Seiten: 213, Sprache: DeutschHutmacher, D. / Kirsch, A. / Ackermann, Karl-Ludwig / Hürzeler, M. B.Der klinische Einsatz von biodegradierbaren und bioresorbierbaren Membranen zur gesteuerten Knochenregeneration setzt neue Impulse in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Ein langsam resorbierender Minipin zur Fixation von biodegradierbaren und bioresorbierbaren Membranen wurde entwickelt und klinisch getestet. Das für den bioresorbierbaren Minipin ausgewählte Material Poly(L-lactid-co-D,L-lactid) 70/30 zeigte nach der Verarbeitung im Spritzguß und der Gammastrahlensterilisation ein Molekulargewicht von Mw 139.200, Mn 36.900 und Mw/Mn 3,7 bzw. eine inhärente Viskosität von 1,3 dl/g. Der Minipin behält seine mechanische Festigkeit für 6 Monate und verliert diese linear in einem Zeitraum von 7 bis 9 Monaten. Der sogenannte Massenabbau beginnt nach 9 Monaten, und der biologisch abbaubare Minipin ist nach 12 Monaten vom Organismus ohne klinisch detektierbare Fremdkörperreaktion vollständig metabolisiert. Die Applikation des bioresorbierbaren Minipins verhindert eine Relativbewegung zwischen Membran und umliegendem Knochen und/oder Membran und Mukoperiostlappen. Der entwickelte bioresorbierbare Minipin erleichtert den klinischen Einsatz von biodegradierbaren und bioresorbierbaren Membranen für die gesteuerte Knochenregeneration, im speziellen bei topographisch komplizierten Knochendefekten, wo die Plazierung nicht immer einfach ist.
Schlagwörter: Gesteuerte Knochenregeneration (GBR), Membranfixation und -stabilisation, bioresorbierbare Minipins, implantatprothetische Behandlungskonzepte
Seiten: 235, Sprache: DeutschHaas, R. / Breithuber, S. / Bernhart, Th. / Mailath, G. / Dörtbudak, O.Auf der Grundlage experimenteller Untersuchungen wird als eine der möglichen Ursachen eines verstärkten periimplantären Knochenabbaus eine mechanische Überlastung der Implantate bei paraaxialer Belastung diskutiert. In einer retrospektiven klinischen Studie an 23 Patienten (16 Frauen, 7 Männer) mit insgesamt 92 interforaminalen IMZ-Implantaten wurde der periimplantäre Knochenabbau in Relation zur sagittalen Achsenneigung der Implantate zur Mandibularebene gesetzt. Voraussetzung für die Aufnahme in die Studie waren entzündungsfreie Verhältnisse der periimplantären Weichgewebe während der gesamten Liegedauer. Als Norminklination wurde ein Winkel von 90 ± 10° zur Mandibularebene entsprechend der Neigung von Unterkieferfrontzähnen definiert. Es konnte für Implantate mit retroinklinierter Achse ( 80°) ein signifikant verminderter mesialer (p = 0,007) und gemittelter (angulärer) (p = 0,0014) periimplantärer Knochenabbau gefunden werden. Die Länge der Implantate alleine zeigte keinen signifikanten Einfluß auf den periimplantären Knochenabbau (p = 0,945). Wurde dagegen die Achsenneigung der Implantate zusätzlich berücksichtigt, zeigte sich folgender Zusammenhang: Bei Implantaten mit einer Länge von 10 und 11 mm war der mesiale (p = 0,0002), der distale (p = 0,0236) und auch der anguläre (p = 0,0001) periimplantäre Knochenabbau bei retroinklinierten Implantaten statistisch signifikant geringer als bei gleich langen Implantaten, die in Norminklination gesetzt worden waren. Bei 13 mm langen Implantaten war dieser Zusammenhang statistisch nicht mehr abgesichert.
Schlagwörter: Knochenresorption, Implantatinklination, IMZ-Implantate
Seiten: 249, Sprache: DeutschRudolph, D. / Schultze-Mosgau, S. / Neukam, F. W.Die zeitlich verzögerte Sofortimplantation 8 bis 10 Wochen nach einer Zahnextraktion ist im Gegensatz zur primären Implantatinsertion und zur Spätimplantation ein in der Literatur kaum dargestelltes Verfahren. Gegenüber der Spätimplantation bestehen die Vorteile einer zeitlich verzögerten Sofortimplantation zum einen in einer verkürzten Behandlungsdauer, zum anderen in einer Verringerung der vertikalen und horizontalen Knochenresorption durch die frühzeitige funktionelle Belastung des Alveolarkammes über das Implantat. Anders als bei der Sofortimplantation ist bei einem zeitlich verzögerten Vorgehen keine plastische Deckung der Extraktionsalveole notwendig. Dies ist ein Vorteil, der besonders schwer wiegt, wenn gleichzeitig mit der Implantation augmentative Maßnahmen erforderlich werden oder Membranen zur gesteuerten Geweberegeneration eingesetzt werden müssen. Bei der zeitlich verzögerten Sofortimplantation werden ästhetisch unbefriedigende Narben im Vestibulum als Folge plastischer Deckungen vermieden. Ebenfalls reduziert die knöcherne Durchbauung der Extraktionsalveole zum Implantationszeitpunkt die Spaltbildung zwischen Implantat und Implantatlager, die sich durch die Inkongruenz in den Dimensionen zwischen Alveolenfach und Implantat ergibt. Hinsichtlich der Erfolgssicherheit ist die zeitlich verzögerte Sofortimplantation nach Literaturangaben sowie eigenen Ergebnissen mit den anderen Implantationsverfahren vergleichbar.
Schlagwörter: Zeitlich verzögerte Sofortimplantation, Sofortimplantation, Spätimplantation, Knochenresorption, Heilung der Extraktionswunde
Seiten: 265, Sprache: DeutschSpiekermann, H. / Hanisch, O. / Yildirim, M.Bei Einzelzahnimplantationen wird zwischen Sofort-, verzögerten Sofort- und Spätimplantationsverfahren unterschieden. Zur Vorbeugung der nach einer Zahnextraktion einsetzenden Alveolarkammatrophie erscheinen die Verfahren der Sofort- bzw. verzögerten Sofortimplantation vorteilhaft. Darüber hinaus erlaubt der Erhalt der alveolären Knochenmorphologie eine Insertion der Implantate unter prothetischen Gesichtspunkten. Ein funktionell und ästhetisch akzeptables Behandlungsergebnis ist jedoch nicht nur von der Knochenmorphologie, sondern auch von der periimplantären Weichgewebesituation abhängig. Während die einzeitige, ungedeckte Sofortimplantation zur Erhaltung der Weichgewebemorphologie beiträgt, sind bei verzögerten Sofortimplantationen des öfteren zusätzlich chirurgische und prothetische Maßnahmen (Bindegewebstransplantationen, spezielle Provisorienkonturierungen etc.) zur Rekonstruktion der periimplantären Weichgewebe notwendig. In dem Beitrag wird zur Indikation der genannten Verfahren Stellung genommen.
Schlagwörter: Einzelzahnimplantat, Sofortimplantation, verzögerte Sofortimplantation, Knochenaugmentationen, Weichgewebemorphologie
Seiten: 281, Sprache: DeutschWlochowitz, A. / Wohlwend, A. / Schärer, P.Die Einführung des Zirkonoxidabutments in die Implantologie ermöglicht ästhetisch hochwertige Resultate bei beinahe doppelten Biegefestigkeits- und Zähigkeitswerten gegenüber dichtgesintertem, hochreinem Aluminiumoxid. Unter Umgehung einer konventionellen Abformung mit Retraktionsfäden wird das Zirkonoxidabutment im zahntechnischen Labor individuell mittels Diamantschleifern und unter reichlicher Wasserkühlung beschliffen, um eine optimale mukogingivale Ästhetik zu erreichen. Dank dreier unterschiedlicher Abutmentdurchmesser lassen sich gute ästhetische Resultate bei minimalem Präparationsaufwand erzielen. Das fertig zugeschliffene Zirkonoxidabutment wird zusammen mit einem Try-in wax-up, das die Form der geplanten Krone hat, im Mund des Patienten einprobiert, wobei Formkorrekturen vorgenommen werden können. Anschließend wird das Keramikabutment samt Einzelzahnkrone im zahntechnischen Labor fertiggestellt. Das Keramikabutment wird definitiv fixiert und die Vollkeramikkrone adhäsiv zementiert. Die ersten zahntechnischen und klinischen Erfahrungen sind sehr ermutigend. Während der zahntechnischen Bearbeitung, der klinischen Fixierung mit einem Drehmoment von 32 Ncm und der klinischen Belastung wurden keine Keramikfrakturen oder -abschilferungen beobachtet.
Schlagwörter: Einzelzahnimplantat, Abutment, Distanzhülse, Zirkonoxid, Keramik, ästhetische Zahnmedizin