Seiten: 317-327, Sprache: DeutschWeiger, Roland / Zitzmann, NicolaDas Implantat stellt im übertragenen Sinn eine Herausforderung für alle aufwändigen zahnerhaltenden Maßnahmen, wie z. B. eine Wurzelkanalbehandlung oder eine Revision, dar. Die Frage, ob Implantat oder Wurzelkanalbehandlung in einer spezifischen Situation geeigneter ist, lässt sich nur unzureichend auf der Basis von Erfolgsraten und Überlebenswahrscheinlichkeiten beantworten - zumal Erfolg und Misserfolg in der Endodontologie und Implantologie unterschiedlich definiert werden und daher ein valider Vergleich erschwert wird. Es gibt eine Vielzahl zahn- und patientenbezogener Parameter, die bei der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen sind. Grundsätzlich bedarf es einer sorgfältigen Abwägung des Einzelfalls, der Vorrang vor einer vordergründig naheliegenden, Durchschnittswerte zugrunde legenden Betrachtungsweise gegeben werden sollte.
Schlagwörter: Wurzelkanalbehandlung, Implantat, Prognose, Entscheidungsfindung
Seiten: 329-352, Sprache: DeutschHülsmann, Michael / Schäfer, EdgarEin DiskussionsbeitragDie Diskussion über das Pro und Kontra einer Patency-Technik gehört zu den zentralen Kontroversen der aktuellen Endodontologie. Im folgenden Übersichtsbeitrag soll versucht werden, anhand der Literatur Probleme, Vorteile und Nachteile einer Patency-Technik darzustellen und den Lesern Entscheidungshilfen für das eigene Vorgehen an die Hand zu geben.
Schlagwörter: Patency-Technik, apikales Foramen, Überinstrumentation, Unterinstrumentation
Seiten: 355-371, Sprache: DeutschKrastl, Gabriel / Meller, Christina / Pastoret, Marie-Hélène / Weiger, RolandEin Milchzahntrauma ist eine bei Kleinkindern häufig anzutreffende Verletzungsart. Aufgrund der engen anatomischen Lagebeziehung zwischen Milch- und bleibenden Zähnen ist eine adäquate Therapie für die Vermeidung von Entwicklungsstörungen an Zähnen der zweiten Dentition von entscheidender Bedeutung. Für die Erstversorgung nach Verletzungen und für die weitere Therapie gelten aus biologischer Sicht für beide Dentitionen die gleichen Prinzipien. Allerdings steht die individuelle Behandlungs- und Belastungsfähigkeit des betroffenen Kindes oftmals einer optimalen Therapie entgegen. Vor diesem Hintergrund und zur Verhinderung einer (weiteren) Schädigung assoziierter Zahnkeime werden tief frakturierte, stark gelockerte oder dislozierte Zähne meistens entfernt. Der an die Übersicht anschließende Fallbericht befasst sich mit einer vollständigen Milchzahnintrusion bei einer zweieinhalbjährigen Patientin. Innerhalb der ersten vier Monate nach dem Unfall vollzog sich eine Spontaneruption. Zwei Jahre danach musste aufgrund eindeutiger Hinweise auf eine infizierte Pulpanekrose eine Wurzelkanalbehandlung eingeleitet werden. Unter Berücksichtigung der zunächst sehr eingeschränkten Kooperationsbereitschaft des kleinen Mädchens werden Diagnostik, Entscheidungsfindung zur Therapie und mögliche Risiken in Bezug auf eine Schädigung des in Entwicklung befindlichen bleibenden Schneidezahns diskutiert.
Schlagwörter: Milchzahntrauma, Intrusion, Spontaneruption, Milchzahnendodontie
Seiten: 375-381, Sprache: DeutschAppel, CarstenDer Erfolg einer Wurzelkanalbehandlung wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Eine entscheidende Größe ist dabei der apikale Endpunkt der Aufbereitung des Wurzelkanals. Im Folgenden sollen Konzepte zur Festlegung dieses Parameters vor dem Hintergrund der aktuellen Datenlage diskutiert und Empfehlungen zur klinischen Vorgehensweise gegeben werden.
Schlagwörter: Wurzelkanalpräparation, Arbeitslänge, apikale Wurzelkanalanatomie, apikale Konstriktion, elektronische Längenbestimmung
Seiten: 389-395, Sprache: DeutschGeorgi, MarcoIm nachfolgend dokumentierten Fall wird die Möglichkeit eines langfristigen Zahnerhalts am Beispiel eines Prämolaren mit starker Schädigung gezeigt. Es handelt sich um einen zuvor wurzelkanalbehandelten, resezierten Zahn. Dieser war mit einem Stiftaufbau versehen, bei dessen Positionierung es zu einer lateralen Perforation gekommen war. Die Therapie bestand in der Entfernung des Wurzelstiftes und dem Verschluss der Perforation mit Mineral Trioxide Aggregate (MTA) sowie der Revision der Wurzelkanalfüllung in Kombination mit einer mikrochirurgischen Nachresektion und Fremdkörperentfernung an der bukkalen Wurzel. Die Langzeitkontrolle über sieben Jahre demonstriert eine gute Heilung trotz initial fraglicher Prognose.
Schlagwörter: MTA, nichtchirurgische Revision, Wurzelspitzenresektion, Perforation
Seiten: 397-409, Sprache: DeutschReuver, Holm / Stetten, Oscar vonMit Hilfe einfach zu erstellender Modelle sollen die Funktion und die Wirkung hydrodynamischer Effekte visuell erfassbar gemacht werden. Anhand dieser auch zum Nachbau geeigneten Modelle, mit denen sich u. a. auch bandförmige Strukturen und Seitenkanäle unterschiedlicher Größen simulieren lassen, wird die Effektivität hydrodynamischer Aktivität näherungsweise abschätzbar. Sie ermöglichen eine Bewertung schon gebräuchlicher und neuer Instrumente hinsichtlich Nutzen, Arbeitssicherheit und Standzeit. Die einfache Konstruktionsweise der Modelle bietet sowohl den Kollegen in der Praxis als auch in universitären (Forschungs-)Einrichtungen einen Informationsgewinn und die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Auswertung.
Schlagwörter: Wurzelkanalbehandlung, Wurzelkanalspülung, hydrodynamische Aktivität, Hydrodynamik, Wurzelkanalmodell, Modelle zur Kontrolle der Spülwirkung, Ultraschall