0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1911 Views

Schmerzmittel helfen oft nicht – Zum Internationalen Tag des Clusterkopfschmerzes am 21. März

Der Frühling ist für die meisten Menschen eine Zeit der Freude. Doch für Menschen, die am sogenannten Clusterkopfschmerz leiden, kann jetzt wieder eine sehr belastende und schmerzhafte Phase beginnen. Diese seltene Kopfschmerzform äußerst sich in wiederholten, stärksten Schmerzattacken. Sie tritt häufig in Episoden auf, die sich zumeist im Frühjahr und Herbst über mehrere Wochen bemerkbar machen.

Um auf das seltene Erkrankungsbild aufmerksam zu machen und eine früheren Diagnose und besseren Behandlung des Krankheitsbilds zu fördern, findet am 21. März 2018 der Internationale Tag des Clusterkopfschmerzes statt.

Rund 120.000 Menschen in Deutschland betroffen

Beim Clusterkopfschmerz handelt es sich um eine Kopfschmerzerkrankung, die nur etwa 0,1 Prozent der Bevölkerung und damit etwa 120.000 Menschen in Deutschland betrifft. Diese Kopfschmerzform besteht aus zum Teil in Episoden auftretenden, täglich mehrfachen, stärksten und halbseitigen Kopfschmerzattacken, die häufig verbunden sind mit einseitigem Naselaufen, Augentränen und Bewegungsunruhe. Etwa 90 Prozent der vor allem männlichen Betroffenen leiden unter der episodischen Verlaufsform, bei der es zumeist im Frühjahr und Herbst über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen zu andauernden Kopfschmerzepisoden kommt. Bei etwa 10 Prozent der Betroffenen findet sich eine ganzjährige chronische Ausprägung des Clusterkopfschmerzes.

Seltene Kopfschmerzform oft erst nach Jahren diagnostiziert

„Da Clusterkopfschmerzen einen eher seltenen Kopfschmerz darstellen, wird diese Kopfschmerzart häufig erst nach vielen Jahren erkannt und auch adäquat behandelt“, sagt Prof. Dr. Martin Tegenthoff, Direktor der Neurologischen Klinik am BG Universitätsklinikum Bergmannsheil im Bochum. „Dies ist umso bedauerlicher, da es sich bei den Clusterkopfschmerzen um extrem heftige Schmerzen handelt und normale Schmerzmittel in der Regel nicht helfen.“ Dies erklärt, warum unbehandelte Patienten aufgrund der hohen psychischen Belastung durch dieses Krankheitsbild im Einzelfall sogar an Selbstmord denken.

Dr. Philipp Stude, niedergelassener Neurologe in Bochum, macht Betroffenen Mut: „Clusterkopfschmerzen sind in der überwiegenden Zahl der Fälle gut behandelbar. Dabei besteht die Akuttherapie entweder in der Inhalation von reinem medizinischem Sauerstoff oder der Gabe von Triptanen als Nasenspray oder als Injektion.“ Vorbeugend können darüber hinaus andere Medikamente, wie Kortison, Verapamil oder Lithium eingesetzt werden. Inwieweit sogenannte monoklonale Antikörper gegen den Botenstoff CGRP eine innovative effektive Behandlungsoption darstellen, wird aktuell in klinischen Studien geprüft. „Bei medikamentös nicht ausreichend behandelbaren Verläufen besteht auch die Möglichkeit einer sogenannten Neurostimulation mittels eines Implantats im Bereich des Gesichtsschädels“, ergänzt Stude.

Hochqualifizierte Betreuung in spezialisierten Zentren

Die Deutsche Selbsthilfeorganisation der Patienten mit Clusterkopfschmerz (CSG) hat Kliniken und Praxen als Clusterkopfschmerz-Kompetenzzentren (CCC) zertifiziert. In diesen Zentren finden die betroffenen Patienten eine hochqualifizierte Beratung und Betreuung. Aktuell sind in Deutschland elf Kliniken und Praxen als Clusterkopfschmerz-Kompetenzzentren anerkannt. Eines dieser Kompetenzzentren befindet sich in Bochum mit der neurologischen Facharztpraxis Dr. Stude und der Neurologischen Klinik des BG Universitätsklinikums Bergmannsheil. Beide unterstützen die Aktion mit einer gemeinsamen Veranstaltung am 24. April 2018 um 18 Uhr, im „Blue Square“, Kortumstraße 90 in Bochum (Anmeldung: 0234/302-0), bei der die Experten des Zentrums unter anderem über den Clusterkopfschmerz auf.

Nähere Informationen zum Internationalen Tag des Clusterkopfschmerzes gibt es auf den Seiten der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft und des Bundesverbands der Clusterkopfschmerz-Selbsthilfegruppen.

Titelbild: WeAre/shutterstock.com
Reference: BG Universitätklinikum Bergmannsheil Interdisziplinär Bunte Welt

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
17. Jul 2024

PKV-Stellungnahme zum BIPAM

Aufbruch in Prävention und Gesundheitsförderung sowie transparente und gut strukturierte Zuständigkeiten gefordert
16. Jul 2024

Hochwertige pflanzliche Öle sind gesünder als Butter

Aktuelle internationale Studie bestätigt den Einfluss der Ernährung auf Blutfettprofile
16. Jul 2024

Gesund von klein auf

Universitätsmedizin Greifswald stärkt Kinderzahnheilkunde
16. Jul 2024

Der deutsche Preis für Seniorenzahnmedizin 2024 wurde dreimal vergeben

Herausragende Auszeichnungen für Forschung und Projekte in der Seniorenzahnmedizin
15. Jul 2024

Zahnärzte: Wirtschaftliche Stimmung verbessert

2. Quartal 2024: Für Negativ-Stimmung sorgen vor allem Entscheidungen von Politik und Selbstverwaltung
15. Jul 2024

FVDZ: Konkretisierungen sind willkommen – ‚Downsizing‘ ausschließen

Stellungnahme zum BMG-Referentenentwurf zur zahnärztlichen Approbationsordnung
11. Jul 2024

Lachgas als Partydroge wird zunehmend ein Gesundheitsproblem

Neue Daten aus Frankreich zeigen Anstieg schwerer Folgeerkrankungen durch Freizeitkonsum von N2O – auch NRW meldet starken Anstieg
11. Jul 2024

Curriculum Implantologie – jetzt auch im Süden

Der BDIZ EDI legt einen weiteren profunden Grundkurs Implantologie auf