0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1670 Aufrufe

Am 25. November ist internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

(c) sdecoret/123RF

Nicht immer sind die Folgen von Gewaltanwendung im häuslichen Umfeld offensichtlich. Während jeder ein blaues Auge, blutige Lippen oder ausgeschlagene Zähne eher mit der tätlichen Auseinandersetzung in Verbindung bringt, sind die Spuren der häuslichen Gewalt in vielen Fällen versteckter.

Oft sind Zahnärztinnen und Zahnärzte und ihre Praxisteams die einzigen Personen, denen die auf den ersten Blick kaum wahrnehmbaren Verletzungen im Gesicht, am Hals und im Mund auffallen. Zu diesen zählen kleinere Einblutungen der Augenbindehaut, kleine blaue Flecken am Hals oder an den Oberarmen oder – sehr typisch für Schläge auf den Obermund-Bereich – ein gerissenes Lippenbändchen. Der Zahnarzt wird auf diese Weise der erste und oft einzige Zeuge häuslicher Gewalt. Häusliche Gewalt ist kein Unterschichtenphänomen, sondern in allen sozialen Milieus anzutreffen. Da jede Patientin und jeder Patient betroffen sein kann, ist es umso wichtiger, Zahnärztinnen und Zahnärzte zu sensibilisieren auf die unscheinbaren Spuren der häuslichen Gewalt. Denn so selten sind die Fälle nicht: 2009 wurden allein in Hessen 7.541 Fälle von häuslicher Gewalt polizeilich gemeldet. Experten gehen von einer weitaus höheren Dunkelziffer aus.

Dokumentation hält mehrere Optionen offen

Die Landeszahnärztekammer Hessen (LZKH) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Zahnärztinnen und Zahnärzte in diesem Bereich zu informieren und umfangreiches Arbeitsmaterial zur Verfügung zu stellen. „Für uns Zahnärzte lautet die Devise: Mit geschultem Auge die Spuren erkennen, die Patientinnen und Patienten behutsam darauf ansprechen, die Möglichkeit einer gerichtlich verwertbaren zahnärztlichen Dokumentation der Verletzungen erläutern und den Opfern bei weiteren Schritten behilflich sein“ kommentiert Dr. Antje-Köster-Schmidt, Vorstandsmitglied der LZKH. „Im Umgang mit Betroffenen, denen von den Angehörigen, Ehepartnern oder Lebensgefährten Gewalt angetan wurde, ist ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl erforderlich. Die zahnärztliche Dokumentation ist in diesen Fällen eine Maßnahme, die den Opfern mehrere Handlungsoptionen offenhält. Sie müssen nicht sofort Anzeige erstatten, haben aber bei wiederholten Übergriffen etwas gegen den Täter oder die Täterin in der Hand“.

Dokumentationsbögen, Checklisten, Infos und Wegweiser online

In Deutschland macht statistisch mehr als jede dritte Frau in ihrem Leben die Erfahrung von Gewalt am eigenen Körper. Die höchste Dunkelziffer wird im Bereich häuslicher Gewalt vermutet. Die LZKH stellt daher auf ihren Internetseiten umfangreiche Materialien, wie den Dokumentationsbogen für Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie Checklisten und Wegweiser für betroffene Patientinnen bereit (www.lzkh.de Patienten/Informationen/Häusliche Gewalt). Die Landeszahnärztekammer Hessen appelliert an die von häuslicher Gewalt Betroffenen, Vertrauen zu ihrer Zahnärztin oder ihrem Zahnarzt zu haben.

Quelle: LZKH Zahnmedizin Patientenkommunikation Team Menschen

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
16. Juli 2024

Gesund von klein auf

Universitätsmedizin Greifswald stärkt Kinderzahnheilkunde
16. Juli 2024

Feierliche Zeugnisübergaben in den Fächern Human- und Zahnmedizin

Absolventinnen und Absolventen der Universität Mainz freuen sich über Examenszeugnis
16. Juli 2024

Der deutsche Preis für Seniorenzahnmedizin 2024 wurde dreimal vergeben

Herausragende Auszeichnungen für Forschung und Projekte in der Seniorenzahnmedizin
16. Juli 2024

Oberflächenanästhesie gegen die Angst vor der Spritze

Xylonor Spray N 15 %: In der dentalen Schmerzkontrolle müssen keine Kompromisse eingegangen werden
15. Juli 2024

FVDZ: Konkretisierungen sind willkommen – ‚Downsizing‘ ausschließen

Stellungnahme zum BMG-Referentenentwurf zur zahnärztlichen Approbationsordnung
12. Juli 2024

DGR²Z-Kulzer-Scientific-Grant geht nach Freiburg und Leipzig

DGR²Z fördert Studienvorhaben aus der restaurativen und regenerativen Zahnerhaltung
12. Juli 2024

Mehr Mundgesundheit für alle Kinder und Jugendliche

75 Jahre Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e.V. (DAJ)
11. Juli 2024

Curriculum Implantologie – jetzt auch im Süden

Der BDIZ EDI legt einen weiteren profunden Grundkurs Implantologie auf