0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1842 Views

Berufsrechtliche Risiken und Gefahren für Patienten – BZÄK-Vorstand fordert Maßnahmen

Erfolgt die Ausübung der zahnärztlichen Tätigkeit in der Rechtsform einer juristischen Person, zum Beispiel durch eine Zahnheilkunde-GmbH, wie sie zum Beispiel bei MVZ oft gewählt wird, kann die Kammer nicht die Einhaltung des Berufsrechts überwachen – denn juristische Personen sind nicht Mitglieder der Zahnärztekammern. Das birgt berufsrechtliche Risiken für die dort tätigen Zahnärzte und für die Patienten, so der Vorstand der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Er fordert daher Maßnahmen, um auch Zahnarztpraxen und MVZ in Form juristischer Personen der Kontrolle durch die Kammern zugänglich zu machen.

Berufsordnung sichert Patientenschutz

Die Ausübung der Zahnheilkunde könne auch durch Zahnheilkundegesellschaften, etwa Zahnheilkunde-GmbHs, erfolgen. Die Gründer versprechen sich davon Größenvorteile und Verbundeffekte und nicht zuletzt die „gezielte Hereinnahme von Fremdkapital“, so die BZÄK. Neben diversen, vormals noch nicht voraussehbaren Problemen zeigen sich nun auch deutlich die berufsrechtlichen Schwachstellen: Die Berufsordnungen der (Landes-)Zahnärztekammern regeln für jeden Zahnarzt verbindlich dessen Verhalten. Die Festlegung der Berufspflichten dient unter anderem dazu, die Qualität der zahnärztlichen Tätigkeit im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung sicherzustellen, berufswürdiges Verhalten zu fördern und berufsunwürdiges Verhalten zu verhindern – kurz, dem Patientenschutz.

Kammern derzeit ohne Handhabe gegen Fehlverhalten

Erfolgt die Ausübung der zahnärztlichen Tätigkeit in der Rechtsform einer juristischen Person, kann die Einhaltung des patientenschützenden Berufsrechts nicht durch die Kammer überwacht werden, denn juristische Personen sind nicht Mitglieder der Zahnärztekammern.


BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel (Bild:BZÄK/Lopata)

„Die Erfahrung zeigt, dass aber gerade Großstrukturen eine Tendenz zur Gewinnmaximierung unter Inkaufnahme von Über-, Unter- oder Fehlversorgung haben, insbesondere dann, wenn diese Strukturen in den Einfluss von ausschließlich gewinnorientierten Großinvestoren geraten“, so der Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Dr. Peter Engel. „Tendenzen, denen mit den Mitteln des Berufsrechts effektiv und nachhaltig begegnet werden könnte.“

Pflichtmitgliedschaft ermöglichen

Aus diesem Grund hat sich der BZÄK-Vorstand in seiner Sitzung vom 24. Oktober auf folgende Forderungen verständigt: Um den Kammern die Möglichkeit zu geben, ihrer Gemeinwohlverpflichtung Rechnung zu tragen, sei zum einen für die Pflichtmitgliedschaft der juristischen Personen in den (Landes-)Zahnärztekammern Sorge zu tragen. Zum anderen müsse den Risiken von Fehlanreizen durch den Einfluss von renditeorientierten Kapitalgebern durch gesetzgeberische Maßnahmen begegnet werden.

„Beides ist unerlässlich, um einen umfassenden Schutz der Patienten vor Fehlentwicklungen zu gewährleisten, unabhängig davon, ob die zahnärztliche Leistung von einem Einzelzahnarzt oder einer juristischen Person erbracht wird“, so die BZÄK.

Titelbild: Shutterstock, KittyVector
Reference: Bundeszahnärztekammer Politik Praxisführung

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
Geld mit Geldscheinen, einem Kugelschreiber in oberer Bildhälfte und einer Gesundheitskarte und Münzen im Vordergrund.
14. Aug 2025

TK legt mit Spardiktat „Axt an zahnmedizinische Versorgung“

KZBV kritisiert 10-Punkte-Plan der Techniker Krankenkasse scharf
Schmuckbild Kalenderblatt August
12. Aug 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – August 2025
Apothekerin in weißer Kleidung (links) hält Kartenlesegerät auf der Theke Fest. Ein Mann (rechts) steckt seine Versichertenkarte in das Kartenlesegerät.
11. Aug 2025

Ist das das Sommerloch oder die Ruhe vor dem Sturm?

Dr. Uwe Axel Richter zu Reformbedarf und zum Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen
Das Visual des Podcasts „Dental Minds“, ein schwarzes W mit weißem Kopfhöhrer und dem Schriftzug „Dental Minds“ links, rechts das Porträtfoto von Dr. Romy Ermler in Schwarzweiß, alles auf grünem Hintergrund
7. Aug 2025

„Wir wollen eine freie Gebührenordnung“

Hilfestellungen für die Praxen zur GOZ, Abgrenzung zur GOÄneu, Unterstützung junger Kolleginnen und Kollegen und Abgeber – Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der BZÄK, zu Gast in Folge #29 von Dental Minds
Schmuckbild: ein älterer Mann steht mit einer Fachverkäuferin in einem Fachgeschäft für medizinische Hilfsmittel und lässt sich einen Elektrorollstuhl erklären, im Hintergrund Rollatoren und Rollstühle.
5. Aug 2025

GKV-Spitzenverband fordert mehr Transparenz bei Mehrkosten

Ausgaben für Hilfsmittel auf 11,5 Milliarden gestiegen – Industrieverband hält Bericht für unnötig und bürokratisch
Der Gewinner Dr. Robert Heym steht mit einem männlichen und sieben weiblichen Teammitgliedern in einer Reihe, alle haben eine gelbe Rose in der Hand, eine junge Frau hält die eingerahmte Urkunde. Links davon steht Dr. Karsten Heegewaldt, Präsident der ZÄK Berlin, und applaudiert.
4. Aug 2025

Berlins beste Ausbildungspraxis für ZFA 2025 ausgezeichnet

ZÄK Berlin: Würdigung von Zahnarztpraxen, die durch Engagement, Innovation und Qualität überzeugen
Eine Frau mit Kittel und Kopfhaube sitzt mit einem medizinischen Katheter vor einer Prüfstation mit zwei Bildschirmen und führt eine Qualitätskontrolle durch.
1. Aug 2025

Kleine und mittelständische Unternehmen stärker in den Fokus nehmen

Haupttreiber für Innovationen auch bei Zulassungsprozessen entlasten – BVMed zum EU4Health-Programm
Schmuckbild: Wegweiser Notaufnahme, darunter ein Stoppschild
29. Jul 2025

Viele gehen direkt in die Notaufnahme

Repräsentative Befragung im Auftrag der AOK – bessere Steuerung im Zuge der geplanten Notfallreform dringend erforderlich