OriginalarbeitSprache: DeutschBei 10 Patienten mit Freiend- oder Schaltlücken wurden insgesamt 36 Implantate unter Zuhilfenahme der computergestützten intraoperativen Navigation eingebracht. Eine prothetische Planung der Implantat-Platzierung war möglich, ohne dass intraoperativ eine Schablone eingesetzt werden musste. Als Navigationssystem wurde ein optisches System benutzt, das dem Chirurgen während der Operation in Echtzeit die Position der Bohrerspitze im Knocheninneren anzeigte. Der Vergleich von präoperativer Planung und postoperativen Gipsmodellen zeigte, dass durch die Navigation eine zuverlässige Platzierung von Implantaten gerade in besonders schwierigen Situationen möglich ist.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Studie zielte auf eine vergleichende Untersuchung der Digigraph Work Station 100Ø, eines auf der Messung der räumlichen Lage durch Schallwellen beruhenden, kephalometrischen Verfahrens, mit der konventionellen Röntgenkephalometrie im Hinblick auf Validität und Reliabilität. Ein Schädelphantom wurde mit der Digigraph Work StationØ fünfzigmal vermessen. Ebenso wurden Fernröntgenseitenaufnahmen des Phantoms zehnmal manuell durchgezeichnet sowie mit Hilfe eines Auswerteprogrammes für Röntgenbilder fünfzigmal mit dem DigigraphØ analysiert. Die kephalometrischen Werte konnten mit den Originalwerten des Schädelphantoms verglichen werden. Diese Messungen wurden für jede von zehn Kephalometrieanalysen (Alabama-Analyse, Analysen nach Alexander,_Burstone, Downs, Holdaway, Jarabak, McNamara, Ricketts und Steiner sowie einer Standard-Lateral-Analyse) durchgeführt. Wilcoxon-Rangsummentests und Kruskal-Wallis-Tests dienten der statistischen Prüfung. Für das schallkephalometrische Gerät waren vor allem intrakraniale Strukturen, wie der Sellapunkt und das Basion, und die intraossären Zahnachsen schwierig zu erfassen. Messungen sekundär zu konstruierender kephalometrischer Parameter ergaben teilweise eine mäßige Validität. Mit der Digigraph Work Station 100Ø liegt ein Messverfahren vor, das derzeit zwar Schwachpunkte aufweist, jedoch mit der Entwicklung der Datentechnologie Möglichkeiten für Verbesserungen der kephalometrischen Diagnostik ohne Strahlenbelastung bietet.
OriginalarbeitSprache: DeutschÜber die Spurenelementzusammensetzung des Zahnsteins der mittelalterlichen Bevölkerung von Esslingen wird ein Zusammenhang mit deren Ernährungs- und Lebensweise dargestellt. 32 Proben von Männern wurden mit Hilfe der Atomabsorptionsspektralanalyse (AAS) auf 15 Spurenelemente (Ca, Na,Mg, Fe, Mn, Zn, Al, Ba, Sr, Cu, Pb, Ni, Cd, As, Co) hin untersucht. Signifikante Unterschiede (5%-Niveau) zeigten sich im Strontium-, Cadmium-, Blei- und Arsengehalt. Innerhalb des gesamten Mittelalters scheint sich an der Ernährungsweise grundsätzlich wenig geändert zu haben. Die Unterschiede im Strontiumgehalt lassen den Schluss zu, dass der sozial höher gestellte Klerus eine weniger proteinreiche Nahrung zu sich genommen hat sowie stärker mit dem im Mittelalter als Heilmittel verwendeten Arsen konfrontiert war als die übrigen Bürger der Stadt. Der höhere Cadmiumgehalt im späten Mittelalter repräsentiert möglicherweise eine Änderung der Lebensgewohnheiten durch vermehrtes Rauchen. Die höheren Blei-, Mangan-, Cadmium und Kobaltgehalte der älteren Individuen im Vergleich zu den jüngeren spiegeln die lebenslange Belastung mit diesen Stoffen wider.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei zahnärztlichen Eingriffen im Sulkusbereich treten häufig transitorische Bakteriämien auf. Diese bedeuten für Patienten mit angeborenen und operierten komplexen Herzfehlern ein hohes Endokarditisrisiko. Es stellt sich die Frage, ob die derzeit gültigen Prophylaxeempfehlungen ausreichen, um auch Problemkeime aus dem gramnegativen Spektrum zu erfassen. Dazu wurden Häufigkeit und Erregerspektrum von transitorischen Bakteriämien während der Intubation (ITN) sowie im Anschluss an eine Zahnextraktion untersucht. Anhand von Antibiogrammen wurde die Wirksamkeit der zur Endokarditisprophylaxe empfohlenen Antibiotika (Penicillin und Ampicillin/Amoxicillin) auf alle nachgewiesenen Erreger bestimmt. Wir fanden nach einer Zahnextraktion in ITN bei 73,7% der Patienten (n=38) eine Bakteriämie. Am häufigsten wurden vergrünende Streptokokken gefunden. Diese Erreger gehören zur Normalflora des Mund- und Rachenraums, sind aber gleichzeitig am häufigsten ursächlich für eine Endokarditis. Somit erscheint die Endokarditisprophylaxe mit PenicillinV oder Amoxicillin weiterhin ausreichend.
OriginalarbeitSprache: DeutschEine Standortbestimmung des Arbeitskreises Epidemiologie und Public Health in der DGZMK.Orale Epidemiologie liefert wissenschaftlich abgesicherte Daten über Prävalenz und Schwere von Erkrankungen sowie von Versorgungen in der Mundhöhle. Da diese Daten wie die aus ihnen nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten gezogenen Schlussfolgerungen als Grundlage für teilweise weitreichende Entscheidungen verschiedener Institutionen dienen, ist orale Epidemiologie eine wichtige medizinische Basiswissenschaft. Mit der folgenden Veröffentlichung gibt der Arbeitskreis Epidemiologie in der DGZMK eine Standortbestimmung zur Epidemiologie und Public Health aller oraler Erkrankungen, Veränderungen oder Versorgungen. Dabei werden zur epidemiologischen Erfassung von Karies, Parodontitiden, nicht-entzündlichen Parodontopathien, nicht-kariesbedingten Hartsubstanzverlusten, von prothetischen oder kieferorthopädischen Versorgungen sowie von kraniomandibulären Dysfunktionen oder Mundschleimhauterkrankungen jeweils methodische Empfehlungen formuliert. Darüber hinaus wird für jedes Teilgebiet der Forschungsbedarf skizziert. Die Veröffentlichung soll dazu beitragen, das hohe wissenschaftliche Niveau der oralen Epidemiologie zu sichern und auch bei Fragestellungen der Public-Health-Forschung oder der Gesundheitsberichterstattung einbringen zu können.
OriginalarbeitSprache: DeutschVergleich der klinischen und mikrobiologischen Behandlungsergebnisse nach Gabe von Metronidazol/Amoxicillin oder Ampicillin/Sulbactam. Frühere Studien zeigten eine Indikation für die Gabe von systemischen Antibiotika bei der Therapie von rapider progressiver Parodontitis (RPP), wenn die instrumentelle Behandlung in Form von Scaling und Wurzelglättung (SRP) keinen ausreichenden Erfolg aufwies. Dabei wurden schon verschiedene Antibiotika auf ihre Wirksamkeit untersucht. Das Ziel dieser Pilotstudie war die Klärung, ob Ampicillin/Sulbactam ein wirksames Adjuvans bei der RPP-Therapie ist und ob Amoxicillin/Metronidazol, eine bewährte, aber auch mit zum Teil erheblichen Nebenwirkungen behaftete Antibiotika-Kombination, durch Ampicillin/Sulbactam, ein bisher in der parodontalen Therapie nicht eingesetztes Antibiotikum, bei gleichwertiger in der Humanmedizin bereits bewiesener Wirksamkeit ersetzt werden kann. Im Weiteren sollte diese Untersuchung Aufschluss über den klinischen und mikrobiologischen mittelfristigen Erfolg einer adjuvanten Antibiotika-Gabe in der parodontalen Therapie geben. Die Ergebnisse dieser Pilotstudie zeigen, dass eine Antibiotikagabe in Form von Ampicillin/Sulbactam bei der RPP-Therapie zu einer weiteren Verbesserung des Behandlungserfolges und zur Reduktion der parodontal-chirurgischen Maßnahmen führt. Ampicillin/Sulbactam könnte eine sinnvolle Alternative zu Amoxicillin/Metronidazol als antibiotisches Adjuvans darstellen, doch sollten zur endgültigen statistischen Bestätigung der vorliegenden Daten weitere Untersuchungen an einem ausreichend großen Patientenkollektiv erfolgen.