Quintessenz Zahnmedizin, 1/2021
ParodontologieSeiten: 28-41, Sprache: DeutschSebastian, Mark ThomasDie Alignerschienentherapie gilt als anerkannte Methode der Kieferorthopädie, die im Rahmen diverser Behandlungsspektren (Engstand, Lückenstand, offener Biss, Tiefbiss, Mittelliniendiskrepanz, Overjet, Overbite, moderater Kreuzbiss im Frontzahnbereich, enge Zahnbögen, Kreuzbiss im Seitenzahnbereich der Klassen II und III ) zur Anwendung kommen kann. Mit der Weiterentwicklung von klinischen Therapieprotokollen und digitalen Prozessen sowie dem Etablieren fundierter Konzepte hat sich das Indikationsspektrum signifikant erweitert. Oft handelt es sich um therapeutische oder präventive Maßnahmen. So ist die Alignerbehandlung als Schienentherapie heutzutage häufig Bestandteil interdisziplinärer Therapien und eines interdisziplinär geprägten Behandlungsansatzes im Rahmen des Zahnerhaltes. Grundlage der Intervention mit kieferorthopädischen Schienen ist ein Behandlungskonzept, das funktionelle und parodontologische Kriterien ebenso berücksichtigt wie technische Möglichkeiten sowie klinische Grenzen. In diesem Artikel wird die Alignertherapie am Beispiel der Behandlung eines okklusalen Traumas mit einhergehender lokaler parodontaler Problematik dargestellt. Nach einleitender Erörterung der Nomenklatur wird die Schienentherapie als möglicher Weg zum Auflösen okklusaler Interferenzen beschrieben, womit sich Überbelastungen und daraus resultierende Folgen für den Zahnhalteapparat in vielen Fällen minimalinvasiv beheben lassen. Das Vorgehen wird anhand eines Patientenfalles erläutert.
Schlagwörter: Okklusales Trauma, Zahnerhalt, komplexe Behandlung, kieferorthopädische Schienentherapie, Aligner, Kieferorthopädie
Quintessenz Zahnmedizin, 9/2020
EditorialSeiten: 939-940, Sprache: DeutschSahrmann, Philipp / Sebastian, Mark ThomasQuintessenz Zahnmedizin, 1/2020
ParodontologieSeiten: 18-28, Sprache: DeutschHopp, Milena / Klum, Matthias / Sebastian, Mark Thomas / Kirchmayr, StefanWissenschaftliche Erkenntnisse und geänderte Anforderungen haben eine neue Klassifikation der parodontalen und periimplantären Erkrankungen und Zustände unumgänglich gemacht. Die parodontale und die periimplantäre Gesundheit erfahren hierbei eine genaue Definition. Erstmals wird auch bereits bekannten und bislang nicht berücksichtigten Erkrankungen, nämlich der periimplantären Mukositis und der Periimplantitis, ein Platz in der Klassifikation eingeräumt. Der Verlauf und der Schweregrad der parodontalen Erkrankungen werden ähnlich wie in der Onkologie mittels "Staging" bzw. "Grading" unterteilt und eingestuft. Die Klassifikation der Rezessionsklassen erfolgt nicht mehr nach der Beteiligung der mukogingivalen Grenze, sondern entsprechend dem approximalen Attachmentverlust. Insgesamt rücken die Früherkennung und die Prävention mehr in den Vordergrund. Zudem soll eine präzisere Therapieplanung und Behandlung gewährleistet werden.
Schlagwörter: Parodontale Gesundheit, Gingivitis, Parodontitis, Mukositis, Periimplantitis
Quintessenz Zahnmedizin, 6/2018
ParodontologieSeiten: 638-648, Sprache: DeutschSebastian, Mark Thomas / Sorsa, Timo / Gieselmann, Dirk-R.Die Diagnose parodontaler und periimplantärer Erkrankungen basiert im Wesentlichen auf der klinischen Messung der Taschentiefe, des Attachmentverlustes und der Sondierungsblutung, der Erhebung des parodontalen Screening-Index sowie Röntgenuntersuchungen. Die so gewonnenen Parameter können jedoch nur auf früher entstandene Schädigungen hinweisen bzw. diese klassifizieren. Durch eine quantitative Ermittlung der Konzentration des Biomarkers für Kollagenzerstörung - aMMP-8 als Chairside-Methode - ist die exakte Bestimmung des subklinischen Kollagenabbaus mittels eines digitalen Analyseverfahrens jetzt direkt am Patienten (Point-of-Care-Diagnostik) möglich. Mit der aMMP-8-Technologie lässt sich die diagnostische Lücke zwischen dem Beginn einer progredienten Verschlechterung und dem klinisch messbaren Gewebe- oder Knochenverlust schließen. Ähnlich einem Frühwarnsystem kann eine klinisch noch nicht sichtbare Gewebedegeneration (Kollagenolyse) gemessen und eine zukünftige Krankheitsprogression prognostiziert werden. Der in wenigen Minuten am Patienten generierte Analysebericht trägt zu einer wesentlichen Verbesserung der Compliance bei. Die von vielen Seiten (KZBV, Barmer etc.) geforderte bedarfsgerechte Intensivierung der sekundären Präventionsmaßnahmen zur Reduktion der Prävalenz parodontaler und periimplantärer Erkrankungen wird so wirkungsvoll unterstützt. Setzt man das Verfahren als immunologisches Standardscreening in der Praxis ein, können Patienten mit parodontaler und periimplantärer Verschlechterung rechtzeitig vor einer Manifestation der Erkrankungen identifiziert werden. Die Progression der Erkrankungen lässt sich in der Regel durch bedarfsgerechte, sekundäre Präventionsmaßnahmen stoppen bzw. wesentlich reduzieren.
Schlagwörter: Parodontitisprävention, Periimplantitisprävention, aMMP-8, Biomarker, subklinische Kollagenzerstörung, Patientencompliance
Quintessenz Zahnmedizin, 10/2017
ParodontologieSeiten: 1117-1124, Sprache: DeutschSebastian, Mark ThomasVor Beginn einer zahnärztlichen Therapie bietet es viele Vorteile, das angestrebte Ergebnis digital simulieren zu können. Digital Smile Design (DSD) ist eine Methode, mit der sich die Behandlung digital planen und ihr Resultat visualisieren lässt. Bei ca. 10 % der Erwachsenen kommt zu viel sichtbares Zahnfleisch (Zahnfleischlächeln) vor. Dies führt dazu, dass die klinischen Kronen zu kurz erscheinen. Das Zahnfleisch kann durch eine Kronenverlängerung mittels Gingivektomie und Ostektomie reduziert werden. Bei freiliegenden Zahnhälsen gibt es zahlreiche bewährte Behandlungsmöglichkeiten, zu denen laterale und koronale Verschiebelappen, Bindegewebstransplantate sowie die Tunneltechnik und die bilaminäre Technik gehören.
Schlagwörter: Mukogingivalchirurgie, plastische Parodontalchirurgie, Kronenverlängerung, Zahnfleischlächeln, Rezessionsdeckung, Praxiskonzepte, Digital Smile Design (DSD)
Quintessenz Zahnmedizin, 10/2015
ParodontologieSeiten: 1151-1156, Sprache: DeutschSebastian, Mark ThomasZur Rezessionsdeckung werden heute in der zahnärztlichen Praxis vor allem die Tunneltechnik und die bilaminäre Technik eingesetzt. Bei beiden Verfahren findet das derzeit favorisierte mikrochirurgische atraumatische Vorgehen Berücksichtigung. Je besser die Blutversorgung durch die Zahl der Blutgefäße und deren Durchmesser garantiert wird, desto vorhersagbarer ist der Heilungsverlauf. Beide Techniken liefern gute Ergebnisse bei der Deckung der freiliegenden Wurzeloberfläche.
Schlagwörter: Gingivale Rezession, Rezessionsdeckung, Tunneltechnik, bilaminäre Technik, Bindegewebstransplantat, Lappendesign
Quintessenz Zahnmedizin, 6/2014
ParodontologieSeiten: 675-682, Sprache: DeutschKirchmayr, Stefan / Sebastian, Mark ThomasIatrogene und pathologische Perforationen im mittleren und koronalen Wurzeldrittel führen zu Entzündungen mit einer Zerstörung der parodontalen Fasern, welche in Knochenresorptionen, parodontalen Taschen und Gingivarezessionen resultieren können. Rezessionen werden mit entepithelisierten Gingivatransplantaten und subepithelialen Bindegewebstransplantaten erfolgreich gedeckt. Histologische Studien zeigen, dass Wurzeldeckungen mit einem Bindegewebstransplantat über einer Kompomerrestauration beim Menschen von einem langen Saumepithel überzogen werden. Subgingivale iatrogene Wurzelperforationen lassen sich mit Kompomerrestaurationen abdecken und mit einem entepithelisierten Gingivatransplantat sowie einem koronalen Verschiebelappen erfolgreich versorgen. Anhand von zwei Fallbeispielen wird ein kombiniertes restaurativ-parodontologisches Konzept zur Verwirklichung biologischer und ästhetischer Ziele vorgestellt.
Schlagwörter: Wurzelperforation, Kompomer, Gingivatransplantat, Verschiebelappen
Quintessenz Zahnmedizin, 4/2013
ParodontologieSeiten: 437-445, Sprache: DeutschSebastian, Mark ThomasDie Deckung gingivaler Rezessionen ist heute ein wichtiger Bestandteil der plastischen Parodontalchirurgie. Für die Deckung multipler Rezessionen an benachbarten Zähnen stehen verschiedenste Operationstechniken zur Verfügung. Bei den bisherigen Verfahren wird häufig ein voller Mukoperiostlappen gebildet, und fast immer werden Entlastungsinzisionen angewendet. Dies ist mit deutlichen Nachteilen im Hinblick auf die Blutversorgung, die Heilung und das spätere ästhetische Ergebnis verbunden. Die Weiterentwicklung einschlägiger Techniken und Instrumente hat die Deckung gingivaler Rezessionen entscheidend verbessert. So wurde die Technik des koronal verschobenen Lappens durch die Bildung eines Mukosalappens modifiziert, um das Periost und das Bindegewebe auf der knöchernen Unterlage zu belassen und damit die Heilung positiv zu beeinflussen. In dem Beitrag wird die techniksensitive modifizierte Tunnelmethode beschrieben. Dazu gehört eine unterminierende Spaltlappenpräparation des bukkalen Gewebes mit neu entwickelten Instrumenten zur Minimierung des Traumas und zur Sicherung einer besseren Blutversorgung für das Bindegewebstransplantat. Die Verwendung eines mikrochirurgischen Konzeptes einschließlich mikrochirurgischer Skalpelle, Nahtmaterialien und Nahttechniken verbessert die Wundheilung bedeutend.
Schlagwörter: Modifizierte Tunneltechnik, gingivale Rezession, Rezessionsdeckung, Bindegewebstransplantat, Spaltlappenpräparation
Quintessenz Zahnmedizin, 12/2007
ParodontologieSeiten: 1315-1325, Sprache: DeutschSebastian, Mark ThomasEinflussfaktoren und ErfolgsprognosenDie plastische Parodontalchirurgie ermöglicht mit chirurgischen Techniken die Deckung von freiliegenden Wurzeloberflächen und gingivalen Rezession. Die Erfolgsrate dieses Verfahrens ist generell hoch, aber es sind noch nicht alle Mechanismen bei der Rezessionsdeckung vollständig geklärt. Zahlreiche unterschiedliche Faktoren beeinflussen das Operationsergebnis. Sie können eingeteilt werden in anatomische, vom Patienten beeinflusste und chirurgische Faktoren. Zu den anatomischen Faktoren gehören die Dimension des Defektes, die Höhe des angrenzenden Knochens, die Größe der benachbarten Papillen, die eigentliche Defektgröße (Miller-Klasse, Rezessionslänge und -breite) sowie die Lokalisation des Zahnes. Vom Patienten beeinflusst sind der Plaqueindex und die Technik der Mundhygiene. Patientenfaktoren wie Rauchen haben einen deutlich negativen Einfluss auf den Erfolg der Behandlung. Chirurgische Faktoren sind die Lappendicke, der Zug auf den Lappen, das generelle Lappendesign und die Technik der Wurzeloberflächenpräparation. Bei genauer Kenntnis aller dieser Faktoren lässt sich die parodontale Problematik besser einschätzen, ein entsprechendes chirurgisches Vorgehen planen und das zu erwartende Ergebnis vorhersagen.
Schlagwörter: Rezessionsdeckung, plastische Parodontalchirurgie, subepitheliales Bindegewebstransplantat, gingivale Rezessionen, anatomische Faktoren, Patientenfaktoren, chirurgische Faktoren