0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1587 Aufrufe

Am 25. November ist internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

(c) sdecoret/123RF

Nicht immer sind die Folgen von Gewaltanwendung im häuslichen Umfeld offensichtlich. Während jeder ein blaues Auge, blutige Lippen oder ausgeschlagene Zähne eher mit der tätlichen Auseinandersetzung in Verbindung bringt, sind die Spuren der häuslichen Gewalt in vielen Fällen versteckter.

Oft sind Zahnärztinnen und Zahnärzte und ihre Praxisteams die einzigen Personen, denen die auf den ersten Blick kaum wahrnehmbaren Verletzungen im Gesicht, am Hals und im Mund auffallen. Zu diesen zählen kleinere Einblutungen der Augenbindehaut, kleine blaue Flecken am Hals oder an den Oberarmen oder – sehr typisch für Schläge auf den Obermund-Bereich – ein gerissenes Lippenbändchen. Der Zahnarzt wird auf diese Weise der erste und oft einzige Zeuge häuslicher Gewalt. Häusliche Gewalt ist kein Unterschichtenphänomen, sondern in allen sozialen Milieus anzutreffen. Da jede Patientin und jeder Patient betroffen sein kann, ist es umso wichtiger, Zahnärztinnen und Zahnärzte zu sensibilisieren auf die unscheinbaren Spuren der häuslichen Gewalt. Denn so selten sind die Fälle nicht: 2009 wurden allein in Hessen 7.541 Fälle von häuslicher Gewalt polizeilich gemeldet. Experten gehen von einer weitaus höheren Dunkelziffer aus.

Dokumentation hält mehrere Optionen offen

Die Landeszahnärztekammer Hessen (LZKH) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Zahnärztinnen und Zahnärzte in diesem Bereich zu informieren und umfangreiches Arbeitsmaterial zur Verfügung zu stellen. „Für uns Zahnärzte lautet die Devise: Mit geschultem Auge die Spuren erkennen, die Patientinnen und Patienten behutsam darauf ansprechen, die Möglichkeit einer gerichtlich verwertbaren zahnärztlichen Dokumentation der Verletzungen erläutern und den Opfern bei weiteren Schritten behilflich sein“ kommentiert Dr. Antje-Köster-Schmidt, Vorstandsmitglied der LZKH. „Im Umgang mit Betroffenen, denen von den Angehörigen, Ehepartnern oder Lebensgefährten Gewalt angetan wurde, ist ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl erforderlich. Die zahnärztliche Dokumentation ist in diesen Fällen eine Maßnahme, die den Opfern mehrere Handlungsoptionen offenhält. Sie müssen nicht sofort Anzeige erstatten, haben aber bei wiederholten Übergriffen etwas gegen den Täter oder die Täterin in der Hand“.

Dokumentationsbögen, Checklisten, Infos und Wegweiser online

In Deutschland macht statistisch mehr als jede dritte Frau in ihrem Leben die Erfahrung von Gewalt am eigenen Körper. Die höchste Dunkelziffer wird im Bereich häuslicher Gewalt vermutet. Die LZKH stellt daher auf ihren Internetseiten umfangreiche Materialien, wie den Dokumentationsbogen für Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie Checklisten und Wegweiser für betroffene Patientinnen bereit (www.lzkh.de Patienten/Informationen/Häusliche Gewalt). Die Landeszahnärztekammer Hessen appelliert an die von häuslicher Gewalt Betroffenen, Vertrauen zu ihrer Zahnärztin oder ihrem Zahnarzt zu haben.

Quelle: LZKH Zahnmedizin Patientenkommunikation Team Menschen

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
26. Apr. 2024

Therapieoptionen bei Nichtanlage der lateralen Oberkieferschneidezähne

Orthodontischer Lückenschluss versus prothetische Versorgung – Patientenbeispiele und Diskussion
26. Apr. 2024

IDS 2025: Positiver Zwischenstand und hohe Wiederbuchungsrate

Mehr als 1.000 Unternehmen haben ihre Teilnahme bereits bestätigt – zusätzliche Passage zur besseren Erreichbarkeit
25. Apr. 2024

Die Diskussion: Impulspapier „Orale Medizin“

Diskussionsbeiträge und Statements zur Zukunft der Zahnmedizin – diskutieren Sie mit!
23. Apr. 2024

Kann der Zahn gerettet werden?

Dresdener Patientenakademie lässt keine Fragen offen
22. Apr. 2024

Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler

Prof. Dr. Michael J. Noack zum Impulspapier „Orale Medizin – Die Zukunft der Zahnmedizin“
19. Apr. 2024

Die autogene Zahntransplantation als therapeutisches Konzept

Vorteile sind der Knochen- und Weichgewebeerhalt vor allem bei Heranwachsenden
18. Apr. 2024

Blutvergiftung: Das muss man über diese Diagnose wissen

Was gibt es nach einer frisch überstandenen Sepsis zu beachten?
18. Apr. 2024

Endodontie-Workshops für mehr Effizienz im Behandlungsalltag

Weiterbildung von Henry Schein: Schwerpunkt liegt auf neuen Methoden und praktischen Übungen