Die Alignerschienentherapie gilt als anerkannte Methode der Kieferorthopädie, die im Rahmen diverser Behandlungsspektren (Engstand, Lückenstand, offener Biss, Tiefbiss, Mittelliniendiskrepanz, Overjet, Overbite, moderater Kreuzbiss im Frontzahnbereich, enge Zahnbögen, Kreuzbiss im Seitenzahnbereich der Klassen II und III ) zur Anwendung kommen kann. Mit der Weiterentwicklung von klinischen Therapieprotokollen und digitalen Prozessen sowie dem Etablieren fundierter Konzepte hat sich das Indikationsspektrum signifikant erweitert. Oft handelt es sich um therapeutische oder präventive Maßnahmen. So ist die Alignerbehandlung als Schienentherapie heutzutage häufig Bestandteil interdisziplinärer Therapien und eines interdisziplinär geprägten Behandlungsansatzes im Rahmen des Zahnerhaltes. Grundlage der Intervention mit kieferorthopädischen Schienen ist ein Behandlungskonzept, das funktionelle und parodontologische Kriterien ebenso berücksichtigt wie technische Möglichkeiten sowie klinische Grenzen. In diesem Artikel wird die Alignertherapie am Beispiel der Behandlung eines okklusalen Traumas mit einhergehender lokaler parodontaler Problematik dargestellt. Nach einleitender Erörterung der Nomenklatur wird die Schienentherapie als möglicher Weg zum Auflösen okklusaler Interferenzen beschrieben, womit sich Überbelastungen und daraus resultierende Folgen für den Zahnhalteapparat in vielen Fällen minimalinvasiv beheben lassen. Das Vorgehen wird anhand eines Patientenfalles erläutert.
Schlagwörter: Okklusales Trauma, Zahnerhalt, komplexe Behandlung, kieferorthopädische Schienentherapie, Aligner, Kieferorthopädie