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Frühe Erkennung, gute Mundhygiene und möglichst hohe natürliche Bezahnung erhöhen Überlebenschancen deutlich

(c) Colourbox

Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren, die eine bessere Mundgesundheit – mehr natürliche Zähne und häufigere Zahnarztbesuche – aufweisen, haben offenbar bessere Überlebenschancen. Das zeigt, so das Ärzteblatt online am 22. September 2023, eine gepoolte Analyse von vier Studien, deren Ergebnisse jetzt im Journal of the National Cancer Institute veröffentlicht wurden (2023; DOI: 10.1093/jnci/djad156).

Daten von 2.449 Patientinnen und Patienten ausgewertet

Die Forschenden um Jason Tasoulas vom Lineberger Comprehensive Cancer Center der University of North Carolina in Chapel Hill (USA) ergänzen, dass bei denjenigen mit häufigeren Zahnarztbesuchen die Krebserkrankung auch früher, in einem weniger lebensbedrohlichen Stadium diagnostiziert worden sei, als bei denjenigen, die weniger oft zum Zahnarzt gingen. Tasoulas und seine Kollegen analysierten Daten von 2.449 Patienten mit squamösen Kopf-Hals-Tumoren aus 4 Studien des International Head and Neck Cancer Epidemiology Consortium (North Carolina, Westeuropa, Sao Paulo, HN5000).

Im Rahmen dieser Studien hatten die Patienten Angaben zu Aspekten der Mundgesundheit und Zahnhygiene wie Zahnfleischbluten, Häufigkeit des Zähneputzens und Verwendung von Mundspülung gemacht, aber auch zur Zahl der ihnen noch verbliebenen natürlichen Zähne und der Häufigkeit von Zahnarztbesuchen in den 10 Jahren vor der Krebsdiagnose.

Teilnehmende putzten weniger als 1 Mal am Tag ihre Zähne

Die wichtigsten Risikofaktoren für Kopf-Hals-Tumoren sind Rauchen, Alkohol und ein positiver HPV-Status. Die Studienergebnisse wurden adjustiert um Personenangaben zu Alter, Geschlecht etc., Tumorlokalisation, TNM-Stadium, Behandlungsmethode, Bildungsstand und Rauchen.

Die Autoren berichten, dass die meisten Patienten noch mehr als 20 natürliche Zähne gehabt hätten. Sie putzten ihre Zähne im Schnitt weniger als einmal am Tag, verwendeten Mundspülung und waren in den 10 Jahren vor der Krebsdiagnose ein bis fünf Mal beim Zahnarzt gewesen. Etwa ein Drittel der Patienten gaben an, unter Zahnfleischbluten zu leiden. Diejenigen, die häufig zum Zahnarzt gingen (mehr als 5 Besuche in den 10 Jahren vor der Diagnose), zeigten eine höhere Überlebensrate als diejenigen, die überhaupt nicht zum Zahnarzt gegangen waren (RR 0,81; 95-%-KI 0,69-0,95).

Mehr Zähne, mehr Zahnarztbesuche, mehr Überlebenschancen

Auch die Zahl der noch verbliebenen natürlichen Zähne war mit dem Überleben nach 10 Jahren assoziiert: Personen, die noch mehr als 20 natürlichen Zähne hatten, zeigten eine höhere Überlebensrate als diejenigen ohne verbliebene natürliche Zähne (RR 0,77; 95-%-KI 0,66-0,91). Umgekehrt zeigten die Patientinnen und Patienten mit den meisten natürlichen Zähnen die geringsten. Der Zusammenhang mit Zahnarztbesuchen war am stärksten bei Patienten mit oropharyngealen Plattenepithelkarzinomen des Kopfes und Halses ausgeprägt. Das von den Patienten angegebene Zahnfleischbluten, das Zähneputzen und die Angabe, jemals eine Mundspülung verwendet zu haben, waren nicht mit dem Gesamtüberleben assoziiert.
Das Fazit der Autoren: „Eine gute Mundgesundheit, definiert durch den Erhalt des natürlichen Gebisses und häufige Zahnarztbesuche, scheint bei Patienten mit squamösen Kopf-Hals-Tumoren mit einem besseren Gesamtüberleben assoziiert zu sein.“ 

Bibliografía: Ärzteblatt online Chirurgie Interdisziplinär Zahnmedizin

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