0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
3446 Views

Chinesisches Forscherteam berichtet über Polymere mit Metall-Rückgrat

Das Polymer mit einem metallischen Rückgrat ist leitfähig sowie thermisch stabil und zeigt interessante opto-elektronische Eigenschaften.

(c) Wiley-VCH

Bisher war klar: Metall oder Kunststoff, beides in einem geht nicht. Das muss aber nicht so bleiben: In der Zeitschrift Angewandte Chemie berichtet ein chinesisches Forschungsteam jetzt über ein Polymer mit einem metallischen Rückgrat, das leitfähig sowie thermisch stabil ist und interessante opto-elektronische Eigenschaften zeigt, so die Gesellschaft deutscher Chemiker (GDCh), Herausgeber der Zeitschrift, in einer Pressemeldung.

Problem bisher: Ein schwaches Rückgrat

Aufgrund der verschiedenen elektronischen Strukturen von Metall- und Nichtmetallatomen ist es schwierig, die Eigenschaften von Metallen wie hohe thermische und elektrische Leitfähigkeit, auf Polymere zu übertragen. Polymere mit Metall-Rückgrat könnten die Vorteile beider Materialgruppen kombinieren und Wege zu neuartigen funktionalen Materialien eröffnen. Das Problem sind die schwachen Bindungen zwischen den Metallatomen, die ein Polymerrückgrat nicht so stabilisieren können wie die Nichtmetallatome konventioneller Polymere. Dem Team um Guowei Wang und Huisheng Peng ist nun die Synthese eines stabilen Polymers mit einem Rückgrat aus Nickelatomen geglückt.

Originalbeitrag: https://onlinelibrary.wiley.com/page/journal/15213757/homepage/press/202304press.html

Das Team von der Fudan University und der East China University of Science and Technology (Shanghai, China) verwendete eine kelchförmige Verbindung (Calixaren) mit vier Bindestellen als „Gerüst“ für ihr Metall-Polymer. Daran knüpften sie vier Polyaminopyridin-Ketten. Das Calixaren bündelt die vier Ketten und richtet sie parallel aus. Die Synthese der Ketten kann entweder schrittweise aus einzelnen Bausteinen erfolgen oder es werden mehrere größere Blöcke verknüpft. In Synthesezyklen, in denen Schutzgruppen und Endkappen gebunden und wieder abgespalten werden, erreichte das Team eine gleichmäßige Länge aller Ketten. Anschließend erfolgt die „Metallisierung“: Die Stickstoffatome der so erzeugten Kettenmoleküle können Nickel binden. Ihr Abstand passt dabei genau zur Länge von Metall-Metall-Bindungen, sodass die Nickelatome eine untereinander verknüpfte lineare Reihe bilden. Die vier Polyaminopyridin-Ketten umgeben die Nickelkette helikal, wie Röntgenstrukturanalysen belegten, und stabilisieren sie. So gelang dem Team die Synthese von Polymeren mit einem Nickelrückgrat mit genau kontrollierter Länge. Es wurden Varianten von drei bis zu 21 Nickelatomen hergestellt. Interessanterweise nimmt der Abstand zwischen den Nickelatomen mit zunehmender Länge der Kette ab, was die Ni–Ni-Bindungen verstärkt.

An Kettenlänge assoziierte Lichtabsorption

Die neuartigen Materialien könnten Strom leiten, sie sind thermisch stabil und lassen sich in Lösung verarbeiten. Interessant ist ihre starke, von der Länge der Kette abhängige Licht-Absorption mit schmalen Bandlücken, die vielversprechende Anwendungen in optoelektronischen Geräten und Halbleitern eröffnen könnten. Die neue Synthesestrategie könnte auch auf andere Übergangsmetalle ausgeweitet werden, wie Kupfer und Kobalt.

Reference: Materialien Nachrichten Bunte Welt

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
19. Nov 2024

„Wir Zahntechniker müssen diesen Bastel-Status abschütteln“

ZT Carsten Fischer über Mikrolayering, das QDT-Jahrbuch 2024 und die EADT
13. Nov 2024

Der neue digitale Workflow für Totalprothesen

Kulzer: Pala Mill&Cast für die effiziente und präzise Totalprothesen-Herstellung – ab November 2024 erhältlich
12. Nov 2024

Revolution durch neuen Ansatz beim 3-D-Druck?

„Midas“ im Test – Neues aus dem Team der Werkstoffkundeforschung der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik an der LMU
26. Sep 2024

Neues aus der Welt des 3-D-Drucks

SprintRay stellte auf der 3DNext EMEA 2024 Innovationen für Dental vor
18. Sep 2024

Antimikrobielle Oberflächen durch endlose chemische Reaktion

Forschende entwickeln selbstreinigende und antimikrobielle Wandfarben für öffentliche Einrichtungen oder Praxen
13. Sep 2024

BioHorizons Camlog – 55 Jahre gemeinsame Expertise

Beide feiern gemeinsam auf der EAO „The Art of Regeneration“
10. Sep 2024

Ein Adhäsiv für alle Fälle

Scotchbond Universal Plus: Zwei-Jahres-Studie attestiert optimale Performance
9. Sep 2024

Amalgam: Ausstieg 2025 statt Phase out in 2030

Septemberausgabe der Quintessenz Zahnmedizin hat den Schwerpunkt „Amalgamersatz“