Seiten: 7, Sprache: DeutschLöst, C.Die Pulpadevitalisation mit (para-)formaldehydhaltigen Präparaten ist eine (in Deutschland) immer noch häufig angewandte Behandlungsmethode, obwohl wissenschaftliche Fachgesellschaften hiervon dringend abraten und die Fachliteratur deren Komplikationsträchtigkeit anhand zahlreicher Falldarstellungen eindringlich belegt. Heute zur Verfügung stehende potente Lokalanästhetika und Applikationstechniken lassen auch in kritischen Fällen Manipulationen an der entzündlichen Pulpa zu. Die von einer ordnungsgemäß durchgeführten Wurzelkanalbehandlung gefolgte Vitalexstirpation hat - im Gegensatz zur Mortalexstirpation - eine wissenschaftlich gesicherte Basis. Die bei unsachgemäßer Anwendung von Toxavit®, einem in Deutschland häufig applizierten Präparat aus der Gruppe der Devitalisationsmittel, eintretenden Gewebeschäden, Sekundärfolgen und Therapiemöglichkeiten werden anhand dreier Fallberichte dargelegt und bewertet. Histologische Ergebnisse einer früheren experimentellen Studie an Ratten sollen die Auswirkungen von Toxavit® auf die Pulpa sowie - bei provozierter Diffusion in den Approximalraum - auf die parodontalen Strukturen beschreiben helfen. Auf eine chemische Pulpadevitalisation sollte angesichts einer nicht auszuschließenden Gefährdung von Parodont und Zahnstrukturen, methodischer Nachteile und potentieller systemischer Schädigung bei gleichzeitiger Verfügbarkeit besserer Behandlungsalternativen verzichtet werden.
Schlagwörter: Pulpadevitalisation, endodontische Schmerzbehandlung, Formaldehydpräparate
Seiten: 31, Sprache: DeutschEggert, Ch. / Peters, O. / Meyer, E. / Barbakow, F.Die Lightspeed-Instrumente und ihre Anwendung unterscheiden sich grundsätzlich von herkömmlichen Wurzelkanalinstrumenten und Techniken der Wurzelkanalaufbereitung. Die Wurzelkanäle können mit Lightspeed und einem niedrigtourigen Handstück präzise und nach einer Übungsphase in kurzer Zeit aufbereitet werden. Zur Vorbereitung des Zahnes wird eine korrekte Zugangskavität präpariert und ein "Step-down" durchgeführt. Die eigentliche Kanalaufbereitung kann dann in zwei Abschnitte eingeteilt werden: in die apikale Präparation des Kanals und die anschließende Step-back-Präparation. Auch bei gekrümmten Kanälen wird mit der Aufbereitung mittels Lightspeed eine zentrierte und schlanke Präparation des Kanals erzielt, die durch die Step-back-Präparation in eine leicht konische Form überführt wird. Dadurch können die konischen, konventionell normierten Guttaperchaspitzen zur Obturation verwendet werden. Anhand zweier Fälle wird diese innovative maschinelle Technik der Wurzelkanalpräparation veranschaulicht.
Schlagwörter: Lightspeed, Wurzelkanalbehandlung, apikaler Stop, Step-back-Technik
Seiten: 41, Sprache: DeutschHerrmann, H.-W.Die Bearbeitung gekrümmter Wurzelkanäle stellt für den Zahnarzt noch immer eine Herausforderung dar. Eine Reihe verschiedener Maßnahmen wurde in der Vergangenheit vorgeschlagen, um die Schwierigkeiten zu minimieren, die sich bei der Aufbereitung aus der Krümmung des Wurzelkanals ergeben. Die Crown-down-Technik hat in den letzten Jahren bei der Aufbereitung gekrümmter Wurzelkanäle verstärkt an Bedeutung gewonnen. Hierbei werden zur Bearbeitung des koronalen Wurzelkanalanteils in der Regel Gates-Bohrer verwendet. Alternativ dazu kann das ProFile®.04-System zur Aufbereitung eingesetzt werden. Diese neuartigen Instrumente vereinigen zahlreiche Merkmale, die besonders im gekrümmten Wurzelkanal von Vorteil sind. Eine schnellere, vor allem aber sichere Aufbereitung scheint dadurch möglich zu sein.
Schlagwörter: Aufbereitung gekrümmter Wurzelkanäle, Crown-down-Technik, ProFile®-System, maschinelle Aufbereitung, Nickel-Titan
Seiten: 55, Sprache: DeutschHoltzman, L.Das Vorhandensein mehrerer Kanäle in einer Wurzel ist in der Wurzelkanalanatomie durchaus nicht ungewöhnlich. Zwei klinische Fälle oberer erster Molaren mit multiplen Kanalsystemen in der palatinalen Wurzel werden nachfolgend beschrieben. Beide Zähne hatten zwei Kanäle in der palatinalen Wurzel, die aber in ihrem Verlauf unterschiedlich waren. Einer der beiden Molaren zeigte zusätzlich noch zwei Wurzelkanalsysteme in der mesiobukkalen Wurzel.
Schlagwörter: Wurzelkanalanatomie, Oberkiefermolar, Überzählige Wurzelkanäle, Klassifizierung, Wurzelkanalsysteme nach Weine
Seiten: 61, Sprache: DeutschKresic, T.Untersuchungsmethodik und -befunde sowie die gewählte klinische Vorgehensweise bei Vorliegen eines isolierten, mit einer Fistel assoziierten parodontalen Defekts werden vorgestellt. Die (revidierte) Wurzelkanalbehandlung resultierte in einer Verödung des Fistelgangs und führte im Verlauf einer zweijährigen Kontrolle zur Konsolidierung der parodontalen Situation. Mutmaßungen über die Ursache der dem pathologischen Geschehen zugrundeliegenden infizierten Pulpanekrose werden angestellt.
Schlagwörter: Endodontische Diagnostik, Fistel, Endo-Paro-Problem, konventionelle Wurzelkanalbehandlung
Seiten: 69, Sprache: Deutschde Cleen, M.Die Therapie der Wahl für Zähne mit infizierter nekrotischer Pulpa und ursächlich damit in Zusammenhang stehender pathologischer periradikulärer Veränderungen ist die Wurzelkanalbehandlung. Große periapikale Läsionen wurden/werden jedoch häufig chirurgisch angegangen, weil man glaubt(e), daß diese großen ("zystischen") Läsionen auf eine konservative endodontische Behandlung nicht ansprechen. Der vorliegende Fall handelt von zwei Oberkieferfrontzähnen mit großer periapikaler Läsion und einer endodontal-parodontalen Fistel, die nicht-chirurgisch erfolgreich behandelt wurden. Die diesbezügliche Literaturübersicht läßt den Rückschluß zu, daß eine konventionelle Wurzelkanalbehandlung die primäre Behandlungsoption für alle periapikalen, durch eine Infektion des Wurzelkanals verursachte Läsionen darstellt.
Schlagwörter: Periapikale Läsion, radikuläre Zyste, Endo-Paro-Problem