Seiten: 115-116, Sprache: DeutschMeyle, JörgSeiten: 117, Sprache: DeutschJentsch, HolgerSeiten: 123-135, Sprache: DeutschIniesta, Margarita / Herrera, DavidEine ÜbersichtsarbeitBei der Insertion in die Mundhöhle werden Implantate gegenüber oralen Biofilmen exponiert und von zahlreichen unterschiedlichen Mikroorganismen, die in Biofilmen organisiert sind, besiedelt. Deshalb können die periimplantären Gewebe Erkrankungen ausgesetzt sein, die jenen mit Biofilmen assoziierten und durch Bakterien auf der Zahnoberfläche verursachten Erkrankungen parodontaler Gewebe ähneln. In diesem Beitrag wird die mikrobiologische Evidenz für die infektiöse Genese der periimplantären Erkrankungen vorgestellt. Die mikrobiologischen Eigenschaften der periimplantären Mukositis werden beschrieben und es wird der Versuch unternommen, einen Vergleich mit jenen der Gingivitis zu ziehen. Die mikrobiologischen Eigenschaften der Periimplantitis werden beschrieben und es wird der Versuch unternommen, einen Vergleich mit denen der Parodontitis zu ziehen. In Bezug auf das erste Ziel ist eindeutig, dass sich die Zusammensetzung der Mikroflora an infizierten Implantaten deutlich von der an gesunden Implantaten unterscheidet. Erstere ist durch eine große Anzahl von Spirochäten und gramnegativen anaeroben Spezies gekennzeichnet. In Bezug auf das zweite Ziel wurden die Ähnlichkeiten der Gingivitis und der periimplantären Mukositis untersucht. In dieser Hinsicht sind die mikrobiologischen Daten unzureichend, doch scheint sich das Verhalten der gingivalen und der periimplantären Gewebe nach der Akkumulation eines Biofilms zu ähneln, was in beiden Fällen zu einem ähnlichen Entzündungsgrad führt. In Bezug auf das dritte Ziel, die Untersuchung der Gemeinsamkeiten zwischen Parodontitis und Periimplantitis, wurde beobachtet, dass dieselben Bakterienarten, die auch in erheblichem Umfang mit Parodontitis assoziiert sind (Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Porphyromonas gingivalis und Tannerella forsythia), auch häufig mit Periimplantitis assoziiert sind. Darüber hinaus sind die Bakterien des orangen Komplexes häufig vorhanden. Doch wurden bei Periimplantitis auch oft andere Mikroorganismen nachgewiesen, was nahelegt, dass sie als periimplantäre Pathogene eine Rolle spielen. Dazu gehören Staphylokokken, coliforme Bakterien und Candida-Arten. Die vorliegende Übersicht weist nach, dass sich die mikrobiologischen Befunde gesunder periimplantärer Gewebe erheblich von den Befunden an Implantaten mit periimplantären Erkrankungen unterscheiden. Der Vergleich der gingivitisassoziierten Mikroflora mit der Mikroflora bei periimplantärer Mukositis ist schwieriger zu ziehen, da hierzu wenig relevante Studien vorliegen. Die parodontitis- und die periimplantitisassoziierte Mikroflora haben viele Gemeinsamkeiten, doch können Fälle von Periimplantitis auch eine völlig andere Mikroflora aufweisen, die eine engere Verwandtschaft zu Infektionen bei anderen implantierten Medizinprodukten hat als zur Parodontitis.
Schlagwörter: periimplantäre Mukositis, Periimplantitis, Gingivitis, Parodontitis, Mikrobiologie
Seiten: 137-151, Sprache: DeutschDoucet, Philippe / Giovannoli, Jean-LouisDie Prävalenz periimplantärer Erkrankungen ist hoch. Allein für Periimplantitiden wird sie mit 20% der Implantate innerhalb von 10 Jahren angegeben. Der praktisch tätige Zahnarzt sieht sich deshalb zunehmend mit diesen Erkrankungen konfrontiert. Die Behandlungsmöglichkeiten bei Periimplantitis sind vielfältig: nichtchirurgische Dekontamination, resektive oder regenerative Chirurgie, Entfernung des Implantates u. a. Allerdings liegen bislang nur wenige wissenschaftlich gesicherte Daten vor, die dem Zahnarzt bei der Therapieentscheidung eine Hilfestellung bieten. Dieser Artikel, der sich gleichermaßen auf die in der Literatur verfügbaren Daten wie auf die Erfahrungen der Autoren stützt, möchte einen Ansatz zu einer optimalen Analyse der klinischen Leitaspekte für eine adäquate Therapie wahl bei Periimplantitis vorstellen.
Schlagwörter: Mukositits, Periimplantitis, periimplantäre Chirurgie, Implantaterhaltung
Seiten: 153-160, Sprache: DeutschRenvert, Stefan / Persson, Gösta RutgerDa ein Nachsorgekonzept die Gesunderhaltung der periimplantären Strukturen zum Ziel hat, muss der Behandler bei der Erstellung eines geeigneten Behandlungsplans für eine individuelle unterstützende Therapie sowohl die lokalen als auch die patientenbezogenen Risikofaktoren für die Entstehung einer Periimplantitis erheben. Es ist dokumentiert, dass Raucher und Patienten mit Parodontitis in der Anamnese ein erhöhtes Risiko für Periimplantitis haben. Da tiefe parodontale Taschen als Reservoir für Mikroorganismen dienen können, ist eine bereits bestehende Parodontalerkrankung vor einer Implantation zu behandeln. Die auf den Implantaten befestigte Suprakonstruktion ist so zu gestalten, dass der Patient eine adäquate Mundhygiene erzielen kann. Zu Beginn werden Kontrollsitzungen in Intervallen von 3 Monaten empfohlen. Später kann das Intervall an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst werden. Patienten, bei denen es zu einer Periimplantitis gekommen ist, sollten in Intervallen von maximal 3 Monaten kontrolliert werden, um ein Rezidiv zu verhindern. Bei jedem Kontrolltermin sind eine Aktualisierung der Patientendaten zum Allgemeinzustand und zur Mundgesundheit, eine Kontrolle auf prothetische Komplikationen und eine Beurteilung der Mundhygiene des Patienten von grundlegender Bedeutung. Mindestens einmal jährlich ist eine Sondierung der periimplantären Sulci und eine Befunderhebung im Hinblick auf Blutung bzw. Pus durchzuführen. Wenn klinisch Erkrankungszeichen vorliegen, ist eine radiologische Untersuchung angezeigt. Bei den Kontrollterminen sollten Plaque- und Konkrementablagerungen von den Implantaten entweder mit speziell hierfür entwickelten Küretten, Ultraschallspitzen oder Pulverstrahlgeräten entfernt werden.
Schlagwörter: Periimplantitis, unterstützende Therapie, Nachsorge, Rauchen, Risikobewertung, Parodontitis
Seiten: 161-169, Sprache: DeutschEickholz, PeterEin Verfahren für die allgemeinzahnärztliche Praxis?Die Zahnmedizin ist mittlerweile stark differenziert und manche Verfahren werden nicht so häufig benötigt, dass jeder Zahnarzt so umfassend ausgebildet sein muss, dass er diese selbst kompetent umsetzen kann. Bei etwa 10 bis maximal 20 % aller Zähne, zumindest bei Parodontitispatienten, ist überhaupt mit infraalveolären Defekten irgendeiner Art zu rechnen. Regenerative Parodontitistherapie mittels Membranen (gesteuerte Geweberegeneration: GTR) oder Schmelzmatrixproteinen in Polyglykolalginat (Emdogain®) resultiert bei Knochentaschen in besseren klinischen und röntgenologischen Ergebnissen als Zugangslappenoperationen. Jenseits des therapeutischen Verfahrens (Zugangslappen/regenerative Therapie) existiert ein weites Feld von Faktoren, die generell Einfluss auf die parodontale Wundheilung haben (z. B. Rauchen, Begleitmedikation, postoperative Nachsorge, unterstützende Parodontitistherapie, Mundhygiene, Defektmorphologie, Lappentechnik). Die regenerative Therapie von Knochentaschen ist also hinsichtlich Frequenz und Schwierigkeitsgrad nicht unbedingt ein Verfahren für jede allgemeinzahnärztliche Praxis, sondern zumeist besser in den Händen von speziell dafür ausgebildeten Zahnärzten (z. B. Fachzahnärzte/DG PARO-Spezialisten für Parodontologie) aufgehoben.
Schlagwörter: regenerative Parodontitistherapie, infraalveoläre Defekte, patientenbezogene und defektbezogene Einflussfaktoren, gesteuerte Geweberegeneration (GTR), Emdogain®
Seiten: 171-178, Sprache: DeutschReichert, StefanEine Sichtweise aus der ParodontologieEntscheidungen für oder gegen den Erhalt eines Zahnes sind manchmal problematisch. Faktoren auf Patientenebene und klinische Befunde müssen dabei berücksichtigt werden. Auf Patientenebene sollten der Wunsch nach Zahnerhalt und die Bereitschaft, sich einer Parodontitistherapie mit lebenslanger Nachsorge zu unterziehen, erfragt werden. Weitere wichtige Faktoren für die Entscheidungsfindung sind u. a. das Alter, Rauchen, Stress, Allgemeinerkrankungen mit bekannter Assoziation zur Parodontitis und möglicherweise das Vorliegen einer bestimmten genetischen Konstellation. Aus parodontologisch- klinischer Sicht erwiesen sich u. a. hohe Sondiertiefen, das Ausmaß des Alveolarknochenverlusts, eine durchgängige Furkation, ein Zahnlockerungsgrad 3 und Habits prädiktiv für späteren Zahnverlust. Es konnte jedoch in klinischen Studien gezeigt werden, dass auch parodontal schwer geschädigte Zähne z. B. mit regenerativen Verfahren erfolgreich behandelt werden können. Für die Sicherung des Therapieerfolgs ist eine unterstützende Parodontitistherapie in regelmäßigen Intervallen notwendig. Für die Abschätzung dieser Intervalle ist die Bestimmung des individuellen Parodontitisrisikos hilfreich. Das "Periodontal Risk Assesment" (PRA) kann inzwischen sehr einfach auch im Internet durch die Eingabe von wenigen allgemeinen und klinischen Parametern in eine Maske erfolgen. Ein Risiko, dass durch den langfristigen Erhalt parodontal schwer geschädigter Zähne auch das Parodont benachbarter Zähne kompromittiert wird, besteht bei indikationsgerechter Parodontitistherapie nicht. Der Erhalt auch parodontal schwer geschädigter Zähne ist somit ein erreichbares Therapieziel.
Schlagwörter: Parodontitis, langfristiger Zahnerhalt, Zahnentfernung, unterstützende Parodontitistherapie
Seiten: 181-188, Sprache: DeutschMüller, FriedrichEin FallberichtObere Molaren mit Furkationsgrad 3 haben aufgrund einer erschwerten Hygienefähigkeit nur eine eingeschränkte Langzeitprognose. Diese kann von atypischen anatomischen Gegebenheiten wie Wurzeleinziehungen noch verschlechtert werden. Der vorliegende Fallbericht beschreibt die Behandlungsabfolge des Zahnes 16, wobei speziell auf die Furkationstunnelierung nach Wurzelseparation und die nachfolgende prothetische Wiederherstellung der Primärteleskopkrone eingegangen wird.
Schlagwörter: chronische Parodontitis, Wurzeleinziehung, Furkationsgrad 3, Furkationstunnelierung, Wurzelseparation, prothetische Wiederherstellung
Seiten: 191-199, Sprache: DeutschEickholz, Peter / Klein, Filip / Nickles, KatrinParodontitis als Symptom von SyndromerkrankungenSeiten: 201-204, Sprache: DeutschKramesberger, MartinHerbsttagung der Friedrich-Louis-Hesse- Gesellschaft und 21. Jahrestagung der NAgPSeiten: 205-207, Sprache: DeutschKebschull, MoritzDie Frühjahrstagung der DG PARO am 21./22.02.2014 in BerlinSeiten: 209-210, Sprache: DeutschSeiten: 211-217, Sprache: DeutschRüdiger, StefanZusammenfassungen von interessanten parodontologischen Artikeln aus internationalen Zeitschriften und Dissertationen