Seiten: 249, Sprache: DeutschWichmann, M.Der spaltfreie, dauerhafte Schraubverbund der einzelnen Komponenten implantatgetragenen Zahnersatzes ist ein wichtiges Kriterium für den Langzeiterfolg osseointegrierter Implantate. Da eine visuelle Überprüfung der Paßgenauigkeit im subgingivalen Bereich nicht möglich ist, wird in der Literatur die Anfertigung von Röntgenkontrollaufnahmen zur Verifizierung eventuell vorhandener Paßungenauigkeiten empfohlen. In der vorliegenden Untersuchung konnte an den Komponenten des Branemark- Implantatsystems gezeigt werden, daß durch Röntgenkontrollaufnahmen selbst unter idealer Einstellung des Zentralstrahls im Winkel von 90 Grad zur Implantatachse lediglich Spalträume ab 15 Mikrometer Größe erfaßt werden können. Ist der Zentralstrahl nicht exakt senkrecht zur Implantatachse ausgerichtet, können Paßungenauigkeiten je nach Ausmaß der Winkelabweichung des Zentralstrahls erst ab einer Dimension von 100 Mikrometer bzw. 200 Mikrometer dargestellt werden. Die Röntgenkontrollaufnahme scheint daher lediglich zur Feststellung grober Paßungenauigkeiten, wie verkantet aufgesetzter Distanzhülsen, geeignet zu sein. Die Aussagefähigkeit bei nur gering dimensionierten Paßungenauigkeiten erscheint fraglich und sollte kritisch diskutiert werden.
Schlagwörter: Implantatgetragener Zahnersatz, Paßgenauigkeit, Röntgenkontrolle