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Als Student der Uni Witten/Herdecke gründete Prof. Andreas Rainer Jordan 1994 ein Hilfsprojekt in Gambia – jetzt öffnet dort die Jordan Dental Clinic ihre Türen.

Nachhaltiger Erfolg: Im Mai 2025 wurde die Jordan Dental Clinic in Gambia eröffnet, benannt nach Prof. Dr. Andreas Rainer Jordan (vierter von links), der das Projekt einst als Student der Universität Witten/Herdecke (UW/H) ins Leben rief und später als Mitarbeiter der Universität nachhaltig weiterentwickelte.

(c) Prof. A. Rainer Jordan

Was 1994 als studentische Initiative begann, trägt heute beeindruckende Früchte: Nun wurde in der Ortschaft Kerewan in Gambia feierlich die „Jordan Dental Clinic“ eröffnet – benannt nach Prof. Dr. Andreas Rainer Jordan, der das Projekt einst als Student der Universität Witten/Herdecke (UW/H) ins Leben rief und später als Mitarbeiter der Universität nachhaltig weiterentwickelte. Für Prof. Jordan ist die Namensgebung eine große Ehre: „Ich bin tief berührt und gleichzeitig stolz zu sehen, was aus unserem Projekt geworden ist. Die Klinik ist der Beweis dafür, dass Hilfe zur Selbsthilfe funktioniert.“

Die feierliche Eröffnung der Zahnklinik, an der auch der deutsche Botschafter Klaus Botzet teilnahm, erhielt viel Aufmerksamkeit im Land und großen Zuspruch aus Politik und Bevölkerung. Das Projekt, ursprünglich getragen von wenigen Studierenden, ist heute ein bedeutender Bestandteil der medizinischen Infrastruktur Gambias geworden.
Die feierliche Eröffnung der Zahnklinik, an der auch der deutsche Botschafter Klaus Botzet teilnahm, erhielt viel Aufmerksamkeit im Land und großen Zuspruch aus Politik und Bevölkerung. Das Projekt, ursprünglich getragen von wenigen Studierenden, ist heute ein bedeutender Bestandteil der medizinischen Infrastruktur Gambias geworden.
Prof. A. Rainer Jordan

 

Einfache Behandlungsmethode ohne Strom legte den Grundstein

Während seines Zahnmedizin-Studiums in den 1990er-Jahren lernte Jordan die Methode „Atraumatic Restorative Treatment (ART)“ kennen, bei der Karies mit einfachen Handinstrumenten und ohne Strom behandelt werden kann. Daraufhin entwickelte er gemeinsam mit zwei Mitstudierenden die Idee, eine zahnmedizinische Versorgung in einer Region zu etablieren, die weder über die entsprechende technische noch die personelle Infrastruktur verfügte. Unterstützt von der Universität Witten/Herdecke reisten Jordan mit Kommilitoninnen und Kommilitonen 1994 erstmals nach Gambia. Die Nachfrage war groß und schnell wurde dem Trio aus Witten klar: Sie müssen das Projekt auf die nächste Stufe heben. 2005 kehrte Jordan als inzwischen promovierter Zahnarzt als Mitarbeiter an die UW/H zurück und stieg wieder in das Projekt ein. In Kooperation mit dem gambischen Gesundheitsministerium bildete er in den kommenden 19 Jahren Einheimische zu Community Oral Health Workers (COHWs) aus und errichtete 13 Behandlungsstationen im gesamten Land.

Das Besondere an Heilberufen

„Das Besondere an einem Heilberuf ist, Menschen wirklich helfen zu können – ihnen Schmerzen zu nehmen“, sagt der Zahnmediziner und fährt fort „ich wurde mir meiner Verantwortung in Gambia besonders stark bewusst, wenn Menschen in die Klinik kamen, die tagelange Fußmärsche auf sich genommen hatten, um behandelt zu werden. Oder wenn ein Mann dank der Behandlung endlich wieder ohne Schmerzen seinem Beruf nachgehen und seine Familie ernähren kann.“

Ein zentrales Element des nachhaltigen Erfolgs ist die enge Verbindung zwischen Prof. Jordan und Ousman Y. Bah, einem der ersten Community Oral Health Workers, die im Zuge des Projekts ausgebildet wurden. Seit mehr als zwanzig Jahren hielten die beiden Männer über Kontinente hinweg Kontakt. Heute leitet Ousman Y. Bah die neu eröffnete Jordan Dental Clinic. Für ihn markiert die Eröffnung einen Meilenstein, den er sich zu Beginn nie hätte träumen lassen.

Witten als Nährboden für soziales Engagement

Jordan führt den Erfolg des Projekts auch auf die prägende Philosophie der UW/H zurück. Schon während des Studiums förderte die Universität das Engagement ihrer Studierenden. „Neben der fachlichen Ausbildung ermutigten mich meine Dozenten stets dazu, mich auszuprobieren und meinen Horizont abseits des gradlinigen Weges zu erweitern“, sagt er. Den Mut, Verantwortung zu übernehmen und gesellschaftlich wirksam zu werden, möchte er heute als Dozent selbst an seine Studierenden weitergeben.

So inspiriert das Gambia-Projekt nach wie vor Generationen von Wittener Studierenden der Zahnmedizin: Aktuell fliegt eine studentische Initiative regelmäßig für Einsätze nach Nepal, um Aufklärungsarbeit zu leisten und zahnmedizinische Hilfe für die Menschen vor Ort anzubieten.

Nachhaltige Qualitätssicherung: Weiterbildungsangebote für COHWs

Auch nach der Eröffnung der Jordan Dental Clinic will der Zahnmediziner aus Witten weiter zur Qualitätssicherung der Versorgung in Gambia beitragen. In Kooperation mit den Community Oral Health Workers plant er digitale Schulungsformate für Zahnbehandlerinnen und Zahnbehandler um neue Behandlungsmethoden zu etablieren.

Quelle: Uni Witten/Herdecke (UW/H) Zahnmedizin Studium & Praxisstart Interdisziplinär Fortbildung aktuell Menschen

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