0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2025 Views

Entdeckung ermöglicht erfolgreiche Behandlung und die weitere Impfung mit AstraZeneca

(c) peterschreiber.media/shutterstock.com

Im Zusammenhang mit der Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin können in sehr seltenen Fällen Hirnvenenthrombosen auftreten. Dabei kommt es zum Verschluss einer Vene im Gehirn – ausgelöst durch ein Blutgerinnsel. Transfusionsmediziner um den Greifswalder Forscher Prof. Dr. med. Andreas Greinacher haben herausgefunden, was diese Thrombosen auslöst und wie diese behandelt werden können. „Dies ist ein echter Fortschritt, denn die Menschen können sich nun bedenkenlos mit diesem Impfstoff impfen lassen“, so Greinacher zur Bedeutung der Forschungsergebnisse. Die Komplikationen treten ohnehin nur in extrem seltenen Fällen auf.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt

„Sollten die Hirnvenenthrombosen zukünftig auftreten, können wir sie erfolgreich behandeln“, so der Experte, der Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin am Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald ist.

Nach einer Impfung bildet der Körper Abwehrstoffe. In sehr seltenen Fällen bilden Geimpfte spezielle Antikörper, die sich an Thrombozyten, auch Blutplättchen genannt, binden. Die Blutplättchen werden durch die Bindung aktiviert. Normalerweise dichten diese Thrombozyten bei der Wundheilung Schädigungen an Gefäßen ab, damit es zum Stopp einer Blutung kommt. Werden Blutplättchen aktiviert, ohne dass eine Blutung besteht, können sich Gerinnsel im Blut bilden, welche die Gefäße verstopfen können. Es kommt zu einer sogenannten Thrombose. „Was genau die Bildung der speziellen Antikörper auslöst, ist noch unklar, daran forschen wir weiter“, so Greinacher.

Antikörpertest gibt Gewissheit

Transfusionsmediziner um Greinacher haben jetzt das Blut von sieben Betroffenen untersucht, um die Entstehung der Thrombosen nachzuvollziehen. Außerdem haben die Forscher ein Testverfahren entwickelt, das hilft, die nach der Impfung auftretenden Antikörper zu erkennen. „Dieses Verfahren testet, ob die speziellen Abwehrstoffe im Blut vorhanden sind. Dieser Test kann angewendet werden, wenn es nach der Impfung zu entsprechenden Symptomen einer Thrombose kommt“, sagt Greinacher. Menschen, die nach der Impfung Schmerzen im Bein oder ungewöhnlich starke Kopfschmerzen spüren, sollten umgehend einen Arzt aufsuchen.

Verdächtig sind späte Symptome wie Kopf- oder Beinschmerzen

Hierbei ist die Immunreaktion, die ein bis zwei Tage nach der Impfung auftritt, zu unterscheiden von Komplikationen, die sich in der Regel erst ab Tag vier nach der Impfung bemerkbar machen. „Ich rate Patientinnen und Patienten daher einen Arzt aufzusuchen, wenn sie nach drei Tagen noch immer Symptome haben oder diese nach kurzer Pause wieder neu auftreten“, so der Transfusionsmediziner. Da es sehr unwahrscheinlich ist, dass sich Thrombosen nach einer Impfung bilden, betont der Experte, dass es keinen Grund gebe, bereits bei leichten Immunreaktionen ein bis zwei Tage nach der Impfung eine Untersuchung auf Thrombosen zu beginnen.

Einfache, schnelle Behandlung

Die Forscher haben auch eine Behandlungsmethode gefunden. Durch ein intravenöses Immunglobulin (ivIgG) können die Blutplättchen blockiert und der Mechanismus gehemmt werden. Die Blutgerinnsel können dann durch gerinnungshemmende Medikamente aufgelöst werden. Die Diagnosestellung erfolgt durch den behandelnden Arzt vor Ort, die Therapie sollte in jedem mittelgroßen Krankenhaus verfügbar sein.
„Die Forschungsergebnisse sind von großer Bedeutung für die weitere Bewältigung der Pandemie, da der AstraZeneca Impfstoff weiterhin angewendet werden kann und es nun für die sehr selten auftretenden Thrombosen Behandlungsmöglichkeiten gibt“, so Prof. Dr. med. Hubert Schrezenmeier, Vorsitzender der DGTI.

 

Reference: Nachrichten Bunte Welt Menschen

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
25. Nov 2024

Lauterbachs „Revolution“ wird zum Trauerspiel

Von fehlenden Mathekenntnissen, geschassten Ministerinnen, Krankenhauspleiten und Risiken für die Praxen – die Kolumne von Dr. Uwe Axel Richter
25. Nov 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – November 2024
21. Nov 2024

Vom regionalen Depot zum überregionalen Familienunternehmen

Jürgen Richter tritt nach 56 Jahren von der Geschäftsleitung bei „GERL.“ zurück
20. Nov 2024

Rauchstopp: Wenn nicht jetzt – wann dann?

BZgA informiert zum Welt-COPD-Tag am 20. November
19. Nov 2024

Ärzte ohne Grenzen geben bei Voco Einblicke in ihre Arbeit

Dentalhersteller spendet auch in diesem Jahr 20.000 Euro an die Hilfsorganisation
18. Nov 2024

Die Anliegen der aktiven Zahnärzteschaft vertreten

Die verkleinerte Bundesversammlung sollte nun auch jünger und repräsentativer für die Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Praxis werden
18. Nov 2024

Mehr Transparenz, Flexibilität und Komfort

Die ZA führt neues Rechnungsportal ein – Überblick über alle relevanten Rechnungsdokumente
15. Nov 2024

Dentaurum bleibt dem Standort Deutschland treu

Dentalunternehmen investiert umfassend in Standort Ispringen