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Produktmonitoring 2020: Deutsche Diabetes Gesellschaft kritisiert Politik und Lebensmittelindustrie – Verbindlichkeit statt Freiwilligkeit

(c) Steklo/shutterstock.com

Mit dem Bericht „Produktmonitoring 2020“ veröffentlichte das Max Rubner-Institut am 21. April 2021 aktuelle Ergebnisse zu Energie- und Nährstoffgehalten in Fertiglebensmitteln. Dabei kommen die Wissenschaftler zu einem interessanten Schluss. Für die Gehalte an Energie, Zucker, Fett, gesättigten Fettsäuren und Salz von Produkten aus den Produktgruppen Brot und Kleingebäck, Wurstwaren, weitere Fleischerzeugnisse und Riegel (zum Beispiel Müsliriegel, Fruchtschnitten) liegen neue Daten vor. Für die sogenannten Quetschprodukte und Kinderfertigmahlzeiten wurden zudem Basiserhebungen durchgeführt. Insgesamt wurden im Rahmen des Produktmonitorings 2020 fast 5.000 Produkte untersucht.

Mit den Quetschprodukten, Kinderfertigmahlzeiten und Produkten mit Kinderoptik aus den anderen Produktgruppen, die im Bericht separat ausgewiesen sind, liegt ein Fokus des Produktmonitorings auf der besonders sensiblen Gruppe der Kinder. Insgesamt zeigt sich bei den Produkten mit Kinderoptik in den anderen untersuchten Produktgruppen, dass diese gegenüber vergleichbaren Produkten ohne Kinderoptik überwiegend geringere Energie- und Nährstoffgehalte aufweisen oder zumindest im gleichen Bereich liegen.

Angebot wurde um Produkte mit geringeren Gehalten erweitert

Die Gegenüberstellung der Energie- und Nährstoffgehalte der untersuchten Fertigprodukte der Basiserhebung und der nun veröffentlichten Folgeerhebung 2020 zeigt, dass sich einige der in früheren Erhebungsjahren gemachten Beobachtungen fortsetzen: So dehnt sich das Marktangebot teilweise hin zu Produkten mit niedrigeren Gehalten an Salz, Fett und Zucker aus und es konnten zum Teil signifikante Verringerungen gegenüber der Basiserhebung festgestellt werden.

Dennoch sind weiterhin Produkte in den oberen Bereichen der Energie- und Nährstoffgehalte auf dem Markt. Das kann nach Ansicht der Analysten ein Hinweis darauf sein, dass Reduktionen weniger bei auf dem Markt etablierten Produkten stattfinden, sondern eher das Sortiment um Produkte mit geringeren Gehalten an Energie, Fett, Zucker oder Salz erweitert wird – statt die Gehalte an Zucker, Fett und Salz in Fertiglebensmitteln also wirklich herabzusetzen, wurden die kalorienreichen Renner im Markt beibehalten und kalorienreduzierte Produktvarianten zusätzlich angeboten.

Kritik von der Deutschen Diabetes Gesellschaft 

Zu den veröffentlichten Ergebnissen der zweiten Folgeerhebung des Produktmonitorings im Zuge der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten (NRI) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erklärt Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG):

„Ein Stückchen Würfelzucker weniger in der Cola macht noch keine wirksame Strategie gegen Diabetes und Adipositas. Die heute von der Bundesministerin vorgestellten Ergebnisse des NRI-Produktmonitorings zeigen einmal mehr, dass wir uns nicht auf die freiwillige Selbstverpflichtung der Lebensmittelindustrie verlassen dürfen. Wir brauchen endlich verbindliche Regeln zur Reduktion von Zucker, Fetten und Salzen in Fertignahrungsmitteln und keine Politik der kleinen Schritte – dies kann nur erreicht werden, wenn die Bundesministerin die Hersteller endlich mehr in die Pflicht nimmt. Mit wirklich ambitionierten, verbindlichen Reduktionszielen, einem gesetzlichen und bundeseinheitlichen Verbot von Werbung für ungesunde Lebensmittel, die sich an Kinder richtet, eine nach Nährwertprofil gestaffelte Mehrwertsteuer und verbindlichen Regeln für Hersteller können wir die dramatisch steigenden Zahlen von Menschen mit Diabetes aufhalten. Wir appellieren an Frau Klöckner, ihrem Ausspruch: ,einfach gesund essen‘ endlich auch Taten folgen zu lassen.“

Quelle: Max Rubner Institut, Deutsche Diabetes Gesellschaft Bunte Welt Nachrichten

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