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Dentsply Sirona bereinigt das Produktportfolio bei den traditionellen/analogen Produkten für die Zahntechnik

(c) Dentsply Sirona

Im vergangenen Jahr sind einige altbekannte Marken und Produkte für die festsitzende und herausnehmbare Prothetik international und in Deutschland aus dem Angebot von Dentsply Sirona verschwunden – zum Beispiel konfektionierte Prothesenzähne, lichthärtende Prothesenkunststoffe und einige Verblendkeramiken. Das Portfolio wurde bereinigt, der Fokus liegt klar auf der digitalen Zahntechnik.

Don Casey, CEO von Dentsply Sirona
Don Casey, CEO von Dentsply Sirona
Foto: Dentsply Sirona
„Dentsply Sirona hatte als Teil des fortlaufenden Portfolio-Prüfungsprozesses Mitte 2020 beschlossen, Teile des traditionellen bzw. analogen Segments der Laborprodukte zu straffen und einige Produkte bis Ende 2020 einzustellen. Entsprechend der aktuellen Trends und Nachfragesituation fokussiert sich Dentsply Sirona künftig noch stärker auf digitale Lösungen und konzentriert das traditionelle Laborgeschäft auf seine stärksten Marken“, erklärt dazu Don Casey, CEO von Dentsply Sirona, gegenüber Quintessence News.

Im Mittelpunkt stehe dabei, Labore und Zahntechniker bei der Entwicklung effizienter, vereinfachter und digital orientierter Arbeitsabläufe zu unterstützen, um eine enge Verbindung mit ihren zahnärztlichen Partnern zu gewährleisten. „Mit digitalen Lösungen können signifikante Verbesserungen der Arbeitsabläufe erzielt werden, insbesondere durch Steigerung von Kapazität, Effizienz und Einfachheit. Bei der Umstellung auf digitale Lösungen steht Dentsply Sirona den Kunden verlässlich zur Seite“, so Casey weiter.

Als Folge dieser Umstrukturierungen im Lab-Geschäft konzentriere sich Dentsply Sirona seit Anfang 2021 auf seine wichtigsten und stärksten herkömmlichen Marken und lege gleichzeitig den Fokus auf eine führende Position im Bereich der digitalen Zahnmedizin. „Im Detail heißt das, dass ein Teil der analogen Technologie, darunter ausgewählte Marken für Zahnprothesen, lichtgehärtete Produkte, Keramiken, Nebenprodukte für den herausnehmbaren und festsitzenden Zahnersatz sowie nicht digitale Ausrüstung eingestellt wurden.“

Duceram Plus und InCoris verschwunden

Arjan de Roy, Group Vice President und General Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH)
Arjan de Roy, Group Vice President und General Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH)
Foto: Dentsply Sirona
Was das für den deutschen Markt bedeutet, erläutert Arjan de Roy, Group Vice President und General Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH) bei Dentsply Sirona, ebenfalls auf Nachfrage: „Das heißt, dass ausgewählte Marken für Zahnprothesen, lichtgehärtete Produkte, Keramiken, Nebenprodukte für den herausnehmbaren und festsitzenden Zahnersatz sowie nicht digitale Ausrüstungen aus dem Programm genommen wurden. Konkret betrifft dies folgende Produkte für die festsitzende Prothetik: Ceramco iC, Ceramco Press, Duceram Plus sowie die InCoris-Produktfamilie. Dafür stehen mit Duceram Kiss, Celtra Press und Cercon vollwertige Ersatzprodukte zur Verfügung“, so de Roy.
 

Auf neue Produkte ausweichen

Im Bereich der herausnehmbaren Prothetik seien Executive IPN, Xena und Selectaplus aus dem Portfolio gestrichen und durch Bioplus/Artiplus/Biostabil in Vita-Farben sowie durch Lucitone HIPA (High Impact Pourable Acrylic) ersetzt worden. „Diese Marken sind bereits seit einiger Zeit erfolgreich im Markt eingeführt. Das gilt auch für die Vitallium-Legierungen“, so de Roy.

Damit verschwinden einige früher erfolgreiche, aber inzwischen auch in die Jahre gekommene Produkte aus dem Portfolio. Mit Blick auf das nach diversen Fusionen und Übernahmen international große Angebot von Werkstoffen und Produkten und auch auf die regulatorischen Anforderungen – Stichwort Medical Device Regulation – sind wohl nicht nur bei Dentsply Sirona, sondern auch bei anderen Anbietern und Unternehmen im Bereich Zahntechnik Bereinigungen und Straffungen des Produktportfolios zu erwarten. Der Schwerpunkt verlagert sich klar in den Bereich Digitales.

Anteil konventionell gefertigter Arbeiten sinkt

Der Anteil vollständig konventionell gefertigter zahntechnischer Arbeiten scheint inzwischen auch im Zahntechnik-High-End-Land Deutschland drastisch zu schrumpfen. Selbst die Totalprothetik – lange Zeit als nicht adäquat digitalisierbar eingestuft – überzeugt in ihrer digitalen Lösung inzwischen auch anspruchsvolle Experten, wie zum Beispiel Prof. Dr. Daniel Edelhoff auf der Pressekonferenz zur ADT-Jahrestagung Anfang Juni 2021 konstatierte. Aufwendige Keramik- und Kunststoffverblendungen werden ebenfalls seltener, der Anteil vollanatomischer monolithischer Kronen und Brücken steigt – entweder im lab- oder chairside gefertigt.

Mit den als Alternativen angebotenen etablierten Marken wolle man bei Dentsply Sirona die Lab-Partner bei der Umstellung auf die Zukunft mit digitalen Technologien und damit verbundenen Workflows mit ihren Partner-Zahnärzten unterstützen, so Don Casey. Das Unternehmen investiere auch in Zukunft in CAD/CAM-gestützt gefertigte Kronen und Brücken und in die Bereitstellung digitaler Workflows für die Planung und Anfertigung von Zahnersatz. Etwa mithilfe so bewährter Produkte und Marken wie dem Scanner inEos X5, die inLab-Software, die Fertigungseinheit inLab MC X5, Cercon-Zirkonoxid, Lucitone Digital Print und die IPN 3D Digitale Prothesenzähne beziehungsweise Zahnbibliotheken.

Zahntechniker in Deutschland können sich laut Aussage von de Roy mit ihren Fragen zur Produktpalette jederzeit an ihren Handelspartner oder direkt an das Service-Team von Dentsply Sirona wenden: per Telefon unter (06251) 16-1615 oder über das Kontaktformular auf der Website für die Labore.

Das Titelbild zeigt das neue Angebot zum Fräsen von Edelmetallen („Golden Surfer“ ) bei Dentsply Sirona.
Materialien Unternehmen Dentallabor Digitale Zahntechnik Zahntechnik Wirtschaft Nachrichten

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