Seiten: 109, Sprache: DeutschEbeleseder, K. A. / Hulla, H. / Glockner, K.Bei einer knapp sechsjährigen Patientin wurde nach einer posttraumatischen Pulpanekrose am Zahn 11 aus Rücksicht auf die schwachen Wurzelkanalwände auf jegliche mechanische Präparation des Wurzelkanals verzichtet und lediglich eine Langzeitdesinfektion mittels Kalziumhydroxid und Chlorhexidin vorgenommen. Die in der Folge eingetretene Bildung des apikalen Wurzeldrittels wurde zweimal im Rahmen eines Rezidivs der Infektion hinfällig. Unter weiterer Desinfektion bildete sich eine apikale Hartsubstanzbarriere. Nach insgesamt 18 Sitzungen und sechseinhalb Jahren Behandlungsdauer konnte der Zahn definitiv wurzelkanalgefüllt werden. Der Fall scheint unsere Ansicht zu bestätigen, dass bei Zähnen vor Abschluss des Wurzellängenwachstums auf eine mechanische Präparation der Wurzelkanalwand verzichtet werden kann.
Schlagwörter: Apexifikation, Wurzelwachstum, Wurzelkanalaufbereitung