Implantologie, 3/2024
Seiten: 323-335, Sprache: DeutschMaischberger, Christian / Luft, Vitkor / Wachtel, Hannes / Bechstein, IsabellaEin FallberichtIn der modernen Zahnmedizin haben sich die Ansprüche der Patienten dahingehend entwickelt, dass nicht nur Funktionalität und beschwerdefreies Kauen, sondern auch Ästhetik und Behandlungseffizienz im Vordergrund stehen. Trotz Fortschritten in der präventiven Zahnmedizin, die dazu führen, dass immer mehr ältere Menschen ihre natürlichen Zähne behalten, bleibt die Prävalenz der Zahnlosigkeit aufgrund von Parodontitis signifikant. Das von Paulo Malò entwickelte „All-on-Implants“-Konzept geht auf diese vielfältigen Patientenbedürfnisse ein, indem es festsitzende implantatgetragene Prothesen bietet. Diese Methode zeichnet sich dadurch aus, dass sie selbst bei schwerer Knochenatrophie eine sofortige Belastung der Prothesen auf vier oder mehr Implantaten ermöglicht und somit die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessert. Im folgenden Artikel werden verschiedene Herangehensweisen dargestellt, die Bedeutung patientenspezifischer Überlegungen bei der Behandlungsplanung betont und Verbesserungen der Lebensqualität durch festsitzende implantatgetragene Prothesen hervorgehoben. Es wird ein kritischer Vergleich zwischen teilweise analogen und vollständig digitalen Workflows für die Behandlungsplanung präsentiert, wobei die Vor- und Nachteile beider Methoden untersucht und diskutiert werden. Die Integration digitaler Lösungen, wie von 3-D-navigierten Bohrschablonen für die Implantation, Scans als Abformalternativen sowie „Multifunctional Guides“ für sofortige provisorische Prothesen, zeigt erhebliche Zeiteinsparungen und erhöhten Patientenkomfort. Dennoch werden die Präzision und Zuverlässigkeit digitaler Workflows im Vergleich zu traditionellen analogen Methoden, insbesondere in komplexen Fällen, kritisch hinterfragt. Der folgende Artikel zielt darauf ab, Einblicke in die Optimierung von Behandlungsstrategien zu bieten, die digitale Fortschritte mit bewährten analogen Techniken kombinieren, um die bestmöglichen Patientenergebnisse im „All-on-Implants“-Ansatz zu erzielen.
Schlagwörter: Implantologie, zahnloser Kiefer, Sofortbelastung, festsitzender implantatgetragener Zahnersatz, „All-on-Implants“, digitaler Workflow, analoger Workflow
Parodontologie, 1/2024
Seiten: 39-52, Sprache: DeutschMaischberger, Christian / Wachtel, HannesWann ist ein rein implantatgetragener Zahnersatz die richtige Wahl?Studien haben gezeigt, dass das All-on-Implants-Konzept unter den möglichen Behandlungen von Patienten, bei welchen der Erhalt des Restzahnbestandes nicht möglich ist oder die zahnlos sind, die höchste Patientenzufriedenheit und eine Steigerung der Lebensqualität bewirken kann. Für die Therapieplanung sollten heute nicht nur zahnbezogene, sondern auch patientenbezogene Faktoren wie die Einstellung des Patienten zu den eigenen Zähnen, Krankheitsverläufe, Wünsche und patientenbezogene Limitationen beachtet werden. Anhand von zwei Fallbeispielen sollen in der vorliegenden Arbeit die einzelnen Gesichtspunkte der Entscheidungsfindung aufgezeigt werden. Ferner soll verdeutlicht werden, dass es nicht möglich ist, pauschal zu sagen, wann Implantate und wann Zahnerhalt vorzuziehen sind.
Manuskripteingang: 18.12.2023, Annahme: 26.01.2023
Schlagwörter: Parodontitis, Stadium IV, All-on-4, All-on-Implants, Implantat, Sofortversorgung, Zahnlosigkeit
Quintessenz Zahnmedizin, 11/2020
ImplantologieSeiten: 1224-1236, Sprache: DeutschSchuh, Paul Leonhard / Beuer, Florian / Herklotz, Insa / Wachtel, Hannes / Wagner, Bastian / Maischberger, ChristianFür den Erfolg in der ästhetischen Zone spielt die Weichgewebearchitektur eine entscheidende Rolle. Als weiteren wichtigen Faktor ist die Positionierung des Implantates zu berücksichtigen. Hierfür kann eine digitale Planung und geführte Implantatinsertion für den Kliniker empfohlen werden. Bei ausgeprägten körperlichen Fehlpositionierungen in orofazialer und koronoapikaler Ebene lässt sich eine Explantation und Neuversorgung nicht vermeiden. Bei weniger ausgeprägten Fehlpositionierungen kann ein kombiniert prothetisch-chirurgisches Therapiekonzept für die ästhetische Rehabilitation um Implantate gewählt werden und somit ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis mit sehr guter Prognose für einen langfristigen Erfolg erzielt werden.
Schlagwörter: Digitale Implantatplanung, Bindegewebetransplantat, Augmentation, Implantation, Sofortimplantation, Ästhetik, Einzelzahn, Komplikationsmanagement, Weichgewebearchitektur
Quintessence International, 6/2019
DOI: 10.3290/j.qi.a42483, PubMed-ID: 31086859Seiten: 488-493, Sprache: EnglischSchuh, Paul Leonard / Wachtel, Hannes / Bolz, Wolfgang / Maischberger, Christian / Schenk, Andreas / Kühn, MathiasThe aim of this article is to introduce and illustrate the "Teflon tape technique," which provides good lucidity in combination with excellent isolation of the working field. It is intended to serve as a supplement to the gold standard rubber dam for the adhesive working dental practitioner. Primarily, the Teflon tape technique (Teflon is a registered trademark, and not affiliated with Teflon tape) is particularly suitable for the adhesive cementation of restorations with very thin margins. It allows free access to subgingival areas with variable gingival retraction. Furthermore, this principle can also be applied to other indications, such as Class V restorations or deep core buildups. The technique described is therefore flexible and easy to use. This combination allows a fast integration of the Teflon tape technique into the daily workflow of the dental practitioner.
Schlagwörter: adhesive dentistry, dental technology, isolation, prosthodontics, restorative dentistry, veneers
The International Journal of Oral & Maxillofacial Implants, 6/2019
DOI: 10.11607/jomi.7133, PubMed-ID: 31711089Seiten: 1482-1492, Sprache: EnglischRiemann, Max / Wachtel, Hannes / Beuer, Florian / Bolz, Wolfgang / Schuh, Paul / Niedermaier, Robert / Stelzle, FlorianPurpose: Treatment by means of implant-supported immediately loaded fixed full-arch prostheses is known to be related to biologic and technical complications. The aim of this retrospective study was to investigate the prevalence and moment of occurrence of biologic and technical complications happening in immediately loaded fixed full-arch prostheses.
Materials and Methods: This study investigated patients who received treatment with immediately loaded fixed full-arch prostheses using four to six implants from 2007 to 2013. The investigation included biologic and technical complications. Complications were depicted regarding their prevalence and their first time of occurrence. Statistical analysis was performed regarding the differences of the mean complication values between the mandible and the maxilla and between technical and biologic complications.
Results: The investigation included 482 immediately loaded fixed full-arch prostheses (380 patients, mean observation period: 23.5 months). In 193 arches (40%), either technical (30.9%), biologic (6.5%), or both (3.1%) types of complications occurred. Technical complications occurred significantly more often than biologic complications (P .000). The most frequent technical complication was "fracture of veneering material" (24.7%, arch level). The most frequent biologic complication was "marginal bone loss ≥ 2 mm" (16.3%, implant level). The median first advents of technical complications were after 23/26 months (implant-/prosthesisrelated) and after 3 months for biologic complications, respectively. There was no significant difference of the mean complication rates between the maxilla and the mandible (P = .409). In 99.0% of the arches with complications, the restorations could be obtained.
Conclusion: Within this treatment concept, biologic and technical complications may occur over time. However, the vast majority of complications (99.0%) do not affect the overall prosthesis survival. Technical complications are assumed to occur significantly more often than biologic complications. It is suggested that not only stress and material fatigue but also function is a matter concerning this treatment option and, thus, may be a factor related to complication rates.
Schlagwörter: immediate function, immediate implants, immediate loading, immediate placement, implant
Quintessenz Zahnmedizin, 9/2017
ImplantologieSeiten: 1015-1022, Sprache: DeutschSchuh, Paul Leonhard / Bolz, Wolfgang / Riemann, Max / Stelzle, Florian / Beuer, Florian / Wachtel, HannesDie Multi-Layer-Technik - ein evolutionäres KonzeptDie evolutionäre Entwicklung der zahnmedizinischen Behandlung sowie der Materialien und Methoden erlaubt es, unsere Patienten schnell, minimalinvasiv und mit vorhersagbaren Ergebnissen zu versorgen. Etablierte Therapiekonzepte wie die Bone-Lamina-Technik und die Augmentation von subepithelialem Bindegewebe ermöglichen einen neuen Behandlungsansatz. In dem Beitrag wird die Multi-Layer-Technik zur Versorgung von Einzelzahnlücken in der ästhetischen Zone mit Sofortimplantaten in nur einem Eingriff vorgestellt. Bei ersten derart behandelten Patienten konnten stabile Resultate erzielt werden. Daten aus Langzeitstudien sind noch abzuwarten, um den klinischen Erfolg bestätigen zu können.
Schlagwörter: Multi-Layer-Technik, Bone-Lamina-Technik, Augmentation, Sofortimplantation, Ästhetik, Einzelzahnversorgung
International Journal of Periodontics & Restorative Dentistry, 6/2016
DOI: 10.11607/prd.2278, PubMed-ID: 27740648Seiten: 858-867, Sprache: EnglischThalmair, Tobias / Fickl, Stefan / Wachtel, HannesThe aim of this clinical case series was to evaluate the clinical performance of the modified tunnel technique for treatment of multiple gingival recessions in the anterior mandible. A total of 20 patients with 63 Miller Class I and II defects were treated via a modified tunnel technique with subepithelial connective tissue graft. At baseline and 6 months postoperative, recession depth, probing pocket depth, width of keratinized tissue, and gingival tissue thickness were assessed. At 6 months, the results revealed a mean recession coverage of 93.87%. Complete recession coverage was achieved in 74.60%. The mean reduction of recession depth was 2.79 ± 0.12 mm. The modified tunnel technique showed successful mean root coverage in the delicate anterior mandible and was able to increase the amount of keratinized tissue.
Implantologie, 4/2015
Seiten: 421-431, Sprache: DeutschStelzle, Florian / Wachtel, Hannes / Bolz, Wolfgang / Niedermaier, Robert / Schuh, Paul Leonhard / Weiß, Michael / Riemann, Max5-Jahres-Fallkohortenstudie der ImplantatüberlebensratenDie Behandlung von Patienten mit zahnlosen und stark atrophierten Kieferkämmen stellt eine anspruchsvolle Herausforderung für die zahnärztliche Praxis dar. Die Versorgung mit Implantaten ist häufig durch kompromittierte und volumenreduzierte knöcherne Verhältnisse erschwert. Durch die Verwendung von 2 axial gesetzten Implantaten in der frontalen und 2 anguliert gesetzten Implantaten in der distalen Region kann das vorhandene Knochenangebot der Prämaxilla im Oberkiefer und interforaminär im Unterkiefer optimal genutzt werden. In dieser Fallkohortenstudie resultiert die Sofortversorgung von 4 primärstabilen Implantaten mit einer festsitzenden Brücke, ausgehend von den Daten bis zu 5 Jahren und 130 Patienten (161 Kiefer, 644 inserierte Implantate), in einer implantären Überlebensrate von 95,4 %. Es zeigten sich weder signifikante Unterschiede zwischen Implantaten, die im Ober- oder Unterkiefer (p = 0,081) inseriert wurden, noch zwischen axial und schräg gesetzten Implantaten (p = 0,202). Das All-on-four-Konzept mit einem Sofortbelastungsprotokoll bietet eine Versorgung, die sicher vorhersagbare Ergebnisse liefert und in nur einem Eingriff erfolgen kann.
Schlagwörter: All-on-four, Implantation, Sofortbelastung, Sofortversorgung
Implantologie, 4/2015
Seiten: 443-451, Sprache: DeutschSchuh, Paul Leonhard / Bolz, Wolfgang / Weiß, Michael / Niedermaier, Robert / Riemann, Max / Stelzle, Florian / Wachtel, HannesSofortimplantation mit simultaner Hart- und Weichgewebeaugmentation in der ästhetischen ZoneDie Einzelzahnversorgung in der ästhetischen Zone der Oberkieferfront mit einem Sofortimplantat erfordert die Kombination etablierter chirurgischer Techniken. Dazu gehören die Weichgewebeaugmentation mit einem subepithelialen Bindegewebe, welches aus der Tuberregion entnommen wird und die Hartgewebeaugmentation mit der Bone-Lamina-Technik. Die Multi-Layer-Technik ermöglicht eine minimalinvasive Versorgung der Einzahnlücke in nur einem Eingriff mit einem Sofortimplantat. Erste Fälle zeigen stabile Ergebnisse. Daten aus Langzeitstudien sind noch abzuwarten, um den klinischen Erfolg bestätigen zu können.
Schlagwörter: Multi-Layer-Technik, Bone-Lamina-Technik, Augmentation, Implantation, GBR, GTR, Sofortimplantation, Ästhetik, Einzelzahn
Implantologie, 1/2015
Seiten: 79-86, Sprache: DeutschSchuh, Paul Leonhard / Wachtel, HannesEin biologisches Konzept der vitalen knöchernen RegenerationDie laterale Augmentation des Alveolarkamms ist bei unzureichender Kieferkammbreite vor der Insertion von Implantaten oder kombiniert mit der Implantation möglich. Knöcherne Defekte können mit der Bone-Lamina-Technik biologisch regeneriert werden und liefern klinisch sehr gute Ergebnisse. Histologische Untersuchungen zeigen bereits nach 6 Monaten vital neugebildeten Knochen. Unter Berücksichtigung der biologischen Grundlagen für die gesteuerte Knochenregeneration (GBR) kann dieses Konzept als minimalinvasiv, sicher und voraussagbare Alternative zu konventionellen Methoden mit autologem Knochen angesehen werden. Daten aus Langzeitstudien sind noch abzuwarten, um den klinischen Erfolg bestätigt zu können.
Schlagwörter: Bone-Lamina-Technik, Augmentation, Implantation, GBR, GTR, Membran