Seiten: 24-38, Sprache: DeutschDietschi, Didier / Argente, AnaAbrasionen oder Erosionen der Zähne sind eine häufig zu beobachtende pathologische Erscheinung, die durch zahlreiche Faktoren ausgelöst wird. Bekannte Ursachen sind Verhaltensänderungen, eine unausgewogene Ernährung, verschiedene Krankheitsbilder und Medikamente, die einen Reflux auslösen oder die Zusammensetzung und den Fluss des Speichels beeinflussen. Wach- und Schlafbruxismus, die heutzutage häufig auftreten und von funktionellen Störungen begleitet sind, fördern die Abrasion. Es wird immer wichtiger, schon die ersten Anzeichen einer Zahnabrasion zu diagnostizieren, damit geeignete präventive und bei Bedarf auch restaurative Maßnahmen ergriffen werden können. Solche Störungen haben biologische, funktionelle und ästhetische Konsequenzen. Im Anschluss an eine umfassende klinische Untersuchung werden am Modell mit einem Full-Mouth-Wax-up je nach Schwere des Gewebeverlusts die Behandlungsziele festgelegt. Das können z. B. ein korrektes okklusales und anatomisches Schema sowie eine attraktive Lachlinie sein. Auf der Basis der neuen vertikalen Dimension der Okklusion (VDO) können dann mit kombinierten direkten und indirekten Restaurationen die Anatomie und Funktion wiedergestellt werden.
Die Verwendung von adhäsiven Techniken und Komposit hat ein großes Potenzial, vor allem bei der Behandlung einer moderaten Zahnabrasion. Im ersten Teil dieses Artikels werden die neuesten Erkenntnisse und klinischen Konzepte für das Management der unterschiedlichen frühzeitigen restaurativen Interventionen vorgestellt, und es wird darauf eingegangen, wie mit ihrer Hilfe einer weitergehenden Zerstörung der Zahnhartsubstanz vorgebeugt werden kann.