„Buchen Sie Ihren nächsten Besuch einfach online“ – einen solchen Hinweis findet man immer häufiger in Zahnarztpraxen. Im Praxismanagement tut sich einiges. Von der unproblematischen Terminvereinbarung über die gezielte Behandlungsvorbereitung bis hin zu einer vereinfachten Stammdatenverwaltung verspricht die moderne Technologie eine schöne neue Arbeitswelt. Welche Chancen bergen die digitalen Möglichkeiten tatsächlich? Antworten bietet die Messe Fachdental Südwest/id infotage dental Stuttgart, die am kommenden Freitag, 20. Oktober startet (bis Samstag, 21. Oktober).
„Workflows erleichtern, Ressourcen nutzen“
Das Verhältnis Zahnarztpraxis-Patient ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Daher verwundert es kaum, dass gerade die Digitalisierung von Patientenkontakten kontrovers diskutiert wird. Zu Unrecht, findet Katrin Müseler von der Holzgerlinger solutio GmbH, einem führenden Anbieter im Bereich der Praxismanagement-Software: „Die Digitalisierung einer Zahnarztpraxis ist mit einer Effizienzsteigerung verbunden – ob beim Umsatz, der Zeit oder der Qualität von Arbeitsabläufen. Zahlreiche Workflows lassen sich erleichtern und beschleunigen, sodass Ressourcen besser genutzt werden können.“
Transparente Behandlung
Im Vergleich zur Arbeit mit Karteikarten profitieren Patienten so schon beim Empfang von kürzeren Wartezeiten und einem verbesserten Service. Auch die Behandlungsplanung wird durch den Einsatz digitaler Technologien transparenter. Nach dem Bausteinprinzip gespeicherte Behandlungskomplexe ermöglichen eine lückenlose Aufklärung direkt nach der Diagnose – etwa darüber, „welche Termine für eine Behandlung notwendig sind und welche Kosten gegebenenfalls dafür anfallen“, so Müseler.
Andere Formen der Transparenz entwickeln sich derweil im Internet: Die Selbstinformation des Patienten auf Praxis-Bewertungsportalen ist ein Trend, der sich in einer wachsenden Anzahl von Plattformen und deren Besuchern abzeichnet. Wer sich dem digitalen Wandel nicht verschließt, nutzt diese für Ärzte kostenpflichtigen Angebote zu Patientengewinnung und -bindung, etwa durch den simplen Hinweis „Bewerten Sie uns Im Internet unter...“.
Mehr Zeit für den Patienten
Freilich erfolgt die digitale Umstellung einer Praxis nicht einfach per Mausklick. Der Aufwand für Systemeinrichtung und Datenumschichtung lohnt sich jedoch unter vielen Aspekten: So führt die digitale Arbeitszeiterfassung letztlich zu einer besseren Stimmung im Team, Home-Office-Arbeitsplätze für Verwaltungsaufgaben werden möglich, und der gefürchtete „Terminstau“ nimmt ab. Müseler: „Zur digital vernetzten Zahnarztpraxis der Zukunft gehören auch mobile Apps, die im Handumdrehen wichtige Zahlen liefern oder die automatische Übertragung von Patientenfotos in das digitale System sicherstellen.“
Inzwischen setzen immer mehr Praxen auf digitale Systeme. „Gerade bei Neugründungen wird im Idealfall alles volldigital angelegt“, sagt Katrin Müseler. „So erhält man von Beginn an eine Arbeitsroutine im digitalen Workflow und lernt, elektronische Systeme gewinnbringend zu integrieren.“ Eine klassische Win-win-Situation, denn im digital erleichterten Praxisalltag bleibt Personal und Zahnarzt künftig mehr Zeit für ihre Patienten.