0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1942 Views

Die Rolle der Keimwelt bei Krebserkrankungen – neue Erkenntnisse, neue Therapien

Nach dem Karies-Erreger ist Helicobacter pylori der häufigste pathogene Keim der Menschheit. Fast 90 Prozent der PatientInnen mit einem Magenkarzinom hatten zuvor eine Infektion mit diesem Bakterium. Auch in der komplexen Darmwelt des Menschen, der Mikrobiota, wird eine von mehreren Ursachen für Krebserkrankungen vermutet. Am 5. September treffen sich in Innsbruck internationale Top-ForscherInnen, um über die aktuellsten Erkenntnisse und Therapien zu diskutieren, so eine Meldung auf idw online.

Infektion meist harmlos – die Folge nicht

Als der Helicobacter-Keim in den Achtzigerjahren per Zufall entdeckt wurde, ging die Fachwelt noch davon aus, dass im sauren Milieu der Magenschleimhaut keine Bakterien wachsen können. Der Pathologe Robin Warren und der medizinische Registrator Barry Marshall erhielten 2005 den Nobelpreis für ihre überraschende Entdeckung von „Helicobacter pylori“. Seit 2018 ist Herbert Tilg, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin I der Universität Innsbruck, Vorsitzender der „Europäischen Helicobacter und Mikrobiota Studiengruppe“ (EHMSG). Auf Grund der rasanten Forschungsergebnisse zur Keimwelt des Darms hat sich das Forschungsziel der Vereinigung um das Themengebiet Mikrobiota erweitert. Jährlich findet ein Treffen statt, bei dem sich internationale Top-ExpertInnen über neue Erkenntnisse und Therapiemöglichkeiten austauschen. Das Meeting mit 500 bis 600 TeilnehmerInnen aus aller Welt findet vom 5. bis 7. September erstmals in Innsbruck statt.

Antibiotikaresistenzen auch hier ein Thema

Für die meisten Menschen ist eine Helicobacter-Infektion harmlos. Nur bei einem aus sechs Betroffenen kommt es in der Folge zu einer Magenerkrankung wie einer Entzündung, einem Geschwür oder Krebs. Die Übertragung folgt von Mensch zu Mensch. „Der gesteigerte Hygienestandard hat hierbei in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Rückgang der Infektionsrate geführt. Auch die Behandlungsmöglichkeiten sind sehr gut, es gibt daher wesentlich weniger Magengeschwüre, die noch durch diesen Erreger verursacht sind“, erklärt Tilg. Die Behandlung der Infektion erfolgt mit mehreren Antibiotika. „Dabei ist die Bildung von Resistenzen derzeit eine der größten Herausforderung“, sagt Tilg. Mehrere Vorträge beim EHMSG-Meeting in Innsbruck beschäftigen sich daher mit diesem Thema.

Auch der Forschungsbedarf ist noch sehr groß. „Wir können noch nicht vorhersagen, wer nach einer Helicobacter-Infektion erkrankt und wer nicht.“ Dabei ist diese Erkenntnis sehr wichtig, denn fast 90 Prozent der PatientInnen mit einem Magen-Karzinom hatten zuvor eine Helicobacter-Infektion.

Rolle der Keimwelt bei Krebserkrankungen

Jeder Mensch hat rund ein Kilogramm an Keimen in seinem Darm. „Die Erforschung der Mikrobiota ist weltweit eines der wichtigsten Forschungsthemen. Es gibt zunehmend Hinweise, dass die gastrointestinale Mikrobiota auch bei verschiedenen Krebsformen im Verdauungstrakt eine Rolle spielt“, so Tilg. Weitere Forschungen sollen dazu beitragen, dass Krebserkrankungen der Speiseröhre, des Magen oder Dickdarms besser therapiert werden können.

Shutterstock.com/Giovanni Cancemi
Reference: Medizinische Universität Innsbruck Bunte Welt Interdisziplinär

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
Aus einer Papiertüte schauen eine Avocado, Tomaten, Spaghetti und Möhren heraus. Drum herum liegen Bananen, rote Paprika, eine Zucchini, Äpfel, Kiwis, Mandeln, Kichererbsen, Granatapfelkerne und Granatapfelkerne, verschiedene Bohnensorten, und eine Flasche mit oranger Flüssigkeit.
22. Aug 2025

Nicht nur einzelne chronische Erkrankungen beeinflussbar

Studie der Universität Wien: Pflanzenbasierte Ernährung kann das Risiko von Multimorbidität senken
Die Besucher in sommerlicher Kleidung stehen mit Geschäftsführerin Claudia Stöhrle zusammen auf einer Treppe. Im Hintergrund sind Sträucher und Nadelbäume zu sehen.
22. Aug 2025

Begeisterung über die Fortschritte in der Dentaltechnik

Ein Besuch in der Dentaurum Firmenzentrale als Teil der Sommeraktion „Schau mal, wo Du lebst“
Ein Exoskelett für eine rechte Hand aus hellgrauen Kunststoffteilen auf Holzboden.
21. Aug 2025

Exoskelett: So einzigartig wie jede Hand

Stütz- und Bewegungsstrukturen ebnen den Weg zurück in den Alltag –3D-Druck ermöglicht individuelle Anfertigung
Zahnmedizinische Angestellte (links) und Zahnärztin mit Fotoapparat (rechts) stehen vor einer Behandlungseinheit, in der Mitte liegt eine Patientin auf dem Behandlungsstuhl.
18. Aug 2025

Arbeitszeit pro Kopf auf Rekordhoch – vor allem durch Frauen

Durchschnitt liegt aktuell bei annähernd 29 Stunden pro Woche
In einer Reihe stehen neun Personen auf der Bühne der Abschlusspressekonferenz der FISU World University Games Rhine-Ruhr 2025, deren Logo im Hintergrund auf einer großen Leinwand zu sehen ist. An vierter Stelle von link steht Anna Monta Olek, die sich die Goldmedaille Judo in der Klasse bis 78 kg erkämpft hat. Sie trägt ein rotes Sportshirt, eine schwarze Trainingshose und weiße Sportschuhe, um den Hals hängt ihre Goldmedaille.
15. Aug 2025

„Hochschulsport auf eine neue, internationale Bühne gehoben“

FISU World University Games: Rhine-Ruhr 2025 setzt neue Maßstäbe – deutsches Team mit 40 Medaillen auf Rang sechs
Eine blonde Frau sitzt erschöpft und hält eine Flasche mit Wasser in der linken Hand. Links beugt sich ein Mann zu ihr und hält ihr mit ein weißes Tuch an die Stirn. Rechts beugt sich eine junge Frau zu ihr und stützt ihr mit dem rechten Arm den Rücken. In der anderen Hand hält die junge Frau einen Strohhut.
14. Aug 2025

Mit Diabetes sicher durch die heißen Tage kommen

Körpereigene Temperaturregulation ist oft beeinträchtigt – Deutsches Diabetes-Zentrum gibt Verhaltenstipps
Hand (links) hält einen fossilen schwarz verfärbten DInosaurierzahn mit Wurzel.
13. Aug 2025

Dinosaurierzähne als Klima-Zeitkapsel

Neue Technologie rekonstruiert Kohlenstoffdioxidgehalt und Photosyntheseleistung aus fossilem Zahnschmelz
Im Hintergrund ist die große leere Bühne des Dua-Lipa-Konzerts in Mailand zu sehen. Über der Bühne ist links und rechts Werbung für Coca Cola, in der Mitte steht I Days. Links und rechts neben der Bühne sind zwei große Leinwände mit dem Bild einer jungen, lächelnden Frau, die makellose Zähne zeigt. Darauf steht der Schriftzug Bredent Medical. Im Vordergrund steht das Publikum.
13. Aug 2025

Auf Tour mit Dua Lipa

Bredent Medical: Markenpräsenz als On-Screen Advertiser auf Radical Optimism Tour 2025