Seiten: 345-361, Sprache: DeutschReuver, HolmTeil 3: Mögliche Folgen für das Behandlungsergebnis und Wege zu einer vollständigen ErschließungBei der Durchführung orthograder Wurzelkanalbehandlungen verbleiben in der Regel unbehandelte Hohlräume. Mit ihnen ist die Persistenz von Substanzen, wie sterilem Pulpagewebe mit und ohne vaskulären Anschluss, nekrotischem Gewebe, Mikroorganismen und Dentinabrieb, im endodontischen System verbunden. Aufgegliedert nach diesen potenziellen Ausgangsbefunden werden die mögliche Bedeutung nicht erschließbarer Hohlräume für das Behandlungsergebnis und das Schicksal der in ihnen enthaltenen Substanzen diskutiert. Ferner werden Überlegungen angestellt, welche Möglichkeiten bestehen, mit schwingungsinduzierter Strömung eine deutliche Verbesserung der chemomechanischen Reinigung nichtinstrumentierbarer Hohlräume zu bewirken. Die Mechanismen beruhen auf einem effektiveren Transport der Spülflüssigkeit in während der Aufbereitung nicht erreichte Bezirke, auf einer besseren Durchdringung der Zielsubstanzen mit der verwendeten Flüssigkeit (Vergrößerung der Oberfläche) und in einer kontinuierlichen Erneuerung des Desinfiziens an diesen Oberflächen. Zurzeit stehen keine speziellen Instrumente zur Verfügung, mit denen intensive Mikroströmungen generiert werden können, ohne erhebliche Schäden an der Wurzelkanalwandung zu hinterlassen.
Schlagwörter: Wurzelkanalanatomie, Wurzelkanalinfektion, Wurzelkanalaufbereitung, Parodontitis apicalis, lateraler Kanal, Dentinkanälchen, Leakage, Ultraschall
Seiten: 363-378, Sprache: DeutschRödig, Tina / Hülsmann, Michael / Paqué, FrankIn dieser Literaturübersicht werden neuartige Materialien für die Wurzelkanalfüllung vorgestellt, die mit Hilfe adhäsiver Technologien am Wurzelkanaldentin haften und auf diese Weise eine bessere Versiegelung des Endodonts erzielen sollen.
Schlagwörter: Wurzelkanalfüllung, Adhäsivsysteme, Wurzelkanaldentin, Resilon, EndoREZ, FibreFill
Seiten: 379-388, Sprache: DeutschVieyra, Jorge ParedesZiel der vorliegenden Untersuchung war es, Häufigkeit und Ausmaß postoperativer Schmerzen nach einzeitiger Behandlung 180 nekrotischer Wurzelkanäle mit Hand- oder rotierenden NiTi-Instrumenten zu vergleichen. Dazu wurden 60 Zähne mit der Balanced-force-Technik manuell präpariert (Gruppe 1), 60 maschinell mit LightSpeed-NiTi-Instrumenten (Gruppe 2) und 60 manuell mit der Step-back-Technik (Kontrollgruppe 3). Alle Patienten wurden einen, zwei und drei Tage postoperativ angerufen und nach Auftreten und Schweregrad von Beschwerden befragt. Sieben Tage nach der Behandlung erfolgte eine abschließende klinische Untersuchung. In den Gruppen 1 und 2 wurde nur eine geringe Inzidenz postoperativer Beschwerden gefunden. Eine Woche postoperativ fanden sich bei der klinischen Nachuntersuchung zwei Patienten in Gruppe 1, ein Patient in Gruppe 2 und drei Patienten in der Kontrollgruppe 3 mit Perkussions- und Palpationsempfindlichkeit, aber ohne spontane Schmerzen. Die Studie legt nahe, dass die einzeitige Behandlung von Zähnen mit Pulpanekrose mit Hand- oder rotierenden NiTi-Instrumenten im Hinblick auf postoperative Beschwerden eine diskussionswürdige Therapiemöglichkeit darstellt.
Schlagwörter: Postoperative Schmerzen, einzeitige Behandlung, Handaufbereitung, NiTi-Aufbereitung
Seiten: 391-397, Sprache: DeutschHofer, Wilma / Hofer, Vera / Städtler, PeterDas Ziel dieser In-vitro-Studie war es, die antimikrobielle Aktivität verschiedener Medikamente, insbesondere von Chlorhexidin (CHX), in unterschiedlichen Konzentrationen auf Enterococcus faecalis im Dentin menschlicher Zähne zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden 48 bis ISO 40 aufbereitete und sterilisierte Wurzelsegmente mit Enterococcus faecalis inokuliert und für 21 Tage kultiviert. Im Anschluss wurden sechs Gruppen gebildet, die mit einem der folgenden Wurzelkanaldesinfektionsmittel befüllt wurden: 2%iges Chlorhexidingel, 1%iges Chlorhexidingel, 0,2%iges Chlorhexidingel, CHX-Spitzen, Calasept® [Kalziumhydroxid, Ca(OH)2] und Aqua dest. Nach einwöchiger Medikation wurden jeweils zwei Proben von Dentinspänen gesammelt und in Trypticase-Soja-Bouillon (TSB) transferiert. Das Bakterienwachstum wurde anhand der nach 48-stündiger Inkubationszeit vorhandenen Trübung ermittelt und auf einer Standard-Skala abgelesen. Es zeigte sich, dass die CHX-Gele in der Lage waren, bis zu 100 µm in das Dentin einzudringen, wobei 1%iges und 2%iges Chlorhexidin bei einer Aufbereitung bis ISO 45 nicht signifikant verschieden waren (p = 1,0), 0,2%iges CHX jedoch signifikant schwächer wirkte als 1%iges und 2%iges CHX (p = 0,02). Bei einer Aufbereitung bis ISO 50 ließen sich 0,2%iges und 1%iges CHX nicht signifikant unterscheiden (p = 1,0), während 2%iges CHX eine signifikant geringere Trübungswahrscheinlichkeit bewirkte (p = 0,05). Bei Ca(OH)2 konnte kein signifikanter Unterschied zu Aqua dest. festgestellt werden (p = 1,0). Es kann somit geschlussfolgert werden, dass eine einwöchige 2%ige Chlorhexidingeleinlage Enterococcus faecalis in den untersuchten kanalnahen Dentintubuli bis zu einer Tiefe von 100 µm effektiv abtöten kann.
Schlagwörter: Enterococcus faecalis, Chorhexidingel, Guttaperchaspitzen, active point®
Seiten: 401-406, Sprache: DeutschNeuhaus, Klaus / Weiger, RolandAm Beispiel einer 78-jährigen Patientin werden die pathophysiologischen Grundlagen bei Wurzelquerfrakturen im mittleren Wurzeldrittel und ihre Heilungsaussichten im Hinblick auf mögliche Therapieoptionen diskutiert. In diesem Fall bedingte die alio loco durchgeführte Trepanation eine Wurzelkanalbehandlung des koronalen Fragments. Bei geringer oder fehlender Diastase der beiden Fragmente sollte man jedoch bei Wurzelquerfrakturen zunächst von einer (invasiven) Wurzelkanalbehandlung absehen. Der Behandlungserfolg ist im Wesentlichen vom parodontalen Zusta
Schlagwörter: Wurzelquerfraktur, dentales Trauma, Schienung