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Bundesligaschiedsrichter Deniz Aytekin über Führung und Fehlerkultur – Dentagen Partnertreff beschritt neue Wege

Der Dentagen-Vorstandsvorsitzende Nils Hagenkötter (links) begrüßt den Festredner des Dentagen Partnertreffs, Bundesligaschiedsrichter Deniz Aytekin.

(c) Britta Schüßling/Dentagen

Nicht nur für den Festvortrag bot der Veranstaltungsort einen idealen Rahmen für die erste Auflage des neu gestalteten „Dentagen Partnertreffs“. Der Vorstandsvorsitzende der Dentagen Wirtschaftsverbund eG, Nils Hagenkötter hatte mit seinem Team für die Mitglieder der Einkaufs- und Laborgenossenschaft ein interessantes und vielseitiges Programm zusammengestellt, das aktuelle Themen und direkt alltagsverwertbare Inhalte bot und zugleich viel Raum für den so wichtigen Austausch und das Vernetzen in der Genossenschaft ließ.

Festredner Deniz Aytekin
Festredner Deniz Aytekin
Foto: Britta Schüßling/Dentagen
Ein Höhepunkt der Veranstaltung, die im Juni im Duisburger Stadion (Schauinslandreisen-Arena) stattfand, war der Festvortrag von Bundesligaschiedsrichter Deniz Aytekin. Selbst Unternehmer und Geschäftsmann, verband Aytekin auf elegante und interessante Weise Einblicke in die Arbeit der Fußballschiedsrichter mit Fragen der Menschenführung. Er spiegelte seine Empfehlungen und Tipps dabei auch vor dem Hintergrund seines eigenen Werdegangs. Denn der heute bei Spielern seit Jahren immer wieder zum beliebtesten Schiedsrichter gewählte Aytekin bekam zu Beginn seiner Schiedsrichterkarriere erstmal ganz schlechte Kritiken.

„Begründen Sie Ihre Entscheidungen“

Er habe mit Hilfe von Freunden und professionellen Coaches an seinem Auftreten und vor allem seiner Kommunikation gearbeitet. Gerade auf dem Platz, in hitzigen und umstrittenen Situationen, sei eine klare und zugleich empathische Kommunikation wichtig. „Begründen Sie Ihre Entscheidungen“, war einer der wichtigen Tipps, die er seinem aufmerksamen Publikum mitgab. Und niemand sei fehlerfrei. Sein Ziel sei es, ein Spiel fehlerfrei zu pfeifen, daran arbeite er. Aber er wisse, dass er das mit großer Wahrscheinlichkeit nie erreichen werde. Fehler einzugestehen, gehöre daher auch immer dazu.

Verlässlichkeit und klare Aufgaben

Auch auf dem Platz komme es auf Teamarbeit und Verlässlichkeit an – er ist seit vielen Jahren mit seinem eingespielten Assistententeam unterwegs. Jeder wisse, worauf er achten müsse, die Aufgaben seien klar zugeteilt und jeder unterstütze den anderen. Am Ende müsse er die Entscheidungen treffen und kommunizieren – daher sei er auf die Hilfe des Teams und des „Kölner Kellers“ angewiesen. Da aber immer Fehler passieren könnten, müsse sein Team sich auch darauf verlassen können, dass sie gemeinsam und er an erster Stelle die Verantwortung dafür übernehmen.

Neues Format Zukunftsdialog zum Potenzial der Genossenschaften

Am zweiten Tag präsentierte Nils Hagenkötter ein neues Format: den Zukunftsdialog. Mit ihm auf dem Podium diskutierten Georg Mersmann, Vorstand der Soennecken eG, und Dr. Marion Marschall, Chefredakteurin „Quintessence News“, über die Perspektiven und Chancen von Genossenschaften auch für die zahntechnischen Labore. Genossenschaften können gerade in Zeiten des Wandels für ihre Mitglieder wichtige Partner sein, um zum Beispiel die Neuorientierung und Neuausrichtung zu unterstützen, machte Mersmann am Beispiel seiner Einkaufsgenossenschaft für Bürobedarf deutlich. Natürlich würden immer noch Aktenordner gebraucht, aber die Digitalisierung habe das, was von den Mitgliedsunternehmen und auch den Herstellern und Lieferanten erwartet und noch benötigt werde, dramatisch verändert.

Genossenschaften als wichtiger Mittler

Genossenschaften könnten hier wichtige Mittler zwischen Endkunden, Händlern und Herstellern sein. Und die Mitglieder profitierten vom Austausch untereinander und von den Impulsen und der Expertise, die eine Genossenschaft als Zusammenschluss der Vielen entwickeln und auch von außen hereinholen könne. Nicht zu vernachlässigen sei auch die stärkere Position einer Genossenschaft im Gespräch mit der Politik auf allen Ebenen, wenn es um die wirtschaftlichen Interessen und die politische Vertretung der Mitglieder gehe, so Mersmann. So lassen sich auch die Herausforderungen der Bürokratie besser meistern.

Markt der Labore und Praxen im Wandel

Marschall unterstrich diese Aspekte. Der Labormarkt sei weiter im Wandel, getrieben durch den technischen Fortschritt, aber auch durch Konzentrationsprozesse und Fachkräftemangel. Die Abhängigkeit vom Auftraggeber Zahnarztpraxis sei eine Besonderheit gegenüber anderen Handwerken, auch Gesundheitshandwerken. Und die Welt der Zahnarztpraxen ist aktuell im Wandel, die Zahl der aus dem Berufsleben ausscheidenden Zahnärztinnen und Zahnärzte nehme stark zu. Allerdings fehle es an ausreichend Nachfolgerinnen und Nachfolgern, immer mehr Praxen würden geschlossen. Daneben steige die Zahl großer Praxen, zahnmedizinischer Medizinischer Versorgungszentren und von Fremdinvestoren betriebenen Praxisketten. Gerade größere Praxen, MVZ und Ketten betrieben häufig eigene Praxislabore.

Power der Genossenschaft nutzen

Für die Dentallabore sei daher der Zusammenschluss in einer Genossenschaft ein guter Weg, mehr als nur Einkaufsvorteile zu nutzen, sondern sich durch das Netzwerken und das Potenzial einer Genossenschaft im Wettbewerb besser behaupten zu können. Das aktive Mitwirken biete die Chance, selbst die Zukunft mitgestalten zu können und frühzeitig wichtige Trends und Entwicklungen zu kennen. Die Power der Genossenschaft könne es dann auch kleinen Laboren ermöglichen, neue Technologien zu nutzen, ohne hohe wirtschaftliche Risiken einzugehen.

Labor jetzt für die Zukunft aufstellen

Insgesamt gebe es für die Dentallabore derzeit ein gutes Momentum, die Geschäftsbeziehungen mit den Zahnärztinnen und Zahnärzten auf ein modernes, zeitgemäßes und partnerschaftliches Niveau zu bringen. Die Labore sollten dabei aufmerksam die Entwicklungen in den Praxen verfolgen und nutzen – auch die für die Labore zwar freiwillige, aber durchaus sinnvolle Anbindung an die Telematikinfrastruktur, die jetzt beginne. Die Entwicklung gehe hier in großen Schritten voran, die Technik werde immer besser, und wenn die Praxen ohnehin Dienste wie den Kommunikationsdienst KIM oder einen neuen sicheren Messenger nutzen, sei es für diese einfacher und sicherer, diesen Weg auch für die Kommunikation mit dem Labor zu nutzen.

Breites Workshop-Programm

Mehr über die neuesten Entwicklungen in der Industrie, über neue Verfahren, Maschinen und Materialien bis hin zu Cloudlösungen, aber auch Tipps für die Mitarbeiter- und Laborführung, gab es dann in den anschließenden Workshops der Dentagen-Partner. Vorstand Nils Hagenkötter freute sich über ein ganz überwiegend positives Feedback der rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das neue Format des Dentagen-Partnertreffs und hofft, dass bei der nächsten Auflage noch mehr Mitglieder dieses besondere Angebot für Information und Austausch nutzen werden.

Reference: Unternehmen Dentallabor Zahntechnik Wirtschaft

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