Seiten: 355-366, Sprache: DeutschWalter, Clemens / Keller, Heidi / Schmidt, Julia / Weiger, Roland / Eickholz, Peter / Zitzmann, Nicola U.Teil 2: Chirurgische OptionenBei persistierenden, erhöhten Sondierungswerten und/oder fortgeschrittenem Furkationsbefall sind oft parodontal-chirurgische Maßnahmen erforderlich, um weiteren Attachmentverlust zu verhindern. Regenerative Verfahren sind bei furkationsbefallenen Oberkiefermolaren nur sehr eingeschränkt indiziert. Implantatgetragene Rekonstruktionen sind durch das reduzierte Knochenangebot im Oberkiefer- Seitenzahngebiet und die enge Lagebeziehung zur Kieferhöhle in vielen Fällen kostenintensive und zudem risikobehaftete Therapien. Klassische parodontal-chirurgische Verfahren sind daher eine wichtige therapeutische Option für furkationsbefallene (Oberkiefer-)Molaren. Diese Eingriffe lassen sich hinsichtlich ihrer Invasivität graduieren. So nimmt die Invasivität zu, je mehr Zahnhartsubstanz und parodontales Attachment geopfert werden müssen. Grad 1: Scaling und Wurzelglättung unter direkter Sicht mit/ohne Gingivektomie oder apikalem Verschiebelappen und/oder Tunnelierung. Grad 2: Prämolarisierung. Grad 3: Wurzelamputation/Trisektion einer Wurzel (mit/ohne Prämolarisierung oder Tunnelierung). Grad 4: Wurzelamputation/Trisektion zweier Wurzeln. Grad 5: Extraktion des Zahns. Im 2. Teil dieser Übersichtsarbeit werden die Indikationen für die verschiedenen parodontal-chirurgischen Therapiemöglichkeiten sowie die perio-prothetische Planung diskutiert (Teil 1: Diagnostik und antiinfektiöse Therapie. Parodontologie 2011;22:9-18).
Schlagwörter: Furkation, Parodontalchirurgie, Entscheidungsfindung, dreidimensionale Diagnostik