Babys, deren Eltern den Schnuller zum Saubermachen selbst in den Mund nahmen, könnten einen gesundheitlichen Vorteil haben, berichtet das Ärzteblatt vom 16. November. In einer vom Henry-Ford-Hospital initiierten US-Studie zeigten diese Kinder einen geringeren IgE-Spiegel. IgE-Antikörper spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Allergien und Asthma. Die Ergebnisse präsentierte das Detroiter Forscherteam beim American College of Allergy, Asthma and Immunology Meeting.
An der Studie nahmen 128 Mütter teil, die gefragt wurden, wie sie den Schnuller ihres Babys säuberten. Die meisten nutzten Wasser und Seife, einige wuschen ihn in kochendem Wasser oder in der Geschirrspülmaschine. Neun der befragten Mütter gaben an, den Schnuller selbst abzulecken. Die Forscher verglichen die IgE-Werte der Babys bei der Geburt und nach sechs Monaten. Schon nach 18 Monaten fanden sie einen signifikant niedrigeren IgE-Spiegel für Babys, deren Mütter den Schnuller zum Säubern selbst in den Mund genommen hatten. Dieser Unterschied wurde erstmals nach etwa zehn Monaten sichtbar.
Nach zehn Monaten erste Unterschiede
Die Forscher vermuten, Eltern könnten gesunde Mundbakterien in ihrem Speichel übertragen, die die frühe Entwicklung des Immunsystems ihres Kindes beeinflussen. Einen kausalen Zusammenhang kann die Studie aber nicht nachweisen.
Die Ergebnisse stimmen mit denen einer schwedischen Studie überein (Pediatrics 2013). Damals konnte ein Zusammenhang beobachtet werden zwischen Eltern, die den Schnuller ihres Babys im eigenen Mund säuberten und einem verringerten Risiko für Allergien.
Die Erstautorin Eliane Abou-Jaoude warnt Eltern dennoch vor voreiligen Schlussfolgerungen. Das Risiko für Allergien könne man durch diese Art der Schnullerreinigung nicht unbedingt verringern. Weitere Untersuchungen seien erforderlich, um die Korrelation genauer zu untersuchen.