0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2948 Views

FH Münster: Konfokalmikroskop ermöglicht Forschung an neuem Implantat-Beschichtungssystem

Mit dem neuen Konfokalmikroskop am Fachbereich Maschinenbau der FH Münster kann Julian Hasselmann seine Untersuchung für ein neuartiges Prothesen-Beschichtungssystem umsetzen.

(c) FH Münster/Frederik Tebbe

Stück für Stück tastet der Laserstrahl die Probe ab. Nur ein Bruchteil der zu untersuchenden Silberionen-Beschichtung wird per Lochblende untersucht – und nach und nach kann das Konfokalmikroskop somit ein 3-D-Modell erstellen, das Julian Hasselmann in seiner Forschung einen entscheidenden Schritt voranbringt.

Die Anschaffung ist neu im Labor für Werkstofftechnik am Fachbereich Maschinenbau der FH Münster, das von Prof. Dr. Gerhard Gevelmann und Dr. Miriam Laubrock geleitet wird. Das Konfokalmikroskop hilft nicht nur Doktoranden wie Hasselmann, sondern bereitet auch Studierende künftig noch besser auf das spätere Ingenieursleben vor.

Per Schall aktivierbare, antibakterielle Beschichtung

Hasselmann ist Absolvent der FH Münster und promoviert eigentlich an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) in der experimentellen Orthopädie im Universitätsklinikum Münster (UKM) unter Leitung von Dr. Dr. Martin Schulze. Jedoch ist er auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter auf dem Steinfurter Campus tätig – und eine Kooperation zwischen dem Labor für Werkstofftechnik und dem UKM ermöglicht ihm, seine Arbeit auch an der FH Münster durchzuführen. Hasselmann arbeitet bereits seit seiner Masterarbeit an einem Forschungsprojekt mit, in dem ein spezielles Beschichtungssystem für Endoprothesen entwickelt wird, das Infektionen vorbeugen soll: Eine darauf aufgetragene mit Silberionen versetzte Beschichtung kann durch einen gezielten Schallstoß mithilfe eines sogenannten Stoßwellengeräts aktiviert werden, wodurch der antibakterielle Wirkstoff freigesetzt wird.

Das Mikroskop ist in der Lage, per Laser hochaufgelöste 2-D- und 3-D-Modelle von Oberflächen zu erstellen. Bild: FH Münster/Frederik Tebbe
Das Mikroskop ist in der Lage, per Laser hochaufgelöste 2-D- und 3-D-Modelle von Oberflächen zu erstellen. Bild: FH Münster/Frederik Tebbe

Proben müssen nicht aufwändig präpariert werden

Hasselmanns Aufgabe ist es unter anderem, die Oberfläche der Beschichtung auf ihre Rauheit oder ihren Verschleiß nach tribologischen Prüfungen zu untersuchen und die Schichtdicke zu bestimmen. Das Konfokalmikroskop sei für diese Arbeit unabdingbar. „Bei den Beschichtungen handelt es sich um weiche Oberflächen“, erklärt er. „Das Gerät arbeitet per Laser, also berührungslos, und beschädigt das Material somit nicht.“
Das Konfokalmikroskop kann verschiedene Materialien mit unterschiedlicher Beschaffenheit untersuchen, ohne dass die Proben wie bei anderen Mikroskopen dafür aufwändig präpariert werden müssen. „Eine Auflösung im Sub-Nanometer-Bereich ist damit möglich. Man kann damit sowohl 2-D- als auch 3-D-Modelle anfertigen, um das Material noch genauer zu analysieren.“ Möglich ist dies, da das Mikroskop durch eine Lochblende lediglich Licht im Fokusbereich erfasst und dadurch Aufnahmen mit hoher Auflösung erzeugt.

An der FH Münster kommt das neue Mikroskop nun sowohl in Praktika als auch bei Abschluss- und Projektarbeiten zum Einsatz. „Die Konfokalmikroskopie wird auch in der Industrie angewandt“, erklärt Hasselmann, der am Fachbereich Maschinenbau neben seiner Promotion unterrichtet. „Die Studierenden können das Verfahren damit schon bei uns kennenlernen und werden so noch besser auf das Berufsleben vorbereitet.“

Reference: Nachrichten Implantologie

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
13. May 2024

Der Unterschied zwischen Reibungshitze und Nestwärme

Dr. Uwe Axel Richter zum sich immer kleinteiliger auslebenden Führungsanspruch der Politik und der Frage, was Standespolitik noch bewegen kann
13. May 2024

Klares Bekenntnis zu Demokratie, Pluralismus und Menschenrechten

Gesundheitsgipfel gefordert – 128. Deutscher Ärztetag verabschiedet Resolution und diskutiert unter anderem über Patientensteuerung, Notfallversorgung und strengere Regelungen für gesponserte Fortbildung
10. May 2024

„Gums rock! Keep them safe!“

Gum Health Day am 12. Mai nimmt die Generation Z in den Blick
10. May 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Mai 2024
7. May 2024

Jeder dritte kardiovaskuläre Todesfall geht auf falsche Ernährung zurück

Studie des Kompetenzclusters „nutriCARD“ über den Zusammenhang von Fehlernährung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
6. May 2024

Spitze des Verbands medizinischer Fachberufe e.V. neu gewählt

Stephanie Schreiber wurde 1. Vorsitzenden im geschäftsführenden Vorstand – Patricia Ley ist neue Vizepräsidentin mit Schwerpunkt Bildung
6. May 2024

Chance für reale Verbesserung der Patientenversorgung jetzt nutzen

Stellungnahmen von Zahnärzten und Ärzten zur Verbändeanhörung zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz am 6. Mai 2024
6. May 2024

FVDZ Bayern kritisiert Mangelwirtschaft im Gesundheitssystem

Landesversammlung 2024 wählt neuen Vorstand und diskutiert aktuelle politische Situation