Seiten: 151, Sprache: DeutschRaab, W. H.-M.Die akute Entzündung ist eine unspezifische Reaktion des Gefäß-Bindegewege-Systems mit dem Ziel, die lokale Schädigung nach Reizeinwirkung zu eliminieren und die Voraussetzungen für die Heilung zu schaffe. In den letzten Jahren konnten hier wesentliche Mechanismen geklärt werden; das führte zu einem besseren Verständnis der entzündlichen Abläufe sowie der Wechselwirkungen der damit verbundenen schmerzhaften Reaktion. Eine Vielzahl pharmakologischer Substanzen geriet in diese Mechanismen ein und bewirkt eine Entzündungs- und Schmerzreduktion. Die in der Zahnmedizin gebräuchlichen antiinflammatorischen und analgetischen Präparate werden hinsichtlich ihrer Wirkungsmechanismen und klinischen Implikationen dargestellt.
Schlagwörter: Entzündung, Pulpa, Schmerz, Analgetika, Eugenol
Seiten: 161, Sprache: DeutschStaehle, H. J.Der Pulpotomie kommt bei der endodontischen Versorgung von Milchzähnen eine große Bedeutung zu. Zur Versorgung der Amputationsstelle werden verschiedene Präparate, u.a. auf der Basis von Kortisonderivaten, Antibiotika, diversen Phenolen, Glutaraldehyd, Formaldehyd, Paraformaldehyd und/oder Calciumhydroxid verwendet. Viele dieser Substanzen unterliegen wegen ihrer potentiell toxischen, mutagenen und allergisierenden Wirkung einer zunehmend kritischen Betrachtung. Die Pulpotomie sollte heute nach Ansicht vieler Autoren möglichst nur noch unter günstigen Voraussetzungen vorgenommen werden, bei denen weitgehend nebenwirkungsfreie Substanzen wie z.B. Calciumhydroxid-Präparate zum Einsatz kommen können. Allerdings wird bei einer derart restriktiven Haltung das therapeutische Spektrums Zahnarztes stark eingeschränkt, da bei ungünstigen Voraussetzungen bzw. einer bereits stärker vorgeschädigten Pulpa eine Calciumhydroxid-Pulpotomie nicht zum klinischen Erfolg führt und praxisgerechte, gewebeschonende alternative Verfahren noch nicht zur Verfügung stehen.
Schlagwörter: Pulpotomie, Pulpaamputation, Calciumhydroxid, Phenol, Formaldehyd
Seiten: 181, Sprache: DeutschKoch, A. / Hülsmann, M.Epidemiologisch ist eine Zunahme von mykotischen Sinusitiden, insbesondere der Kieferhöhlen, zu verzeichnen. Das klinische Bild der Kieferhöhlenaspergillose ähnelt dem einer unspezifischen Nasennebenhöhlenentzündung, wobei einseitiger Befall und Therapieresistenz typisch sind. Die Entstehung eines Kieferhöhlenaspergilloms wird durch chronische Reizzustände der Kieferhöhlenschleimhaut begünstigt. Die Bedeutung endodontischer Maßnahmen, insbesondere der Verwendung zinkoxidhaltiger Wurzelkanalfüllmaterialien, in der Pathogenese dieser Erkrankung wird zur Zeit noch kontrovers diskutiert.
Schlagwörter: Sinusitis maxillaris, Aspergillose, Mykose, Wurzelkanalbehandlung, Zinkoxid
Seiten: 191, Sprache: DeutschScianamblo, M. J.Endodontische Mißerfolge sind häufig auf eine unvollständige Aufbereitung und unzureichende dreidimensionale Obturation des Endodonts zurückzuführen. Neben der sorgfältigen Duchführung der Wurzelkanalbehandlung liegt deren Erfolg unter anderem in der Kenntnis der komplexen Wurzelkanalanatomie begründet. Besonders untere Schneidezähne, obere und untere Prämolaren, mesiobukkale Wurzeln oberer Molaren und distale Wurzeln unterer Molaren weisen häufig zusätzliche Hauptkanäle auf, die - nicht diagnostiziert und endodontisch unbehandelt - einen Mißerfolg bedingen können. Für endodontisch vorbehandelte und revisionbedürftige Zähne werden Vorschläge zur Entfernung von Wurzelfüllmaterialien und Stiften sowie zur Instrumentierung nicht erschlossener Kanalareale unterbreitet.
Schlagwörter: Wurzelkanalaufbereitung, dreidimensionale Obturation, Wurzelkanalanatomie, Revision
Seiten: 211, Sprache: DeutschKielbassa, A. M.Pulpatote Zähne mit unvollständig abgeschlossenem Wurzelwachstum können mit Hilfe der konservativen endodontischen Behandlung nicht ohne Gefahr der Überfüllung therapiert werden. In diesen Fällen kann jedoch die Stimulation einer Apexausbildung den dichten Kanalverschluß mit einer orthograden Wurzelkanalfüllung ermöglichen. Anhand des präsentierten Falles wird die Vorgehensweise bei der Apexifikation eines pulpatoten Zahnes mit periapikaler Symptomatik beschrieben. Das diagnostische und therapeutische Vorgehen wird insbesondere unter dem Aspekt der bakteriellen Kontamination diskutiert. Auf die infektionshemmende Bedeutung wiederholter Calciumhydroxid-Einlagen wird hingewiesen.
Schlagwörter: Apexifikation, periapikale Läsion, Desinfektion, Calciumhydroxid