Liebe Leserinnen und Leser,
unsere Gesellschaft für Kieferorthopädische Zahntechnik e.V. befindet sich im 27. Jahr und wir veranstalten das 27. Harzer Fortbildungsseminar in Braunlage. Die Zeiten sind denkbar schwierig und unsicher, umso wichtiger ist, dass unser Kongress wie gewohnt im November eines jeden Jahres stattfindet. Wie ein Fels in der Brandung, wie ein Rettungsanker auf hoher See, einfach ein Ritual, das uns Sicherheit und Beständigkeit vermittelt. Dies alles bietet unser Seminarwochenende: fachliche Fortbildung, Kommunikation zwischen Praxis und Labor und – nicht zu vergessen – das Wiedersehen mit Freunden und Kollegen.
Unser Seminarthema „Smile im Detail“ gibt viel Raum für die unterschiedlichsten KFO-Themen. Von der Frühbehandlung, 3-D-Druck, BBC-Twin bis zur Infektionskontrolle und Burnoutprävention, um nur einige Vorträge zu nennen. Unsere Referenten, die aus vielen Ländern Europas zu uns kommen, schlagen eine Brücke zum geeinten Europa und der Gemeinsamkeit um das Fortbestehen und die Weiterentwicklung der kieferorthopädischen Zahntechnik. Ungeachtet aller Ländergrenzen, Sprachbarrieren und unterschiedlichster Arbeitsweisen eint uns alle das Interesse an diesem speziellen Fachgebiet.
Prof. Jörg Lisson, Präsident der DGKFO aus Homburg, sagte: „Wer heute noch denkt, dass die Kieferorthopädie nur für ein schönes Lächeln zuständig ist, lebt ohne Zweifel im Gestern“. Dieses Zitat unterstreicht das Ansinnen unserer Fortbildungsveranstaltung. Der Vortrag von Franziska Stalder aus der Schweiz mit dem Thema: „Herstellung einer hart-weichen LKG-Trinkplatte“ ist ein Beispiel dafür. Sie erläutert die Herstellung einer Trinkplatte, die dazu dient, Neugeborene und Babys mit einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte mit Nahrung zu versorgen.
Die Kieferorthopädie muss mit der Zeit gehen und alle Zahntechniker werden feststellen, dass das klassische Handwerk sich dem Wandel der Zeit anpassen muss. Zu diesem Thema haben wir mehrere Beiträge, z. B. von Dr. Florian Gebhart, Silvan Eichenseer und Stephan Winterlik. Sie beleuchten die Digitalisierung aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Dr. Gebhart aus der Sicht eines Kieferorthopäden, Silvan Eichenseer aus der Sicht eines kieferorthopädisch tätigen Zahntechnikers und Stephan Winterlik betrachtet dieses Thema unter anderem aus betriebswirtschaftlicher Sicht.
Unser diesjähriges Programm ist eine gute Mischung aus vielen interessanten Themen, verteilt über ein ganzes Wochenende. Nicht zu vergessen unser Rahmenprogramm, das den Austausch und das Miteinander forciert. Viele neue Mitglieder schmunzeln über den Begriff des „Baudenabends“ und auch im Vorstand und Beirat kam des Öfteren die Frage auf, ob es nicht Zeit ist, eine andere Bezeichnung zu suchen. Hier sind wir wieder am Anfang dieses Textes: Rituale geben Sicherheit. Sicherlich ist der Begriff Baudenabend nicht mehr zeitgemäß, aber für viele Teilnehmer ein Begriff mit Erinnerungen. Ich verspreche Ihnen, dass unser 27. Harzer Fortbildungsseminar wieder ein Erfolg wird, zu dem die Dentalindustrie mit ihrer Dentalausstellung beiträgt. Der Quintessenz Verlag steht ebenfalls hinter unserem Verein und widmet ihm dafür die Oktoberausgabe, in der viele Beiträge über die Kieferorthopädie versammelt sind. An dieser Stelle möchte ich mich dafür herzlich bedanken.
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!
Mit lieben Grüßen aus Halle/Saale
Berit Junghanns
Die Abstracts aller Beiträge des aktuellen Hefts und weiterführenden Links zu den früheren Ausgaben finden Sie hier.