OriginalarbeitSprache: DeutschBei zahnärztlichen Eingriffen im Sulkusbereich treten häufig transitorische Bakteriämien auf. Diese bedeuten für Patienten mit angeborenen und operierten komplexen Herzfehlern ein hohes Endokarditisrisiko. Es stellt sich die Frage, ob die derzeit gültigen Prophylaxeempfehlungen ausreichen, um auch Problemkeime aus dem gramnegativen Spektrum zu erfassen. Dazu wurden Häufigkeit und Erregerspektrum von transitorischen Bakteriämien während der Intubation (ITN) sowie im Anschluss an eine Zahnextraktion untersucht. Anhand von Antibiogrammen wurde die Wirksamkeit der zur Endokarditisprophylaxe empfohlenen Antibiotika (Penicillin und Ampicillin/Amoxicillin) auf alle nachgewiesenen Erreger bestimmt. Wir fanden nach einer Zahnextraktion in ITN bei 73,7% der Patienten (n=38) eine Bakteriämie. Am häufigsten wurden vergrünende Streptokokken gefunden. Diese Erreger gehören zur Normalflora des Mund- und Rachenraums, sind aber gleichzeitig am häufigsten ursächlich für eine Endokarditis. Somit erscheint die Endokarditisprophylaxe mit PenicillinV oder Amoxicillin weiterhin ausreichend.