ScienceSeiten: 277-293, Sprache: Englisch, DeutschDoepel, Marika / Le Bell, Yrsa / Liljeström, Marjo-Riitta / Vahlberg, Tero / Nilner, Maria
Aim: To evaluate the impact of localized and widespread pain on the outcome of oral appliance treatment of headache frequency and intensity in patients with temporomandibular disorders (TMD).
Materials and methods: The present multicenter study comprised 65 myofascial TMD patients diagnosed according to the Research Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders (RDC/TMD). Pain site drawings were completed at baseline. All patients received oral appliance treatment. Treatment outcome was followed up and analyzed (chi-square test, Mann-Whitney U test, Wilcoxon signed-rank test) for two pain profiles, being localized pain (face and head, n = 26) and widespread pain (pain sites also outside face and head, n = 39) at 6 and 10 weeks, and 6 and 12 months.
Results: At baseline, there were no differences in frequency of headache between the pain profile groups. Headache frequency decreased significantly within both groups (localized pain P = 0.008, widespread pain P < 0.001) during follow-up, with no differences between the groups. The intensity of headache differed significantly between the groups at baseline (P = 0.002). During follow-up, the decrease of headache intensity was statistically significant within both groups (localized pain P = 0.007, widespread pain P < 0.001), with no difference shown between groups at 6 weeks and 12 months. At the 6-week follow-up, 52% of all patients showed a 30% reduction of headache intensity; at the 12-month follow up, a 30% reduction was observed in 54% of the patients.
Conclusion: The present study indicates that oral appliance treatment has a similar positive effect on headache frequency and intensity, regardless of whether the myofascial TMD pain is localized or widespread.
Schlagwörter: TMD, headache, localized pain, widespread pain, oral appliance treatment
ScienceSeiten: 295-317, Sprache: Englisch, DeutschStimmer, Magdalena / Giannakopoulos, Nikolaos Nikitas / Held, Helena / Schindler, Hans Jürgen / Roldán-Majewski, Carolina
Teilergebnisse einer systematischen Übersichtsarbeit mit MetaanalyseEinleitung: Untersucht wurden Teilaspekte einer umfassenderen systematischen Übersichtsarbeit mit Metaanalyse zum Einfluss von Okklusionsschienen (OS) auf die maximale aktive Kieferöffnung (MAK) bei Patienten mit einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD).
Methode: Durchsucht wurden die Datenbanken PubMed/MEDLINE, EMBASE, Cochrane Library, Livivo, OpenGrey, DRKS, ClinicalTrials.gov. sowie zusätzliche Literatur. In den relevanten randomisierten klinischen Studien (RCTs) wurden erwachsene Probanden mit einer schmerzhaften CMD mit einer OS behandelt und die MAK 6 und 12 Monate nach Therapiebeginn untersucht. Die OS wurden mit keiner Therapie (KT), aktiven Therapiemethoden (AT) oder Placebo-Schienen (PS) verglichen. Das Risk of Bias-Tool des Cochrane-Instituts diente zur qualitativen Bewertung der Studien. In der Metaanalyse wurden Korrelationen mit einem Signifikanzniveau von p ≤ 0,05 getestet.
Ergebnisse: Die OS erhöhte die MAK nicht statistisch signifikant im Vergleich zu KT (p = 0,28) oder zu einer PS (p = 0,76). Anderen AT unterlag die OS statistisch signifikant (p = 0,02 für den kurzfristigen Zeitraum; p = 0,01 für den mittelfristigen Zeitraum). In 18 der 21 eingeschlossenen Studien erhöhte die OS die MAK geringfügig und statistisch nicht signifikant bei dem Vergleich der Studien zu KT (p = 0,28) oder zu einer PS (p = 0,76). Anderen AT unterlag die OS statistisch signifikant (p = 0,02 für den kurzfristigen Zeitraum; p = 0,01 für den mittelfristigen Zeitraum).
Schlussfolgerung: Die OS liefert keinen statistisch signifikanten Beitrag zur Verbesserung der MAK. Bei Patienten mit einer eingeschränkten Kieferöffnung sollten daher andere Therapiemethoden Einsatz finden.Registrierung: Die Forschungsarbeit wurde in der PROSPERO-Datenbank unter der Nummer CRD42019123169 registriert.
Schlagwörter: Craniomandibuläre Dysfunktionen, CMD, systematische Übersichtsarbeit, Metaanalyse, Erwachsene, Schmerzausbreitung, Okklusionsschienen, Schmerzchronifizierung
ScienceSeiten: 319-335, Sprache: Englisch, DeutschHeuser, Florian / Bourauel, Christoph / Stark, Helmut / Dörsam, Istabrak
Ziel: Das Ziel der Studie war es, die Anzahl, die Stärke und die Position von okklusalen Kontaktpunkten, die durch einen Intraoralscanner (IOS), ein digitales Messsystem (T-Scan) und den aktuellen Goldstandard – die Okklusionsfolie (OF) – erhoben wurden, zu vergleichen.
Material und Methoden: Die okklusalen Kontaktpunkte von 75 Teilnehmern wurden in maximaler Interkuspidation mithilfe der Okklusionsfolie analysiert. Die Auswertung der Kontaktpunkte, die mit dem Intraoralscanner erhoben wurden, erfolgte über einen Screenshot der CAD-Software von Zirkonzahn. Anschließend wurden die Teilnehmer gebeten, auf die Sensorfolie des T-Scan-Systems zu beißen. Zur Evaluierung der erhobenen Daten wurden die Kontakte der OF, des T-Scan und des IOS in je drei Stärken eingeteilt: leicht, mittel und stark. Des Weiteren wurde die Kontaktposition für den Frontzahn-, Prämolaren-, und Molarenbereich analysiert. Parametrische statistische Tests wurden angewendet, um die drei Methoden zu vergleichen.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Anzahl aller ermittelten Kontakte war ähnlich. Es konnten 29 ± 8 mit der OF ermittelt werden. Mit dem IOS konnten 30 ± 12 Kontaktpunkte ermittelt werden. Mithilfe des T-Scan wurden 24 ± 10 Kontakte ermittelt. Bei der Kontaktstärke hingegen konnten Unterschiede gezeigt werden. An leichten Kontakten wurden durchschnittlich 8 ± 4 mit der OF, 17 ± 8 mit dem IOS und 17 ± 6 mit dem T-Scan ermittelt. Von den mittleren Kontakten wurden 12 ± 5 mit der OF, 8 ± 4 mit dem IOS und 5 ± 4 mit dem T-Scan ermittelt. An starken Kontakten waren 9 ± 5 mit der OF, 6 ± 6 mit dem IOS und 4 ± 2 mit dem T-Scan zu ermitteln. Die Position der okklusalen Kontaktpunkte zeigte ebenfalls Abweichungen.
Schlussfolgerung: Die Datensätze zeigten, dass es zu Unterschieden in der Verteilung der Okklusionskontakte unter Anwendung der OF, des IOS und des T-Scan kommt. Obwohl die Anzahl der erkannten Kontaktpunkte ähnlich war, wurden verschiedene Okklusionsprotokolle durch die drei Methoden ermittelt.
Schlagwörter: okklusale Kontakte, Intraoralscanner, T-Scan, Okklusionsfolie, Kontaktstärke
Case ReportSeiten: 337-354, Sprache: Englisch, DeutschKatzer, Lukasz / Roehl, Jakob C. / Ahlers, M. Oliver
Adjustierte Okklusionsschienen besitzen ein breites Indikationsspektrum in der Therapie funktioneller Erkrankungen des craniomandibulären Systems. Simulationsschienen erweitern dieses Indikationsspektrum um vollanatomisch ausmodellierte Okklusionsschienen, die es ermöglichen, in komplexen Fällen eine veränderte vertikale Dimension und/oder Kieferposition klinisch zu erproben, selbst beim Essen, ohne dabei invasive Präparationen zu erfordern. Sie schließen damit eine Lücke beim Übergang zwischen einer Funktionstherapie und restaurativen Folgebehandlungen. Die vorliegende Kasuistik stellt exemplarisch die Behandlung eines Patienten mit craniomandibulärer Dysfunktion in Form einer Myopathie, Arthropathie und Okklusopathie vor. Die Besonderheit der Situation bestand darin, dass bei dem Patienten nach erfolgreich abgeschlossener Initialtherapie zwei Jahre später ein Rezidiv der Gelenkarthrose auftrat, das allein mittels herkömmlicher Äquilibrierungsschienen nicht mehr erfolgreich behandelbar war. Erst durch den zusätzlichen Einsatz einer vollanatomischen Simulationsschiene am Tage und das Tragen der Positionierungsschiene in der Nacht stabilisierte sich die Situation und das Befinden des Patienten verbesserte sich nachhaltig. Damit wurden die Ziele Schmerzreduktion, Verbesserung der Unterkieferbeweglichkeit und die Rehabilitation der eingeschränkten Kaufunktion ohne invasive Therapieschritte erreicht. Eine begleitende Physiotherapie hat diesen Verlauf unterstützt. Die Kasuistik illustriert die Anwendung vollanatomischer Simulationsschienen im Übergang zwischen klassischer Funktionstherapie und irreversiblen restaurativen Therapieschritten.
Schlagwörter: Simulationsschiene, Funktionstherapie, Arthritis, Kaufunktion