Seiten: 325-335, Sprache: DeutschSchirrmeister, Jörg F.Lösungsmittel kommen in der Endodontie im Rahmen der Revision von Wurzelkanalbehandlungen zum Einsatz. Sie sollen vor allem Guttapercha erweichen und seine Entfernung erleichtern. Traditionell wurde Chloroform für diese Zwecke eingesetzt. Das hochflüchtige Chloroform gilt immer noch als das wirksamste Lösungsmittel für Guttapercha; da es jedoch zahlreiche unerwünschte (Neben-)Wirkungen aufweist, wurde nach effektiven und sicheren Alternativen gesucht. Es wurde festgestellt, dass Guttapercha und einige Sealer auch in D-Limonen, Eukalyptol, Halothan, Methylchloroform, Terpentin, Tetrahydrofuran und Xylol löslich sind. Von den genannten Lösungsmitteln scheint Eukalyptol am wenigsten unerwünschte Wirkungen herbeizuführen, ist aber in vielen Untersuchungen auch weniger effektiv als Chloroform. Im vorliegenden Beitrag werden Eigenschaften und Wirkungsweise verschiedener endodontisch relevanter Lösungsmittel vorgestellt.
Schlagwörter: Chloroform, Guttapercha, Lösungsmittel, Revision, Wurzelkanalfüllung
Seiten: 337-342, Sprache: DeutschSchwarze, Thomas / Stephan, Katharina / Dogan, Sami / Günay, HusamettinGegenstand dieser In-vitro-Studie war es, die Dichtigkeit eines Wurzelkanalsealers auf Polydimethylsiloxanbasis (Roeko Seal) in Verbindung mit unterschiedlichen Wurzelkanalfülltechniken anhand eines Bakterienpenetrationsmodells zu überprüfen. Als Bakterienquelle diente dabei frischer humaner Speichel mit Streptococcus mutans als Referenzkeim. Unter den Versuchsbedingungen konnte innerhalb des Beobachtungszeitraums von 90 Tagen keine der untersuchten Wurzelkanalfüllungen einer Bakterienpenetration standhalten. Dagegen blieb die negative Kontrollgruppe über den gesamten Zeitraum bakteriendicht. Das Ergebnis dieser Studie unterstreicht die Bedeutung eines dichten Verschlusses der Zugangskavität, da eine Wurzelkanalfüllung alleine eine dauerhaft bakteriendichte Obturation des Kanalsystems nicht sicherstellen kann.
Schlagwörter: Roeko Seal, Wurzelkanalsealer, Wurzelkanalfüllung, Bakterienpenetration
Seiten: 345-365, Sprache: DeutschKoçkapan, Cengiz / Rodekirchen, HilleAls internes Granulom wird eine chronische, offenbar schleichend einsetzende Entzündung proliferierender, resorbierender Natur bezeichnet, die sowohl im Bereich der Kronen- als auch in der Wurzelpulpa auftreten kann. Während das interne Granulom an Milchzähnen seltener zu finden ist, tritt es im bleibenden Gebiss am häufigsten an den Frontzähnen auf; es ist jedoch mit einer Prävalenz von 0,1 bis 1,64 % eine sehr seltene Erkrankung, deren Ursache noch nicht eindeutig geklärt ist. Am häufigsten diskutiert wird eine vorausgegangene traumatische Einwirkung auf den betreffenden Zahn. Außerdem werden Infektionen bzw. pulpale Entzündungsvorgänge für die Entstehung eines internen Granuloms verantwortlich gemacht. Die notwendige endodontische Therapie richtet sich nach der Ausdehnung und Lokalisation des Prozesses. Im vorliegenden Beitrag werden die unterschiedlichen Theorien zur Ätiologie und Pathogenese des internen Granuloms dargestellt. Darüber hinaus sollen ein Überblick über die Prävalenz, Klassifikationen sowie klinischen und radiologischen Aspekte und auch therapeutische Hinweise gegeben werden.
Schlagwörter: Interne Resorption, Ursachen, Prävalenz, Therapie, klinische Fälle
Seiten: 367-376, Sprache: DeutschMüller, MichaelDer vorliegende Fall befasst sich mit der Planung und Durchführung einer endodontischen Behandlung im Oberkieferfrontzahnbereich bei komplexen Ausgangsbefunden. Zusätzliche Betrachtung finden die insuffiziente prothetische Versorgung und der Einfluss des (nicht immer steuerbaren) Patientenverhaltens auf das Gesamtergebnis.
Schlagwörter: Apikale Parodontitis, Fistel, endodontische Revision, Glasfaserstifte, adhäsiv befestigte Aufbauten
Seiten: 387-401, Sprache: DeutschLöst, ClausKonsenspapier der Europäischen Gesellschaft für Endodontologie (European Society of Endodontology)Die Qualitätssicherung zahnärztlicher Leistungen ist ein wesentliches Kriterium jedweden Gutachterwesens in der Zahnheilkunde. Das vorliegende Dokument widmet sich zwei zentralen Themen:
1. der Angemessenheit bzw. Eignung von Behandlungsmodalitäten und
2. der Qualität oder dem Niveau der erbrachten Behandlung.
Mit der Überarbeitung dieser Richtlinien kommt die Europäische Gesellschaft für Endodontologie einem Anspruch der Öffentlichkeit und des Berufsstandes nach.
Patienten, die sich einer endodontischen Behandlung und damit einer speziellen Form von Therapie unterziehen, benötigen und verdienen eine Behandlung, die einem Versorgungsstandard entspricht, den man allgemein von kompetenten Praktikern erwarten kann. Die Europäische Gesellschaft für Endodontologie besitzt die notwendige Expertise und fühlt sich auch fachlich in die Pflicht genommen, der Zahnärzteschaft durch Etablierung von Richtlinien zum Versorgungsstandard auf dem Spezialgebiet "Endodontie" Unterstützung zu gewähren. In diesem Sinne hat die Europäische Gesellschaft für Endodontologie Behandlungsrichtlinien formuliert, die repräsentieren sollen, was man gemeinhin unter "good clinical practice" versteht.
Dieses Dokument ist die überarbeitete Fassung eines früher publizierten Konsenspapiers (Int Endod J 1994;27:115-124). Da zur Durchführung einer Behandlung niemals nur ein einziger Weg existiert, wurden diese Richtlinien bewusst nicht zu eng gefasst.