Seiten: 9-20, Sprache: DeutschPüllen, Frank / Folberth, Roger / Ruhmann, Christina / Eickholz, PeterEine Fall-Kontroll-StudieZielsetzung: Feststellung des Risikos für Zahnextraktionen allgemein und aus parodontalen Gründen in Relation zu Patientenfaktoren. Studiendesign: Die Akten aller Patienten in 3 deutschen Zahnarztpraxen wurden nach Zahnextraktionen durchsucht, bis 300 Patienten mit Extraktionen (Fälle) zusammengetragen waren. Alle Patienten ohne Extraktionen, die dabei gefunden wurden, dienten als Kontrollen. Fälle und Kontrollen wurden hinsichtlich von Patientenparametern verglichen. Schrittweise logistische Regressionsanalysen identifizierten Einflussfaktoren für das Extraktionsrisiko. Ergebnisse: 2.174 Patienten wurden in die Analyse einbezogen (300 Fälle/1.874 Kontrollen): Alter 52,4/45,7 Jahre (p 0,001), Frauen 52/58 %, Kalziumkanalblocker-Medikation 15/8 % (p 0,001), mittlerer Parodontaler Screening Index (PSI) 2,5/1,8 (p 0,001). In der Fallgruppe wurden 459 Zähne extrahiert. Das Risiko für Zahnextraktionen allgemein und aus parodontalen Gründen war mit Kalziumkanalblocker- Medikation (OR 1,49/1,66), aktivem Rauchen (1,35/1,59), Alter (10 Jahre) (1,13/1,36), Praxis 1 (1,48/2,19) und der Zahl der Sextanten mit PSI-Code 4 (1,33/1,78) assoziiert. Eine geschlossene Zahnreihe mit ≥ 20 Zähnen erwies sich als protektiv gegen Zahnextraktionen im Allgemeinen. Schlussfolgerung: Kalziumkanalblocker-Medikation, aktives Rauchen, Alter, individueller Zahnarzt und die Zahl der Sextanten mit PSI-Code 4 sind Risikoindikatoren für Zahnextraktionen.
Schlagwörter: Kalziumkanalblocker-Medikation, parodontale Erkrankungen, Rauchen, Zahnextraktionen
Seiten: 23-29, Sprache: DeutschSchmidt, Julia Caroline / Walter, ClemensHydrodynamische Effekte von SchallzahnbürstenDie regelmäßige supragingivale Plaque-/Biofilmentfernung durch den Patienten ist integraler Bestandteil der parodontalen Therapie. In schwierig zu erreichenden Arealen, wie den Zahnzwischenräumen, ist eine effektive Mundhygiene von zusätzlichen Hilfsmitteln abhängig. Durch die Verwendung von bestimmten Schallzahnbürsten soll eine Biofilmreduktion ohne einen direkten Zahnbürstenborstenkontakt, über den sogenannten hydrodynamischen Effekt, möglich sein. In einer unabhängigen In-vitro-Studie wurde die Effektivität von vier verschiedenen Schallzahnbürsten auf die Biofilmentfernung ohne direkten Borstenkontakt untersucht. Die Effektivität der untersuchten Schallzahnbürsten war unterschiedlich und produktspezifisch. Für zwei Schallzahnbürsten konnte eine Biofilmreduktion ohne direkten Borstenkontakt nachgewiesen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Verbesserung und Vereinfachung der täglichen Mundhygiene durch bestimmte Schallzahnbürsten prinzipiell möglich erscheint. Eine Übertragung der Ergebnisse auf nicht untersuchte Zahnbürsten sollte jedoch nicht erfolgen.
Schlagwörter: Biofilm, Schallzahnbürsten, hydrodynamische Wirkung, Interdentalraumhygiene
Seiten: 31-47, Sprache: DeutschGathen, Johannes von derMöglichkeiten des ZahnerhaltesIm Zuge der Behandlung einer schweren Parodontitis mit fortgeschrittenen Attachmentverlusten ist die Regeneration der verlorengegangenen Stützgewebe unter Erhalt der Ästhetik wünschenswert. Im Zuge der regenerativen Parodontalchirurgie mit Schmelzmatrixproteinen kann dieses Ziel erreicht werden. Die systematische Parodontitistherapie einer generalisiert schweren chronischen Parodontitis wird anhand des Fallberichts einer 56-jährigen Patientin mit anschließender regenerativer Therapie beschrieben.
Schlagwörter: Gesteuerte Geweberegeneration, schwere chronische Parodontitis, parodontale Therapie/Chirurgie, Schmelzmatrixproteine
Seiten: 49-64, Sprache: DeutschWenzel, Sven / Heck, Julia / Tietmann, Christina / Bröseler, FrankEin FallberichtDie aggressive Parodontitis ist durch rasch fortschreitende parodontale Destruktion gekennzeichnet. Häufig ist die Wiederherstellung physiologischer Verhältnisse mit einer verlässlichen Langzeitprognose durch ein alleiniges parodontalchirurgisches Vorgehen mit regenerativen Maßnahmen nur bedingt möglich. In komplexen Behandlungsfällen ermöglicht die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Parodontologen und Kieferorthopäden eine Optimierung des funktionellen und ästhetischen Ergebnisses und schafft durch die Harmonisierung der Zahnbögen die Voraussetzung für eine optimale Mundhygiene. Die orthodontische Zahnbewegung im parodontal vorgeschädigten Gebiss setzt dabei Entzündungsfreiheit und dem veränderten Knochenniveau angepasste Kräfteverhältnisse voraus. Zusätzlich unterstützt sie möglicherweise die parodontale Regeneration. Die Behandlung einer generalisierten aggressiven Parodontitis mit anschließender kieferorthopädischer Therapie wird anhand eines Fallberichts vorgestellt.
Schlagwörter: aggressive Parodontitis, regenerative Parodontalchirurgie, interdisziplinäre Therapie, Kieferorthopädie
Seiten: 106, Sprache: DeutschDie Zeitschrift PARODONTOLOGIE möchte in besonderer Weise den Bedürfnissen der Praxis Rechnung tragen und möglichst viele praxisrelevante, im klinischen Alltag gut umsetzbare Informationen bieten. Dies gelingt vor allem durch gut dargestellte und umfassend dokumentierte Fallberichte. Um die Verfasser solcher Fallberichte entsprechend zu würdigen, hat der Quintessenz Verlag Publikationspreise für die Veröffentlichung ausgelobt.