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KZV Thüringen ist mit Erfindergeist Vorreiter beim E-Rezept – zahnärztliche Besonderheiten berücksichtigt

Regionales Innovationsprojekt aus Thüringen: E-Rezept per Smartwatch signieren.

(c) Konstanze Wutschig-Reetz/Gematik

Digitale Projekte wie das E-Rezept sind dann erfolgreich, wenn sie allen Beteiligten einen spürbaren Nutzen bringen. Wie dieser Gedanke ganz praktisch gelebt wird, zeigt die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) Thüringen mit einem innovativen Ansatz, um E-Rezepte binnen Sekunden über die Smartwatch zu signieren.

E-Rezept-Vorreiter: Dr. Knut Karst (links) und Dr. Oliver Schäfer, Vorstand der KZV Thüringen.
E-Rezept-Vorreiter: Dr. Knut Karst (links) und Dr. Oliver Schäfer, Vorstand der KZV Thüringen.
Foto: Konstanze Wutschig-Reetz/Gematik
Außerdem hat die KZV in Kooperation mit dem Thüringer Apothekerverband (ThAV) die zahnärztlichen Besonderheiten des E-Rezeptes für Praxen und Apotheken aufbereitet und an ihre Mitglieder kommuniziert. „Dass dank dieser Initiative in wenigen Wochen ein erfolgreich angenommenes Angebot entstanden ist, um unsere Zahnärztinnen und Zahnärzte über das E-Rezept zu informieren, hat uns alle überrascht“, stellt Dr. Knut Karst, Vorstandsvorsitzender der KZV Thüringen, fest. Das sei so schnell möglich gewesen, „weil wir mal außerhalb der Strukturen gedacht und von Landesebene aus gestaltet haben.“ Die regionale Kommunikationsoffensive macht mittlerweile bundesweit Schule und wird bereits als Best Practice-Beispiel von anderen Bundesländern aufgegriffen, so die Gematik, die über dieses besondere Konzept berichtet.

Nicht aus der Behandlung an die Rezeption wechseln müssen

Dass die Zahnärztinnen und Zahnärzte aus der Behandlung an die Rezeption wechseln müssen, um das E-Rezept zu signieren, war Dr. Oliver Schäfer, IT-Referent des Vorstands der KZV Thüringen, zu umständlich. „Selbst, wenn es nur ein paar Schritte sind, stört dies den Praxisablauf erheblich. Das mussten wir besser in unseren Alltag integrieren“, erläutert er.

Kurzerhand hat Schäfer mit einem Anbieter für Praxissoftware (Teemer, ARZ.dent GmbH) einen Weg entwickelt, um ein vom Praxispersonal vorbereitetes E-Rezept direkt auf der Smartwatch des Behandelnden zu signieren. „Das passt dann auch wunderbar zum papierlosen Einlösen eines E-Rezepts. Auf den Ausdruck zu verzichten, beschleunigt unsere Arbeit nochmal spürbar“, findet Schäfer.

Lösungen schaffen, die die Arbeit erleichtern

Für Karst ist klar: „Digitalisierungsvorhaben wie das E-Rezept müssen die Abläufe in der Praxis unterstützen. Es geht wie bei dem nun eingeführten Einlöseweg mit der Gesundheitskarte oder dem Signieren per Smartwatch darum, Lösungen zu schaffen, die die Arbeit erleichtern.“

Pragmatische Lösungsansätze fördern

ThAV-Geschäftsführer Dr. Alexander Schneeberg unterstreicht das: „Digitalisierung soll Entlastung im Gesundheitswesen schaffen. Der Weg dorthin dauert in Deutschland oft zu lang, was Potentialverlust bedeutet. Um Geschwindigkeit zu gewinnen, sollten wir pragmatische Lösungsansätze und Entwicklungen, wie hier in Thüringen, viel stärker in den Fokus nehmen und niederschwellig fördern.“

Die Thüringer Zahnärzte- und Apothekerschaft ist sich ihrer Vorreiterrolle bewusst. Ihre regionale Initiative, die bundesweit Beispielcharakter für andere hat, steht für sie unter dem Motto: „Lass es uns einfach mal probieren.“

 

Bibliografía: Gematik Telematikinfrastruktur Praxis Team Politik

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