum Unterkiefer ausstrahlen.
  • Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis): Sie kann sich bis in die Zahnwurzeln der Backenzähne ausbreiten.
  • Gürtelrose (Herpes zoster): Die Viruserkrankung kann auch an den Zähnen Schmerzen verursachen.
  • Kopfschmerzen und Migräne: Zahnschmerzen können Begleiter sein.
  • Trigeminusneuralgie: Der entzündete Gesichtsnerv kann auch Schmerzen an Zähnen auslösen.
  • Ohrentzündung: Sie strahlt oft bis in den Kiefer und Zähne aus.
  • Kieferzysten, Entzündungen des Kieferknochens durch bestimmte Medikamente (Bisphosphonate) und Bestrahlung des Kieferknochens können Ursache von Zahnschmerzen sein.

Schnellstmöglich zum Zahnarzt

Schmerzen sind ein Signal des Körpers, dass etwas nicht stimmt. Daher sollten man bei Zahnschmerzen schnellstmöglich zum Zahnarzt! Das gilt auch für Schmerzen, die nicht plötzlich, sondern in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen auftreten. Wichtig sind Hinweise zum Auftreten und zur Intensität der Schmerzen. Liegt unter Umständen die Ursache der Erkrankung außerhalb des Mund- und Kieferraums, weist der Zahnarzt auf einen entsprechenden Facharzt hin.

Erste-Hilfe für zu Hause

Was hilft gegen Zahnschmerzen? Bei starken Zahnschmerzen können rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke (Ibuprofen, Paracetamol) die Schmerzen bis zum Zahnarzttermin erträglicher machen. Sie beheben jedoch nicht den Grund der Schmerzen und ersetzen nicht den Zahnarztbesuch. Von einer längeren Einnahme von Tabletten gegen Zahnschmerzen, ohne die Ursache zu kennen, ist abzuraten. Erst dann kann mit dem Zahnarzt über eine weitere Einnahme gesprochen werden. Als Hausmittel gegen Zahnschmerzen finden Gewürznelken, die örtlich und antibakteriell wirken, Anwendung. Bei Überempfindlichkeit können sie jedoch die Mundschleimhaut reizen. Kühlen hilft gegen Schwellungen und Schmerzen. Dabei das Kühlpad nicht direkt, sondern in ein Leintuch eingewickelt auf die Haut legen. Empfehlenswert: Kühlen im Intervall. Das bedeutet, kühlen, pausieren, kühlen, pausieren usw. Spülen mit kaltem Salbei- und Kamillentee wirkt antientzündlich. Warme sowie koffeinhaltige Getränke, Alkohol und Rauchen können den Schmerz verstärken.

Zahnärztlicher Notdienst

Treten Zahnschmerzen am Wochenende oder an Feiertagen auf, bieten Zahnarztpraxen bundesweit einen Notdienst für Patienten an. Meistens können Zahnärzte und Praxismitarbeiter die Schmerzen lindern. Umfassendere Behandlungen sind im Rahmen dieses Notdienstes meist nicht möglich und sollten vom Hauszahnarzt vorgenommen werden.

Unter www.prodente.de/notaerzte.html listet die Initiative proDente die zentralen Informationsstellen der zahnärztlichen Notdienste aller Bundesländer. Meist stellen die regionalen Zahnärztekammern die Kontakte der einzelnen Bundesländer zur Verfügung.


Titelbild: shutterstock.com/Pressmaster
Patientenkommunikation Praxis

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