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Prof. Dianne Rekow ist am 11. August 2022 unerwartet gestorben

Prof. Dr. Dianne Rekow (✝︎)

(c) QTV

Zahnmedizinerin und Kieferorthopädin, Ingenieurin mit Schwerpunkt Biomedical Engineering, Physikerin und Mathematikerin – Prof. Dr. Dianne Rekow war vielseitig interessiert und begabt. Am 11. August 2022 ist die Grande Dame der digitalen Zahnmedizin unerwartet gestorben.

Rekow befasste sich schon früh mit dem Einsatz digitaler Verfahren und neuer Materialien in der Zahnmedizin. Bevor sie sich wieder diesem Fach zuwandte, war sie mehrere Jahre in der Industrie tätig und brachte Impulse, Erfinder- und Unternehmergeist in die dentale Welt ein, was sich in zahlreichen Patenten niederschlug. Auch im offiziellen Ruhestand blieb sie dieser unternehmerischen Welt verbunden – seit 2014 war sie Vorstandsmitglied bei Henry Schein Inc.

In Zahnmedizin und Industrie zuhause

„Dianne war ein außerordentliches Vorstandsmitglied und eine international bekannte Autorität auf dem Gebiet der ästhetischen und restaurativen Zahnheilkunde sowie eine der ersten Pioniere der digitalen Zahnheilkunde", würdigte Stanley M. Bergman, Chairman of the Board und Chief Executive Officer, Henry Schein, Inc., ihre Lebensleistung in der vom Unternehmen veröffentlichten Mitteilung zu ihrem Tod. „Diannes Beiträge zum Vorstand von Henry Schein waren vielfältig und wirkungsvoll, unter anderem als Mitglied unseres strategischen Beratungsausschusses. Wir werden ihren forschenden Geist, ihr Fachwissen und ihre Kameradschaftlichkeit vermissen.“

Ihr Werdegang wies in Ausbildung und beruflichen Stationen ein breites Spektrum auf. Ihre letzte Station vor ihrer Emeritierung war das renommierte King's College London, wo sie von 2012 bis 2016 als Executive Dean des dortigen Dental Institute und Professorin für Kieferorthopädie tätig war.

Zuvor war sie seit 2002 als Professorin für Kieferorthopädie an der New York University (NYU) tätig und verband auch hier Zahnmedizin mit Ingenieurwissen. In dieser Zeit war sie Senior Vice Provost für Ingenieurtechnik an der NYU und Provost des Polytechnic Institute der NYU. Außerdem war sie Senior Scholar der Sante Fe Group, einer führenden Denkfabrik, die sich der Verbesserung des Lebens durch Mundgesundheit widmet.

Hohes Engagement in der Forschung

Dianne Rekow war eine international anerkannte Expertin für neue Materialien in Zahnmedizin und Zahntechnik – und auch hier kam ihr die Ingenieurausbildung zugute. „Ihre Teams erforschten unter anderem die Verwendung von biotechnologisch hergestelltem Gewebe, um den Knochenersatz bei Menschen zu erleichtern, die durch Krankheiten oder Entwicklungsstörungen entstellt sind“, heißt es dazu im Nachruf von Henry Schein. Sie hielt eine Reihe von Patenten im Dentalbereich und war Autorin oder Mitwirkende von mehr als einhundert Veröffentlichungen.

Pionierin der CAD/CAM-Technologie in der Zahnmedizin

Ihr Name ist verbunden mit den Grundlagen und der Umsetzung der CAD/CAM-Technologie in Zahnmedizin und Zahntechnik. Schon 1987 – in dem Jahr, in dem von Siemens Dental das Cerec-System in den Markt eingeführt wurde – veröffentlichte sie im „Journal of Prosthetic Dentistry“ einen grundlegenden Aufsatz „Computer-aided design and manufacturing in dentistry: A review of the state of the art“ (The Journal of Prosthetic Dentistry, Volume 58, Issue 4, October 1987, Pages 512-516).

Im Laufe ihrer Karriere war Dianne Rekow auch Präsidentin der International Association for Dental Research und der American Association of Dental Research. Im Jahr 2012 wurde sie in die Fakultät für Zahnchirurgie des Royal College of Surgeons in Großbritannien gewählt.

Dem Verlag verbunden

Auch dem Quintessenz-Verlag war Dianne Rekow als Autorin verbunden – als Mitautorin von Fachbeiträgen in internationalen Fachzeitschriften und vor allem als Herausgeberin und Autorin des 2018 erschienen umfangreichen Buchs „Digital Dentistry“. Damit wollte sie gemeinsam mit Autoren und Experten aus aller Welt Lesern aller Berufsgruppen unabhängig von ihrem Vorwissen ein Verständnis für die technischen Grundlagen und Anwendungen digitaler Technologien in der Zahnmedizin ermöglichen.

Dabei hatte sie auch die Zukunft mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz im Blick. In zwei Videos für Quintessenz stellte sie 2019 ihr Buch vor und gab ein Statement zur Bedeutung von KI für Diagnostik und Therapie.

Grande Dame der zahnmedizinischen Fachwelt

„Prof. Dianne Rekow gehörte zu den ganz großen Pionieren der CAD/CAM-Entwicklungen in den 1980er-Jahren zusammen mit Prof. Werner Mörmann, Dr. Marco Brandestini und Dr. Francois Duret“, würdigt Dr. Alexander Ammann ihr Lebenswerk. Er hatte als Geschäftsführer des Quintessenz-Verlags mit ihr für das Buch „Digital Dentistry“ intensiv zusammengearbeitet und selbst ein Kapitel über Wissensverarbeitung und Wissensvermittlung beigesteuert. „Diese Zusammenarbeit mit ihr war außerordentlich inspirierend. Für mich war sie immer die Grande Dame in der zahnmedizinischen Fachwelt mit ihrem Weitblick zur dentalen digitalen Entwicklung in dies vor ihrem Hintergrund ihrer Expertise als Physikerin, Mathematikerin und Zahnmedizinerin“, so Ammann.

Der Quintessenz-Verlag trauert mit Angehörigen und Freunden um eine ganz besondere Persönlichkeit der Zahnmedizin, deren Arbeit weit über ihre Zeit hinausreichen wird. (MM)

Quelle: Quintessence Publishing Menschen Digitale Zahnmedizin AI in Dentistry Aus dem Verlag

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