OriginalarbeitSprache: DeutschÜber die Spurenelementzusammensetzung des Zahnsteins der mittelalterlichen Bevölkerung von Esslingen wird ein Zusammenhang mit deren Ernährungs- und Lebensweise dargestellt. 32 Proben von Männern wurden mit Hilfe der Atomabsorptionsspektralanalyse (AAS) auf 15 Spurenelemente (Ca, Na,Mg, Fe, Mn, Zn, Al, Ba, Sr, Cu, Pb, Ni, Cd, As, Co) hin untersucht. Signifikante Unterschiede (5%-Niveau) zeigten sich im Strontium-, Cadmium-, Blei- und Arsengehalt. Innerhalb des gesamten Mittelalters scheint sich an der Ernährungsweise grundsätzlich wenig geändert zu haben. Die Unterschiede im Strontiumgehalt lassen den Schluss zu, dass der sozial höher gestellte Klerus eine weniger proteinreiche Nahrung zu sich genommen hat sowie stärker mit dem im Mittelalter als Heilmittel verwendeten Arsen konfrontiert war als die übrigen Bürger der Stadt. Der höhere Cadmiumgehalt im späten Mittelalter repräsentiert möglicherweise eine Änderung der Lebensgewohnheiten durch vermehrtes Rauchen. Die höheren Blei-, Mangan-, Cadmium und Kobaltgehalte der älteren Individuen im Vergleich zu den jüngeren spiegeln die lebenslange Belastung mit diesen Stoffen wider.